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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex
Autoren: Carter Brown
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möglich, daß Fern
vielleicht einen Nervenzusammenbruch erlitten hat ?«
    »Alles ist möglich .« Ich zuckte die Achseln. »Ratespiele haben jetzt keinen
Sinn. Erst müssen wir sie finden. Das ist am wichtigsten .«
    »Eines muß man Ihnen lassen, Holman .« Sie lächelte sarkastisch.
»Sie besitzen eine einzigartige Begabung, das Offenkundige zu sehen .«
     
     
     

3
     
    Die Haustür wurde so weit
geöffnet, daß sich die Sicherheitskette straffte, und ein mißtrauisches Auge spähte durch die Öffnung hindurch.
    »Was gibt’s ?«
    » Mrs. Delgardo ?« Ich hoffte, mein Mund verzog sich zu einem
ermutigenden Lächeln. »Ich bin Rick Holman .«
    »So?«
    »Ich hätte Sie gern einen
Augenblick gesprochen .«
    »Wollen Sie etwas verkaufen ?«
    »Horace Chase meinte, ich
sollte mich mit Ihnen unterhalten .«
    Sie kniff das mißtrauische Auge einen Moment zu.
    »Horace wer?«
    »Horace Chase.«
    »Nie von ihm gehört .«
    »Sie waren doch regelmäßig bei
ihm in seinem Haus zu Gast. Jeden Donnerstagabend.«
    »Da sprechen Sie mit der
falschen Mrs. Delgardo .«
    Das ermutigende Lächeln auf
meinen Lippen welkte dahin und erstarb.
    » Chastity Chase gab mir Ihre Adresse. Sie erinnern sich doch an Chastity ,
seine Enkelin ?«
    »Ich habe nie von ihm gehört,
wieso sollte ich mich also an seine Enkelin erinnern ?«
    »Vielleicht erinnern Sie sich
an einige der anderen ?« sagte ich verzweifelt. »Scott
Rolfe, Harry Walker, Roger Arlen, Fern Grierson ?«
    »Entweder sprechen Sie mit der
falschen Mrs. Delgardo «,
erklärte sie, »oder Sie sind verrückt .«
    »Ich spreche mit der richtigen Delgardo «, schnarrte ich. »Sie waren krank .«
    »Wer hat Ihnen das gesagt ?«
    » Chastity .
Sie hat verschiedentlich bei Ihnen angerufen, aber man sagte ihr, Sie wären zu
krank, um mit ihr zu sprechen .«
    »Ja, ich war krank. Schwer
krank. Und es geht mir immer noch nicht wieder gut. Keinesfalls gut genug, um
meine Zeit damit zu verschwenden, Ihre albernen Fragen zu beantworten.
Verschwinden Sie .«
    Sie schlug mir die Tür vor der
Nase zu. Ich nahm mir die Zeit, eine Zigarette auzustecken ,
und drückte dann wieder auf die Klingel. Dreimal mußte ich läuten, ehe die Tür
erneut geöffnet wurde, weit diesmal. Wenn die Frau auf der Schwelle immer noch Mrs. Delgardo war, dann mußte sie
eine schier unglaubliche Metamorphose durchgemacht haben. Vor mir stand ein
hochgewachsenes, schlankes Mädchen mit langem, kastanienbraunem Haar und
lichtbraunen Augen. Sie trug eine poppig gemusterte Bluse und einen schwarzen
Minirock, der ihre hübschen Beine großzügig enthüllte.
    »Würden Sie jetzt bitte gehen
und Mrs. Delgardo nicht
weiter belästigen«, sagte sie gereizt. »Sonst muß ich die Polizei anrufen .«
    »Es handelt sich um eine
wichtige Angelegenheit«, versicherte ich. »Sehr wichtig. Ich bin auf der Suche
nach einer jungen Frau namens Fern Grierson , die
verschwunden ist, und ich hoffte, Mrs. Delgardo könnte mir bei meinen Nachforschungen weiterhelfen .«
    »Das kann sie sicher nicht«,
erklärte das Mädchen entschieden. »Ich habe Ihr Gespräch vorhin mit angehört.
Sie haben sich an die falsche Mrs. Delgardo gewandt .«
    »Sie war doch krank«, beharrte
ich. »Vielleicht hat die Krankheit Ihr Gedächtnis angegriffen .«
    Darüber dachte sie einen Moment
nach, dann nickte sie widerstrebend.
    »Möglich wäre es .«
    »Wenn ich sie nur einen
Augenblick sprechen könnte, wäre es mir vielleicht möglich, ihr zu helfen, sich
zu erinnern .«
    »Sie will nicht mehr mit Ihnen
sprechen. Sie haben sie schon genug aufgeregt .«
    »Zu meinem Privatvergnügen
gehört so etwas auch nicht«, versetzte ich. »Aber alles, was bei der Suche nach
dem verschwundenen Mädchen helfen kann, ist wichtig. Bis jetzt weiß man nicht
einmal, ob sie überhaupt noch lebt .«
    Wiederum dachte sie einen
Moment nach.
    »Also gut«, sagte sie
schließlich. »Dann kommen Sie herein. Aber ich weiß nicht, ob sie bereit sein
wird, Sie zu empfangen. Sie hat sich in ihr Schlafzimmer zurückgezogen .«
    Ich ging an ihr vorbei ins
Haus. Sie schloß die Tür hinter mir und führte mich ins Wohnzimmer. Es war
klein, sauber und überladen. Die Möbel wirkten schäbig; auf dem Klavier schien
seit zwanzig Jahren niemand mehr gespielt zu haben. Oben stand eine große,
gerahmte Fotografie. Sie zeigte einen jungen, lockenköpfigen Matrosen aus der
Zeit des Zweiten Weltkriegs, der mir voll jungenhafter Selbstsicherheit
entgegenlächelte.
    »Der verstorbene Mr.
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