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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04
Autoren: R Mead
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soll“, wandte ich mich an Alberta. „Ich muss mir das Ganze erst einmal durch den Kopf gehen lassen.“
    „Nun, Sie sollten sich schnell entscheiden. Je eher Sie wieder am Unterricht teilnehmen, desto besser.“
    „Und man würde mir das tatsächlich erlauben?“ Das war der Teil, den ich ein klein wenig unglaubwürdig fand.
    „Ich werde es Ihnen erlauben“, erklärte sie. „Auf keinen Fall werde ich jemanden wie Sie einfach gehen lassen. Und jetzt, da Lazar fort ist … nun, es geht hier ziemlich drunter und drüber. Bei dem Papierkram wird mir gewiss niemand dazwischenfunken.“ Ihr schiefes Lächeln verrutschte ein wenig. „Und sollte uns doch jemand dazwischenfunken … man hat mir zu verstehen gegeben, dass Sie einen Gönner haben, der gegebenenfalls einige Gefälligkeiten einfordern kann, um Ihnen den Weg zu ebnen.“
    „Einen Gönner“, wiederholte ich tonlos. „Einer, der protzige Schals und zu viel Goldschmuck trägt?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Dazu kann ich nichts sagen. Ich weiß nicht einmal seinen Namen – nur dass er damit droht, eine beachtliche Spendenzahlung an die Schule zurückzuhalten, sollte man Sie nicht wieder aufnehmen. Falls Sie überhaupt wieder aufgenommen werden wollen.“
    Ja, klar. Tauschhandel und Erpressung. Ich glaubte, ziemlich genau zu wissen, wer mein Gönner war. „Geben Sie mir ein wenig Zeit, um darüber nachzudenken. Ich werde mich bald entscheiden – versprochen.“
    Sie runzelte nachdenklich die Stirn, dann nickte sie scharf. „In Ordnung.“
    Wir standen beide auf, und sie begleitete mich zum Eingang des Gebäudes. Ich warf ihr einen Blick zu. „Hey, wenn ich tatsächlich meinen Abschluss mache … glauben Sie, es bestünde vielleicht eine Chance, dass man mich irgendwann offiziell zu Lissas Wächterin ernennt? Ich weiß, man hat bereits Leute für sie ausgewählt, und ich bin, na ja, ein wenig in Ungnade gefallen.“
    Wir blieben an den Außentüren stehen, und Alberta stemmte eine Hand in die Hüfte. „Ich weiß nicht. Wir können es auf jeden Fall versuchen. Die Situation ist sehr viel komplizierter geworden.“
    „Ja, ich weiß“, erwiderte ich bekümmert und dachte an Tatianas selbstherrliches Treiben.
    „Aber, wie gesagt, wir werden tun, was wir können. Und was ich über einen Abschluss mit schlechten Zensuren gesagt habe? Sie werden keine schlechten Noten bekommen. Nun, vielleicht in Mathe und Naturwissenschaft – aber das liegt nicht in meiner Hand. Sie werden jedoch zu den besten Novizen gehören. Ich werde persönlich mit Ihnen arbeiten.“
    „Okay“, sagte ich und begriff, wie groß dieses Zugeständnis war. „Vielen Dank.“
    Als ich gerade nach draußen gehen wollte, rief sie meinen Namen. „Rose?“
    Ich hielt die Tür fest und drehte mich noch einmal um. „Ja?“
    Albertas Gesichtsausdruck war ganz sanft – das hatte ich noch nie zuvor gesehen. „Es tut mir leid“, sagte sie. „Ich bedauere sehr, was geschehen ist. Und dass keiner von uns etwas dagegen tun konnte.“
    In diesem Moment sah ich in ihren Augen, dass sie über Dimitri und mich Bescheid wusste. Ich war mir jedoch nicht sicher, woher sie es wissen konnte. Vielleicht hatte sie nach der Schlacht davon gehört; vielleicht hatte sie es aber auch schon vorher erraten. Wie dem auch sei, es lag kein Tadel in ihrer Miene, nur aufrichtiger Kummer und tiefes Mitgefühl. Ich nickte ihr dankbar zu und ging nach draußen.
    Ich fand Christian am nächsten Tag, aber unser Gespräch war nur kurz. Er war gerade auf dem Weg zu einem Treffen mit einigen seiner Praktikanten und bereits spät dran. Doch er umarmte mich und schien sich ehrlich zu freuen, mich wieder hier zu sehen. Das zeigte deutlich, wie weit wir mit unserer Beziehung mittlerweile gekommen waren, wenn man bedachte, wie feindselig wir einander am Anfang begegnet waren.
    „Wurde auch langsam Zeit“, bemerkte er. „Lissa und Adrian haben sich natürlich die größten Sorgen um dich gemacht, aber sie waren nicht die Einzigen. Und außerdem muss irgendjemand Adrian mal wieder in seine Schranken weisen. Ich kann das schließlich nicht ständig alleine machen.“
    „Danke. Es fällt mir zwar schwer, das zu sagen, aber ich habe dich auch vermisst. In Russland gibt es niemanden, der es in puncto Sarkasmus mit dir aufnehmen könnte.“ Meine Heiterkeit verebbte. „Aber da du gerade Lissa erwähnt hast …“
    „Nein, Moment.“ Er hob zum Zeichen des Protestes eine Hand, und seine Züge verhärteten sich. „Ich
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