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Vampir-Legende

Vampir-Legende

Titel: Vampir-Legende
Autoren: Jason Dark
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»gut…«
    Die Brüder zogen sich wieder zurück. Sie stiegen mit langsamen und geschmeidigen Bewegungen in den Bottich. Clayton hörte es leise klatschen, als sie in das Blut eintauchten.
    Er selbst wandte sich ab und schloß die Tür. In der Halle blieb er stehen.
    Er schaute auf die magischen Zeichen am Boden, die er nicht begriff, weil sie aus einer anderen Zeit und einer anderen Mythologie stammten.
    Für seine neuen Freunde waren sie wichtig, denn sie wiesen ihnen den Weg und waren auch der Beweis dafür, wie stark sie noch mit der Vergangenheit verbunden waren.
    Frank Clayton hatte genau zugehört. Er kannte den Mann nicht, von dem gesprochen worden war. Einer seiner Kollegen war es nicht. Auch nicht aus einer anderen Stadt. Da war zwar jemand gekommen, aber dieser Jemand sah anders aus. Er hatte es durch gute Bekannte und auf Umwegen erfahren.
    Schlimm war seine Frau gewesen. Sie hatte ihn verraten, aber er suchte den Fehler auch bei sich. Er hätte ihr auf keinen Fall so viel erzählen sollen. Leider war er zu euphorisch gewesen, und schon allein die wenigen Andeutungen und das Nachfragen seiner Frau hatten ausgereicht, um Verdachtsmomente aufzubauen.
    Jetzt war Lucille tot.
    Ihm konnte niemand die Tat anhängen, denn er war zu dieser Zeit im Dienst gewesen und hatte das beste Alibi, was man sich überhaupt vorstellen konnte.
    Wichtig war der Abend. Am heutigen Tag noch sollte die Versammlung stattfinden. Dann würden all diejenigen hier erscheinen, die er ins Vertrauen gezogen hatte. Er hatte von einer neuen Zeit gesprochen, die mit dem Wissen der Vergangenheit gewürzt war. Und er hatte viele Menschen gefunden, die zumindest Interesse bewiesen hatten. Sie waren nicht überzeugt, aber sie würden bald überzeugt sein, das stand fest. Sie alle sollten zu Blutsaugern werden, angeführt von den beiden Lacourte-Brüdern.
    Er betrat den großen Saal, ging durch die Düsternis, und seine Blicke streiften dabei an den Vorhängen der Fenster entlang. Er betrachtete den dunklen Stoff, der von zwei Seiten aufeinander zukam. Die Hälften waren nie ganz geschlossen. Es gab immer wieder Spalten, mal größer, mal kleiner.
    Auf eine der Lücken ging er zu.
    Mit zwei Fingern erweiterte er sie. Er dachte auch daran, daß der Sheriff nicht zu Fuß gekommen war. Sein Wagen mußte so rasch wie möglich in ein Versteck gefahren werden, bevor man noch Verdacht schöpfte.
    Dann hörte er Stimmen.
    Für einen Moment erstarrte Clayton. Der Spalt war nicht breit genug, um nach rechts schauen zu können, denn aus der Nähe des Eingangs waren die Stimmen aufgeklungen.
    Er drückte den Spalt weiter auf.
    Da kamen drei Männer.
    Fremde!
    Aber er wußte, daß plötzlich die Uhr auf Alarmstufe rot stand!
    ***
    Auf dem Weg zum Haus war nichts passiert. Wir hatten nicht mal feststellen können, ob man unser Kommen beobachtete, denn die Vorhänge jenseits der Scheiben hatten sich nicht bewegt.
    »Sieht leer und tot aus«, stellte Douglas fest, als wir vor der Tür stehenblieben. »Um so besser.«
    »Abwarten.« Ich blieb skeptisch.
    Suko wollte öffnen, doch dazu kam er nicht mehr, denn plötzlich wurde die breite Tür von innen aufgezogen. Nicht mal sehr schnell, sondern normal. Uns öffnete sich so etwas wie eine kleine Bühne, und auf ihr stand nur eine Person, ein Mann.
    »Clayton!« brachte Abe Douglas mühsam hervor. Es war ihm anzusehen, wie überrascht er war.
    »Ja, das bin ich. Und wer sind Sie?«
    Der FBI-Mann gab sich gelassen. Er war ein mittelgroßer Typ, mehr Durchschnitt, trug eine Brille, sein fahlblondes Haar war zurückgekämmt, und in seinem Gesicht fiel die leicht gekrümmte Nase mit dem schmalen Rücken besonders auf.
    »Und?« fragte er. Seine Stimme hatte einen neutralen Klang.
    »Guten Tag.« Wir hatten abgesprochen, daß Abe Douglas das Reden übernahm. »Sie sind Frank Clayton?«
    »Ja.«
    »FBI-Agent Clayton?«
    »Auch das.«
    »Gut, wir…«
    »Moment mal«, sagte Clayton. »Sie haben selbst gesagt, wer ich bin, Mister. Ich leite hier eine polizeiliche Aktion, eine Untersuchung, und ich erlaube es nicht, wenn Fremde…«
    Abe lächelte kalt. »Natürlich, Mr. Clayton. Das ist alles klar. Ich muß mich entschuldigen, denn ich hatte auch vergessen, mich vorzustellen. Ich heiße Abe Douglas und bin ebenfalls FBI-Agent. Wir sind Kollegen.«
    »Bitte?«
    Ich hatte ihn genau beobachtet. Er war nicht irritiert, eher überrascht und leicht böse.
    Abe blieb gelassen. »Die Zentrale hat mich geschickt, Frank. Ich soll
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