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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop
Autoren: L Smith
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er seinen langen Körper aus dem Sessel erhob.
    » Ich werde ihn begleiten«, erklärte ich und machte mich auf den Weg in Richtung Tür.
    » Nein.« Lexi schüttelte den Kopf und griff nach meinem Arm– hart. » Ich habe Tee für dich.«
    » Aber…« Ich war verwirrt und verärgert. Ich konnte das Schweineblut praktisch schon auf der Zunge kosten.
    » Kein Aber«, unterbrach Lexi mich scharf, und ihre Stimme hatte bemerkenswerte Ähnlichkeit mit der meiner Mutter.
    Buxton öffnete Damon die Tür, der wiederum die Augenbrauen hob, als wollte er sagen: » Armer Junge!«
    Falls Lexi es gesehen hatte, so ließ sie es sich nicht anmerken. Stattdessen führte sie mich in die Küche und machte sich an dem Teekessel zu schaffen, während ich auf einen der klapprigen Stühle am Tisch sank und den Kopf in die Hände stützte.
    » Als du ein Vampir geworden bist, haben sich nicht nur deine Zähne und deine Kost verändert«, bemerkte Lexi, während sie mit dem Rücken zu mir das Feuer im Herd schürte.
    » Was soll das heißen?«, fragte ich wachsam.
    » Das heißt, dass ihr beide, du und dein Bruder, nicht mehr die seid, die ihr früher wart. Ihr habt euch beide verändert, und du kennst Damon vielleicht nicht so gut, wie du denkst«, sagte Lexi, die zwei dampfende Becher in Händen hielt. » Ziegenblut.«
    » Ich mag kein Ziegenblut«, erwiderte ich und schob den Becher wütend beiseite wie ein störrisches Kleinkind. » Und niemand kennt Damon besser als ich.«
    » Oh, Stefan«, sagte Lexi und sah mich freundlich an. » Ich weiß. Aber versprich mir, dass du vorsichtig sein wirst. Dies sind gefährliche Zeiten– für alle.«
    Bei dem Wort gefährlich klickte etwas in meinem Kopf. » Callie! Ich muss sie finden!«
    » Nein!« Lexi drückte mich wieder auf meinen Stuhl. » Ihr Vater wird ihr nichts antun, aber dich wird er töten, wenn er auch nur die geringste Chance dazu bekommt, und du bist nicht in der Verfassung zu kämpfen.«
    Ich öffnete den Mund, aber Lexi kam mir zuvor.
    » Callie geht es gut. Du kannst sie morgen sehen. Aber jetzt solltest du wirklich besser das Blut trinken. Und schlafen. Wenn du aufwachst, wirst du wiederhergestellt sein und zusammen mit Damon und Callie alles regeln können.«
    Mit raschelnder Schürze verließ Lexi die Küche und löschte die Lampe.
    Plötzlich legte sich die Erschöpfung wie eine bleierne Decke über mich, und das Verlangen, gegen Lexis Rat anzukämpfen, erstarb. Mit einem Seufzer hob ich den Becher an die Lippen und nahm einen kleinen Schluck. Die Flüssigkeit war warm und samtig, und ich musste tatsächlich zugeben, dass sie gut schmeckte.
    Lexi hatte recht– ich konnte Callie morgen sehen, um Lebewohl zu sagen. Aber erst einmal brauchte ich Ruhe. Mein ganzer Körper schmerzte, sogar mein Herz. Zumindest weißt du, dass du eines hast, hörte ich Lexi in meiner Vorstellung sagen, und lächelte in der Dunkelheit.

Kapitel Dreissig

    Ich bin außer Gefahr, aber ich fühle mich nicht sicher. Ich frage mich, ob ich mich jemals wieder sicher fühlen werde, oder ob ich mich nicht auf ewig nach einem Verlangen sehne, das ich niemals stillen kann? Werde ich mich an den Schmerz gewöhnen? In zwanzig, zweihundert, zweitausend Jahren – werde ich mich dann überhaupt noch an diese Wochen erinnern? Und werde ich mich an Callie erinnern, an ihr rotes Haar, an ihr Lachen?
    Ja. Ich muss mich daran erinnern. Callie hat mich gerettet und mir eine weitere Lebenschance geschenkt. In gewisser Weise ist sie das Tageslicht, das auf die Dunkelheit folgte, die Katherine über meine Existenz gelegt hatte. Katherine hatte mich in ein Ungeheuer verwandelt, aber Callie hat mich wieder in den Stefan Salvatore zurückverwandelt, der zu sein mich stolz macht.
    Ich wünsche ihr Liebe. Ich will nur das Beste für sie. Ich will, dass sie im Licht lebt und einen Mann findet – einen Menschen –, der sie zu schätzen weiß und sie anbetet, einen Mann, der sie für immer von Gallagher wegbringt, in ein stilles Heim am See, wo sie ihren Kindern beibringen kann, wie man Steine übers Wasser hüpfen lässt.
    Vielleicht kann ich so in ihrer Erinnerung weiterleben: nicht als Ungeheuer, sondern einfach als derjenige, der ihr gezeigt hat, dass hinter dem Steinetitschen nicht mehr steckt als eine Drehung des Handgelenks. Vielleicht werden wir beide eines Tages zur gleichen Zeit an diese Begebenheit denken. Vielleicht wird sie sogar ihren Kindern davon erzählen und den Kindern ihrer Kinder, und sie werden mich
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