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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04
Autoren: R Mead
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gehofft, dass es, wenn ich einfach nicht darüber redete, vielleicht nicht wahr sein würde.
    Jetzt, bei Lissa, musste ich die Realität all dessen akzeptieren und sie auch wirklich fühlen: Ich hatte den Mann getötet, den ich liebte.
    Ein Klopfen an der Tür riss Lissa und mich aus einer Welt, in der es nur uns beide gab. Ich schaute auf die Uhr und stellte überrascht fest, dass schon fast Sperrstunde war. Ich fragte mich, ob ich wohl hinausgeworfen werden sollte. Doch als Lissa die Tür öffnete – nachdem ich mir hastig die Augen getrocknet hatte –, überbrachte die wartende Wohnheimangestellte eine Nachricht ganz anderer Art.
    „Alberta möchte Sie sprechen“, sagte die Frau zu mir. „Sie vermutete, dass Sie hier sein könnten.“
    Lissa und ich tauschten ungläubige Blicke. „Wann? Jetzt?“, fragte ich.
    Die Frau zuckte die Achseln. „Nach ihrem Tonfall zu urteilen? Ja, ich würde sagen, jetzt. Oder früher.“ Sie schloss die Tür. Alberta war das Haupt der Wächter auf dem Campus, und wenn sie sprach, reagierten die Leute am besten sofort.
    „Was kann sie von dir wollen?“, fragte Lissa.
    Ich stand auf; es widerstrebte mir zutiefst, jetzt zu gehen. „Alles Mögliche, könnte ich mir vorstellen. Ich werde erst mal zu ihr gehen und danach zurück ins Gästequartier. Nicht dass ich schlafen könnte. Ich habe keinen blassen Schimmer mehr, in welcher Zeitzone ich mich befinde.“
    Lissa umarmte mich zum Abschied, und es fiel uns beiden schwer, uns aus dieser Umarmung wieder zu lösen. „Viel Glück.“
    Als ich gerade die Türklinke hinunterdrücken wollte, fiel mir noch etwas ein. Ich zog den Silberring von meinem Finger und reichte ihn Lissa.
    „Ist das der Ring, den du – oh!“ Sie legte ihn in ihre Hand, und ein verzückter Ausdruck erhellte ihr Gesicht.
    „Kannst du die Magie darin spüren?“, fragte ich.
    „Ja … sie ist schwach, aber sie ist da.“ Sie hielt den Ring ins Licht und betrachtete ihn. Wahrscheinlich würde sie gar nicht bemerken, wenn ich einfach ging, denn ich hatte das Gefühl, dass sie den Ring die ganze Nacht lang untersuchen würde. „Es ist so seltsam. Ich kann fast spüren, wie sie das gemacht hat.“
    „Mark meinte, es würde wahrscheinlich eine Weile dauern, bis wir so heilen können wie sie … aber könntest du, während wir warten, vielleicht herausfinden, wie man Schutzzauber macht?“
    Der Blick ihrer jadegrünen Augen ruhte noch immer auf dem Ring. „Ja, klar! Ich denke schon.“
    Ich freute mich über ihre Aufregung und machte mich abermals daran, zu gehen, doch sie hielt mich am Arm fest. „Hey … Rose … ich weiß, wir sehen uns ja morgen wieder, aber …“
    „Aber was?“
    „Ich wollte nur sagen, nach allem, was passiert ist … nun, eine derartige Trennung von dir möchte ich einfach nie wieder erleben. Ich meine, ich weiß, dass wir nicht jede einzelne Minute zusammen sein können – das wäre auch ziemlich unheimlich –, aber es gibt einen Grund, warum wir ein Band teilen. Es ist uns bestimmt, aufeinander achtzugeben und füreinander da zu sein.“
    Bei ihren Worten lief mir ein Schauer über den Rücken, so als lenkten uns Mächte, die größer waren als wir. „Das werden wir auch.“
    „Nein, ich meine … du bist immer nur für mich da. Jedes Mal, wenn ich in Gefahr gerate, kommst du herbeigeeilt, um mich zu retten. Jetzt nicht mehr.“
    „Du willst nicht mehr, dass ich dich rette?“
    „Das habe ich nicht gemeint! Sondern ich möchte auch mal für dich da sein, Rose. Wenn ich in der Lage bin, jemanden niederzuschlagen, dann kann ich alles andere auch. Obwohl das richtig wehgetan hat.“ Sie atmete frustriert aus. „Gott, ich rede wirres Zeug. Hör mal, die Sache ist die, wenn du jemals wieder allein losziehen musst, nimm mich mit. Lass mich nicht zurück.“
    „Liss …“
    „Ich meine es ernst.“ Ihre ohnehin schon leuchtende Schönheit glühte jetzt geradezu vor Entschlossenheit und Zielstrebigkeit. „Gegen welche Hindernisse du auch ankämpfen musst, ich werde für dich da sein. Geh nicht allein. Schwöre mir, dass du mich mitnehmen wirst, solltest du jemals wieder fortgehen wollen. Wir ziehen das gemeinsam durch.“
    Ich wollte protestieren, weil mir Millionen Ängste in den Sinn kamen. Wie konnte ich ihr Leben riskieren? Doch als ich sie ansah, wusste ich, dass sie recht hatte. Im Guten wie im Schlechten, wir teilten ein Band, dem wir nicht entkommen konnten. Lissa war unumstößlich an diesen Teil meiner Seele gebunden,
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