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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop
Autoren: L Smith
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meinen Ring. Ich berührte den Stein. Er fühlte sich sehr real an.
    » Lexi?«, fragte ich mit belegter Stimme.
    » Ja!« Sie lächelte sichtlich erleichtert. » Du bist wach.«
    Ich schaute an meinem Körper hinunter. Mein Arm pulsierte noch immer, und ich hatte getrocknetes Blut unter den Fingernägeln. » Lebe ich noch?«
    Sie nickte. » Mit knapper Not.«
    » Damon?«
    » Wir konnten ihn nicht fangen«, antwortete Lexi düster. » Er ist davongelaufen.«
    » Callie?«, fragte ich. Ich wollte es nicht hören, aber ich musste es wissen.
    Lexi schaute lange auf ihre Fingernägel hinab, dann hob sie den Blick ihrer bernsteinfarbenen Augen. » Es tut mir leid, Stefan. Wir haben es versucht… Selbst Buxton hat versucht, sie zu retten…«
    » Aber sie war dem Tod schon zu nahe«, beendete ich ihre Erklärung. Mein Kopf hämmerte. » Wo ist sie jetzt?«
    Lexi strich mir das verfilzte Haar von der Schläfe. Ihre Finger waren kühl auf meiner brennenden Haut. » Im Fluss. Die ganze Stadt sucht nach ihr…« Lexis Stimme verlor sich, aber ich verstand all das, was sie nicht sagte.
    Alle Mitglieder der Freakshow wussten von meiner Freundschaft mit Callie. Wenn die Leute also nach ihr suchten, bedeutete meine Anwesenheit hier eine Gefahr für Lexi und ihre Vampirfamilie.
    Aber selbst wenn meine Tage nicht gezählt gewesen wären, hätte ich nicht bleiben können. New Orleans barg zu viel Schmerz und zu viele Erinnerungen, die zu verarbeiten ich noch nicht einmal begonnen hatte.
    Ich ließ mich wieder in meine Kissen sinken.
    » Bevor du dich ausruhst, musst du trinken«, murmelte Lexi und half mir, mich erneut aufzurichten. » Es ist dein Lieblingsgetränk, Ziegenblut«, fügte sie mit einem traurigen Lächeln hinzu.
    Ich führte den Becher an die Lippen. Die Flüssigkeit war warm und enthielt etwas, das menschliches Blut niemals enthalten würde: einen schwachen Funken Erlösung. Je mehr ich davon trank, desto weniger menschliches Blut würde durch meinen Körper fließen.
    Doch ich wusste, dass die Schuldgefühle auch weiterhin durch meine Adern strömen würden. Ich hatte in meiner kurzen Zeit als Vampir bereits zu viele Menschen getötet, zu viele Leben zerstört. Ob ich von ihr getrunken hatte oder nicht, auch Callies Blut klebte an meinen Händen. Ich hätte ihr den Rücken zukehren und ihr sagen sollen, dass ich sie niemals wiedersehen wollte. Aber ich war schwach gewesen.
    » Braver Junge«, murmelte Lexi, als ich den Becher leerte.
    Ich fühlte mich nicht gut. Ich fühlte mich krank und verängstigt und unsicher. Damon war noch immer irgendwo draußen in der Welt, und Callies Blut floss durch seine Adern. Mein Magen verkrampfte sich.
    » Ich weiß nicht, was ich tun soll«, gestand ich und suchte in Lexis Augen nach Antworten. Aber Lexi schwieg.
    » Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll«, erwiderte sie schließlich. » Aber ich weiß, dass du ein guter Mann bist.«
    Ich seufzte und wollte sie darauf hinweisen, dass ich kein Mann war, sondern ein Ungeheuer. Aber Lexi stand auf und nahm den Becher vom Nachttisch.
    » Du solltest nicht mehr sprechen. Ruh dich aus«, sagte sie und drückte ihre Lippen auf meine Stirn. » Und, mein lieber Stefan, versuch, nicht zu träumen.«

Kapitel Dreiunddreissig

    Als ich erwachte, erkannte ich an dem Licht, das durch den Spalt in den Vorhängen fiel, dass es Tag wurde. Ich schwang die Füße auf den Holzboden und schnappte mir das adrette Kleiderbündel von meinem und Lexis Ausflug in die Schneiderei. Es schien, als sei inzwischen ein ganzes Leben vergangen.
    Ich zog ein neues Hemd an, strich mein Haar zurück und packte die übrigen Kleider in eine Tasche, die ich im Schrank fand.
    Ich schaute mich im Zimmer um und betrachtete die vertraute Staubschicht. Ich fragte mich, wie viele Vampire hier bereits ein und aus gegangen waren und ob Lexi wohl einen anderen jungen Vampir finden würde, den sie unter ihre Fittiche nehmen konnte. Um seinetwillen wie auch um ihretwillen hoffte ich, dass er eine bessere Zeit in dieser Stadt der Sünde verleben würde, als ich es getan hatte.
    Lexi saß mit dem Porträt ihres Bruders in den Händen im Wohnzimmer. Als ich eintrat, schaute sie auf.
    » Stefan«, sagte sie.
    » Es tut mir leid«, fiel ich ihr ins Wort. Und es tat mir leid. Alles. Dass ich nach New Orleans gekommen war. Dass ich ihr Leben durcheinandergebracht hatte. Und dass ich nun auch noch dieses winzige Fleckchen Sicherheit gefährdete, das sich die Vampire erobert hatten.
    »
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