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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04
Autoren: R Mead
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sehr ähnlich.“
    „Machst du Witze? Er ist arrogant, sarkastisch, setzt gern Leute unter Druck, und – oh.“ Okay. Vielleicht hatte sie ja nicht ganz unrecht.
    Ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich habe eigentlich nie damit gerechnet, dass ihr euch auf diesem Wege kennenlernen würdet. Genau genommen habe ich nicht damit gerechnet, dass ihr euch überhaupt je kennenlernen würdet. Punkt. Wir dachten beide, es sei das Beste, wenn er in deinem Leben einfach keine Rolle spielen würde.“
    Mir kam ein neuer Gedanke. „Das warst du, nicht wahr? Du hast ihn engagiert, mich zu finden.“
    „Wie bitte? Ich habe mich mit ihm in Verbindung gesetzt, als du verschwunden bist, ja … aber ich habe ihn bestimmt nicht engagiert.“
    „Wer war es dann?“, fragte ich mich. „Er sagte, er arbeite für jemanden.“
    Ihr wehmütiges Lächeln wurde bitter. „Rose, Ibrahim Masur arbeitet für niemanden. Und er ist sicher nicht der Typ, den man engagieren kann.“
    „Aber er hat gesagt … Moment mal. Warum ist er mir gefolgt? Willst du damit andeuten, dass er gelogen hat?“
    „Nun“, gestand sie, „es wäre nicht das erste Mal. Wenn er dir gefolgt ist, dann nicht deshalb, weil jemand es von ihm verlangt oder ihn dafür bezahlt hat. Sondern weil er es so wollte. Er wollte dich finden und sicherstellen, dass es dir gut ging. Er hat dafür gesorgt, dass all seine Verbindungsleute nach dir Ausschau hielten.“
    Im Geiste ging ich meine kurzen Begegnungen mit Abe noch einmal durch. Schattenhaft, spöttisch, aufreizend. Dennoch war er in die Nacht hinausgefahren, um mich zu holen, als ich angegriffen worden war, trotz allem hatte er nicht von seinem Ziel abgelassen, mich zurück in die Schule und in Sicherheit zu bringen, und anscheinend hatte er mir ein Erbstück geschenkt, weil er dachte, ich würde auf dem Heimweg frieren. Er ist ein wunderbarer Mann, hatte meine Mutter gesagt.
    Vermutlich konnte man schlimmere Väter haben.
    „Rose, da bist du ja. Warum dauert das so lange?“ Meine Mom und ich drehten uns um, als Lissa in die Halle trat. Ihr Gesicht leuchtete auf, als sie mich sah. „Kommt schon – alle beide. Das Essen wird kalt. Und du wirst nicht glauben, was Adrian organisiert hat.“
    Meine Mom und ich sahen einander nur kurz an, und keine von uns musste irgendetwas sagen. Wir hatten ein langes Gespräch vor uns, aber das würde warten müssen.
    Ich habe keine Ahnung, wie Adrian das alles arrangiert hatte, aber als wir die Lounge erreichten, waren dort lauter chinesische Leckereien aufgebaut. Die Akademie servierte so gut wie nie chinesisches Essen, und selbst wenn, schmeckte es einfach nie ganz … richtig. Aber das hier war richtig gut. Etliche Schalen mit süßsaurem Huhn und Omelett Fu Yong. In einem Abfalleimer in der Ecke entdeckte ich einige Restaurantverpackungen mit einer Adresse in Missoula an der Seite.
    „Wie zum Teufel hast du das herbekommen?“, fragte ich. Und nicht nur das, es war sogar noch warm.
    „Hinterfrage diese Dinge einfach nicht, Rose“, erwiderte Adrian, während er gebratenen Reis mit Schweinefleisch auf seinen Teller häufte. Er schien sehr zufrieden mit sich zu sein. „Nimm es einfach so hin. Und sobald Alberta deinen ganzen Papierkram geregelt hat, werden wir jeden Tag so essen.“
    Ich hielt mitten im Bissen inne. „Woher weißt du davon?“
    Er zwinkerte mir nur zu. „Wenn man nichts anderes zu tun hat, als ständig auf dem Campus herumzuhängen, schnappt man eben das eine oder andere auf.“
    Lissa blickte zwischen uns beiden hin und her. Sie war den ganzen Tag im Unterricht gewesen, und wir hatten kaum Zeit zum Reden gehabt. „Worum geht’s denn?“
    „Alberta will, dass ich mich wieder einschreibe und meinen Abschluss mache“, erklärte ich.
    Lissa hätte um ein Haar ihren Teller fallen lassen. „Dann tu es!“
    Meine Mutter wirkte ebenfalls wie vom Blitz getroffen. „Sie erlaubt es dir?“
    „Das hat sie mir zumindest erzählt“, antwortete ich.
    „Dann tu es!“, rief meine Mutter.
    „Weißt du“, meinte Adrian, „irgendwie hat mir die Idee ganz gut gefallen, dass wir zwei zusammen die Straßen unsicher machen.“
    „Ach, ja?“, gab ich zurück. „Du würdest mich doch wahrscheinlich nicht einmal fahren lassen.“
    „Hört auf damit.“ Meine Mutter war wieder ganz die Alte, keine Spur von Trauer um das Verschwinden ihrer Tochter oder von Sehnsucht nach einem verlorenen Geliebten. „Du musst das ernst nehmen. Deine Zukunft steht auf dem
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