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Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz
Autoren: Karin Kaiser
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Bassisten.
    „So wie du den ansiehst, hast du schon schmutzige Fantasien“ meinte Dana trocken.
    Dann fiel ihr Blick auf den Sänger, der auch gleichzeitig Gitarre spielte. Er hatte den Kopf gesenkt und war voll konzentriert auf sein Solo. Seine Haare fielen ihm wie glänzende schwarze Seide über die Schultern, ab und zu sah man seine Augen blau aufblitzen. Mehr erkannte Dana im Halbdunkel nicht. Er trug ein schwarzes Shirt und eine schwarze Hose und als einzigen Schmuck eine silberne Kette mit einem großen, kreuzförmigen Anhänger. Seine wohlgeformten Lippen teilten sich zu einem überaus attraktiven Lächeln, als er sah, wie die Leute abgingen. Plötzlich
    fing Danas Herz an, heftig zu klopfen. Irgendetwas an ihm war ihr sehr vertraut. Aber was? Sie kam einfach nicht darauf. Dann war das Lied zu Ende. Er stellte die E-Gitarre auf die Seite, zog sich einen Hocker ans Mikro heran und nahm mit einer akustischen Gitarre dort Platz. Die ersten Akkorde kündigten eine Ballade an, und als er anfing zu singen, kroch Dana eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Seine Stimme war glasklar und so warm und tief, dass sie unwillkürlich erschauerte. Jetzt endlich blickte er auf und sein Blick fiel direkt auf Dana. Wie blau seine Augen waren. Auf einmal fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Es war Francis! Und er schien überhaupt nicht gealtert zu sein, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Zuerst sah er Dana nur fragend an, sein Blick glitt über ihr Gesicht und blieb zuerst an dem großen Kreuzanhänger an ihrem Hals hängen, dann an ihrem Armband mit den honigfarbenen Steinen. Und dann trat das Erkennen in seine Augen, und seine Lippen teilten sich zu einem so attraktiven Lächeln, dass ihr Herz kurz aussetzte.
    „Was ist los, Dana? Warum starrst du diesen Typen so an?“ riss Vivis Stimme neben ihr sie aus ihrer Starre.
    „Das – das ist Francis“ konnte Dana nur stottern. Vivis blaue Augen wurden groß und rund vor Verblüffung.
    „Derjenige, welcher....“
    Dana nickte.
    „Sieh mal, er sieht dich wieder an. Da wird heute wohl noch mehr passieren.“
    „Bist du verrückt, er könnte fast mein Vater sein!“ gab Dana entrüstet zurück.
    „So sieht er aber nicht aus. Typen seiner Art altern doch nicht.“
    Nach zwei weiteren Liedern kündigte Francis eine Pause an, und das Publikum fing an, sich im Club zu verteilen.
    „Dana!“ hörte sie eine tiefe, leicht aufgeraute Stimme neben sich.
    Sie drehte den Kopf und erschrak. Francis stand so nahe neben ihr, dass sein schwerer Duft nach Lilien ihr in die Nase stieg und sie daraufhin sofort weiche Knie bekam. Aus der Nähe sah er noch viel attraktiver aus. Wie intensiv seine Augen leuchteten!
    „Hallo, Francis“ brachte sie nur heraus. „Lange nicht mehr gesehen.“
    Er lächelte. „Viel zu lange. Du bist verdammt hübsch geworden“ sagte er und ließ
    anerkennend seinen Blick über ihr Gesicht und ihren Körper gleiten.
    „Wo warst du nur so lange, Francis?“ wagte sie zu fragen.
    „Das erzähle ich dir später. Ich brauche jetzt erst einmal was zu Trinken. Wie wäre es nach dem Konzert?“
    „Kein Problem, ich feiere hier mit meiner besten Freundin.“
    „Ah stimmt ja, heute ist dein Geburtstag!“
    Dana wurde rot vor Freude. Dass er noch wusste, wann sie Geburtstag hatte, ließ ihre Stimmung sehr ansteigen. Und bevor sie etwas sagen konnte, legte er den Arm um ihre Schulter und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. So, als wäre er nie fort gewesen.
    „Ich muss zur Band zurück.“
    „Wir sehen uns...“ fing Dana an und sah sich suchend nach Vivi um. Sie sah sie an der Bar stehen und winken. „...an der Bar. Alles klar.“ Noch ein Lächeln und dann verschwand er wieder in der Menge.
    Dana bahnte sich einen Weg an die Bar. Als sie dort ankam, standen neben Vivi ein junger Mann und ein rothaariges Mädchen. Dana kannte die beiden, es waren Verena und Markus aus ihrem und Vivis Englisch-Kurs. Bevor ihre Mutter krank geworden war, hatten sie oft gemeinsam etwas unternommen.
    „Hallo, Dana“ begrüßte Verena sie fröhlich. „Schön, dass du endlich mal wieder was unternimmst.“
    Dana lächelte verlegen. Seit ihre Mutter so krank war, hatte sie ihre Kontakte sträflich vernachlässigt; und es tat verdammt gut, endlich an etwas anderes denken zu können. Und das andere, woran sie dachte, war Francis. Immer wieder fragte sie sich, warum er so lange fort gewesen war.
    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Francis endlich an der Bar
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