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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex
Autoren: Carter Brown
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Drinks«, sagte ich.
    »Machen Sie die Drinks etwa mit
dem Mund ?«
    Ich benützte also die Hände, um
die Getränke zu mixen, und erzählte ihr von meinem Gespräch mit Horace Chase.
Als ich zum Ende kam, wartete sie schon auf den nächsten Drink, ich marschierte
also zur Bar zurück.
    »Das klingt vollkommen
verrückt«, stellte sie nach einer langen Pause fest.
    »Das weiß ich«, bestätigte ich.
    »Echt Fern!«
    »Sie halten Ihre Schwester für
verrückt ?«
    »Ich meine, es sieht Fern
ähnlich, sich auf solche Verrücktheiten einzulassen. Sie ist ein richtiger
Pechvogel. Immer hat sie mit den falschen Leuten Mitleid und gerät in die
dümmsten Situationen .«
    »Und die große Schwester muß
sie dann retten ?«
    »So ungefähr«, bestätigte sie.
»Wo kann sie nur sein? Seit zwei Wochen war sie nicht mehr im Büro...«
    »Wo arbeitet sie ?«
    »Sie wollen sagen, wo hat sie gearbeitet?
Die Stellung war einmal, daran hat man dort keinen Zweifel gelassen. Sie hat im
Kaufhaus Horbach gearbeitet .«
    »Und ist eines Tages einfach
unentschuldigt weggeblieben ?«
    »Genau. Der Personalchef war
ausgesprochen kühl. Es gäbe gewisse Regeln, die eingehalten werden müßten,
sagte er. Für Notlagen hätte man natürlich durchaus Verständnis, aber man müßte
schließlich informiert werden. Miss Grierson hätte
alle Regeln mißachtet , erklärte er, und Derartiges
lasse man sich bei Horbach nicht bieten. Mit Bedauern
hätte man das Arbeitsverhältnis bereits gelöst, sie schriftlich davon
unterrichtet und dem Kündigungschreiben einen Scheck
über ausstehendes Gehalt beigefügt. Und damit hatte es sich. Viel Glück, und
leben Sie wohl, Fern Grierson .«
    »Haben Sie schon im Briefkasten
nachgesehen ?«
    Sie nickte. »Als ich das zweitemal im Haus war. Ich fand den Brief von Horbach mit einem Scheck über zweiundachtzig Dollar und
sieben Cents. Außerdem zwei Rechnungen, aber das war auch alles .«
    »Und was war das nun für ein
verrückter Brief, den sie Ihnen geschrieben hat ?«
    »Möchten Sie ihn hören ?«
    »Zeit ist das einzige, was ich
habe«, erklärte ich.
    »Wie recht Sie haben«, meinte
sie. »Der Beweis dafür sind all die tief eingegrabenen Linien in Ihrem Gesicht .« Sie nahm den Brief aus ihrer Handtasche und entfaltete
ihn. »Also hören Sie zu: >Liebe Fran, diesmal brauche ich ganz schrecklich
dringend Deine Hilfe. Ich kann Dir brieflich nichts Näheres erzählen, weil Du
es doch nicht glauben würdest, aber entweder bin ich drauf und dran, den
Verstand zu verlieren, oder die anderen tun mir das alles an. Bitte komme,
sobald Du kannst, sonst mache ich noch eine Dummheit, oder den anderen gelingt
es, mir das anzutun, was sie vorhaben. Vielleicht kannst Du irgendwie den
Meister dazu bringen, Erbarmen zu haben. Jetzt lassen Sie mich nicht einmal in
seine Nähe .< Und der Schluß ist dann völliger
Unsinn. >Sie weben Tag und Nacht ihre Fäden, und wenn das Netz fertig ist,
werde ich für immer gefangen sein .< « Fran Grierson faltete den Brief sorgfältig zusammen und steckte
ihn wieder in ihre Handtasche. »Verstehen Sie, was das heißen soll, Holman ?«
    »Sie scherzen wohl ?«
    »Aber was soll ich tun ?«
    »Vielleicht können wir
zusammenarbeiten«, meinte ich. »Alles spricht dafür, daß die anderen Mitglieder
dieser fröhlichen Gruppe von Horace-Chase-Fans am ehesten wissen, wo sich Ihre
Schwester jetzt befindet. Ich schlage vor, Sie nehmen sich zwei von ihnen vor,
ich mir die anderen beiden. Dann treffen wir uns hier wieder und vergleichen
die Ergebnisse .«
    Sie nickte langsam. »Hm, das
erscheint mir vernünftig. Selbst wenn wir auf diese Weise nicht weiterkommen,
ist es besser, als hier herumzusitzen und Trübsal zu blasen .«
    »Ich nehme Mrs. Delgardo «, sagte ich mit einem Blick auf die Liste,
die Chastity Chase mir gegeben hatte, »und Scott
Rolfe. Für Sie bleiben dann Roger Arlen und Harry Walker. Die wohnen beide in
West Hollywood, da können Sie wenigstens Taxigeld sparen .«
    »Wie rücksichtsvoll von Ihnen.«
Sie schnüffelte laut. »Und was mache ich, wenn ich vor Ihnen wieder hier bin?
Ich habe keine Lust, mir zwei Stunden auf der Veranda die Zeit zu vertreiben .«
    »Ich gebe Ihnen einen
Schlüssel«, erwiderte ich. »Möchten Sie erst etwas essen? Ich habe zwei Steaks
im Kühlschrank .«
    »Mir hat es fürs erste den
Appetit verschlagen«, versetzte sie. »Ich möchte lieber gleich anfangen .« Mit einem tiefen Zug spülte sie ihren
zweiten Martini hinunter. »Halten Sie es für
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