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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04
Autoren: R Mead
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Schritte und sah den langen Schatten meines Verfolgers auf dem Boden. Er blieb stehen, suchte nach mir. Also wirklich, dachte ich, dieser Bursche war extrem unvorsichtig. Kein Wächter, der jemanden verfolgte, wäre dabei so offensichtlich vorgegangen. Er hätte sich unauffälliger bewegen und sich nicht so leicht verraten sollen. Vielleicht war die Wächterausbildung hier in Russland nicht so gut wie die, mit der ich aufgewachsen war. Nein, das konnte nicht sein. Nicht wenn man bedachte, wie Dimitri sich seiner Feinde entledigt hatte. In der Akademie galt er als ein Gott.
    Mein Verfolger ging noch einige Schritte weiter, und das war der Moment, in dem ich aktiv wurde. Ich sprang mit erhobenen Fäusten aus meinem Versteck. „Okay“, rief ich. „Ich wollte nur einige Fragen stellen, also verschwinden Sie, sonst …“
    Ich erstarrte. Vor mir stand nicht der Wächter aus dem Klub.
    Sondern ein Mensch.
    Ein Mädchen, nicht älter als ich und ungefähr gleich groß, mit kurzem dunkelblondem Haar und einem marineblauen Trenchcoat, der ziemlich teuer aussah. Darunter trug sie eine schicke Anzughose und Lederstiefel, die genauso kostspielig wirkten wie der Mantel. Noch verblüffender war jedoch die Tatsache, dass ich sie kannte. Ich hatte sie zweimal in der Nachtigall mit Moroi-Männern reden sehen. Da ich annahm, dass sie einfach eine von den Frauen war, mit denen die Moroi gern flirteten, hatte ich prompt das Interesse an ihr verloren. Welchen Nutzen konnte ein Mensch schon für mich haben?
    Ihr Gesicht lag zum Teil im Schatten, aber selbst in der schlechten Beleuchtung konnte ich ihre verärgerte Miene erkennen. Das war nicht ganz das, was ich erwartet hatte. „Du bist es, nicht wahr?“, fragte sie. Apropos Verblüffung. Ihr Englisch klang genauso amerikanisch wie mein eigenes. „Du bist diejenige, die überall in der Stadt eine Spur von Strigoi-Leichen hinterlässt. Ich habe dich heute Abend im Klub gesehen und wusste gleich, dass du es gewesen sein musst.“
    „Ich …“ Mehr kam mir nicht über die Lippen, denn ich hatte keine Ahnung, wie ich reagieren sollte. Ein Mensch, der beiläufig über Strigoi sprach? So etwas hatte es noch nie gegeben. Das war noch erstaunlicher, als hier draußen tatsächlich einem Strigoi über den Weg zu laufen. Ich hatte noch nie zuvor etwas Derartiges erlebt. Doch meine Verblüffung schien sie überhaupt nicht zu kümmern.
    „Hör mal, so etwas kannst du einfach nicht machen, okay? Weißt du, wie nervig es ist, mich darum zu kümmern? Diese Hospitanz ist schon schlimm genug, auch ohne dass du solch ein Chaos veranstaltest. Die Polizei hat übrigens die Leiche gefunden, die du im Park liegen gelassen hast. Du kannst dir nicht einmal vorstellen , an wie vielen Strippen ich ziehen musste, um das zu vertuschen.“
    „Wer … wer bist du?“, fragte ich endlich. Es stimmte. Ich hatte wirklich eine Leiche im Park zurückgelassen, aber im Ernst, was hätte ich denn sonst tun sollen? Ihn in mein Hotel zurückschleppen und dem Pagen erzählen, mein Freund habe zu viel getrunken?
    „Sydney“, sagte das Mädchen erschöpft. „Mein Name ist Sydney. Ich bin die für dieses Gebiet eingeteilte Alchemistin.“
    „Die was?“
    Sie seufzte laut, und ich war mir ziemlich sicher, dass sie die Augen verdrehte. „Natürlich. Das erklärt alles.“
    „Nein, eigentlich nicht“, erwiderte ich, nachdem ich endlich die Fassung zurückgewonnen hatte. „So wie ich das sehe, bist du hier diejenige, die eine Menge zu erklären hat.“
    „Ach, auch noch frech. Hat man dich hergeschickt, um mich zu testen? Oh Mann. Das ist es.“
    Ich wurde langsam wütend. Es gefiel mir gar nicht, zurechtgewiesen zu werden. Erst recht nicht von einem Menschen, der es so klingen ließ, als sei es etwas Schlechtes, Strigoi zu töten.
    „Hör mal, ich weiß nicht, wer du bist oder wieso du über diese Dinge Bescheid weißt, aber ich werde nicht hier stehen und …“
    Übelkeit überkam mich, und ich spannte mich an, wobei ich mit der Hand unverzüglich nach dem silbernen Pflock griff, den ich stets in der Manteltasche bei mir hatte. Sydney stellte noch immer diese verärgerte Miene zur Schau, aber jetzt war diese angesichts der abrupten Veränderung meiner Körperhaltung mit Verwirrung gemischt. Sie war scharfsinnig, das musste ich ihr lassen.
    „Was ist los?“, fragte sie.
    „Du wirst dich gleich noch um eine weitere Leiche kümmern müssen“, sagte ich, gerade in dem Moment, als der Strigoi sie
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