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Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht

Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht

Titel: Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht
Autoren: Renate Welsch
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landete auf Frau Lizzis Schoß. Er rollte sich zusammen wie eine kleine Katze und schnarchte.

    Der Professor wollte etwas sagen, Frau Lizzi legte ihm einen Finger auf den Mund. »Pst! Er schläft.«
    Der Professor spürte Frau Lizzis warmen Finger auf seinen Lippen und schielte vor Glück.
    Hannes spülte die Kaffeetassen ab.
    Purzel blinzelte, schnellte hoch, flog durch die Küche und zwickte Hannes ins linke und dann ins rechte Ohrläppchen.
    »He, Mann, spinnst du?«, rief Hannes.
    »Purzel!«, rief Frau Lizzi entsetzt. »Lass das!«
    Der Professor fuhr sich mit dem Taschentuch über die Stirn.
    Purzel lachte, flog zur Vorhangschnur und begann, wild zu schaukeln.
    »Komm sofort herunter!«, rief Frau Lizzi.
    Purzel zeigte ihr eine lange Nase und streckte die Zunge heraus.
    Frau Lizzi sprang auf. Ihre Beine knickten ein, sie konnte sich gerade noch an der Tischkante festhalten. Hannes sprang herzu und führte sie zu ihrem Stuhl.
    Purzel flog zu ihr, schmiegte sich in ihre Halsgrube, schmatzte feuchte Küsse in ihre Hand und fiepte.

    Frau Lizzi bemühte sich um einen strengen Ton. »So geht das einfach nicht, Purzel! Wie kann ich dich hier behalten, wenn du so schlimm bist? Hannes ist doch dein Freund! Schau nur, was du mit seinen Ohrläppchen angestellt hast! Knallrot sind sie und tun bestimmt furchtbar weh.«
    Hannes nickte.
    Purzel legte den Kopf schief.
    »Versprichst du mir, dass du brav sein wirst?«
    Purzel nickte heftig.
    Der Professor musterte ihn mit besorgten Blicken. Purzel drehte ihm den Rücken zu und steckte seinen Kopf in Frau Lizzis Armbeuge.
    »Zeit, schlafen zu gehen«, sagte sie und zu ihrer großen Überraschung flog Purzel ohne Widerrede in sein Bett. Hannes deckte ihn zu.
    Der Professor griff nach Frau Lizzis Hand.
    Als gleich darauf Frau Müller an die Tür klopfte, zog er seine Hand schnell zurück.
    »Hoffentlich war er nicht lästig«, sagte Frau Müller besorgt.
    »Ganz im Gegenteil«, sagte Frau Lizzi. »Ich weiß gar nicht, was ich ohne ihn gemacht hätte. Mein Kreuz spielt wieder verrückt.«
    Frau Müller lächelte zufrieden und ein bisschen ungläubig. »Wie schade, dass ich diesen perfekten Knaben nie zu Gesicht bekomme, von dem Sie immer reden, Frau Lizzi. Na dann, gute Nacht!« Sie schob ihren Sohn aus der Wohnung.

    Der Professor griff wieder nach Frau Lizzis Hand und drückte sie.
    »Warum schauen Sie so besorgt?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf, sein Brustkorb hob und senkte sich.
    Frau Lizzi wurde ungeduldig. »Heiraten wäre wirklich keine gute Idee, glauben Sie mir! Abgesehen von allem anderen schnarche ich. Die Frau Maringer beklagt sich oft und oft, sie behauptet, sie hört mich jede Nacht, obwohl ja zwischenihrer und meiner Wohnung das ganze Stiegenhaus liegt.«
    Der Professor seufzte.
    Frau Lizzi gab seiner Hand einen Klaps. »Ach, jetzt machen Sie es mir schwer!«
    Er holte tief Atem. »Ich mach mir Sorgen wegen Purzel.«
    »Unsinn! Er ist einfach in einem schwierigen Alter. Waren Sie nie in einem schwierigen Alter, Professor?«
    »Nennen Sie mich doch Willibald, bitte!«
    »Schön, also: Willibald, waren Sie nie in einem schwierigen Alter?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich … ich weiß nicht.«
    »Mein Gott, Sie Armer!«
    Frau Lizzi zog den Kopf des Professors an sich und streichelte ihn. Er war in einer höchst unbequemen Lage und dennoch strahlte er übers ganze Gesicht. Frau Lizzi tätschelte seine Wange.
    »Willibald, dann ist es allerhöchste Zeit, dass Sie im schwierigen Alter ankommen. Sonst ist es womöglich zu spät und Sie haben wirklich etwas verpasst.«
    Nach einem heldenhaften Kampf gegen sich selbst setzte sich der Professor gerade hin. »Es geht um … Also, ich fürchte, es könnte gefährlich werden für Sie, Purzel hier in der Wohnung zu haben! Ich meine, er ist zwar Vamperls Sohn, aber trotzdem …«
    Frau Lizzi war so empört, dass sie aufstand und mit beiden Fäusten auf den Tisch schlug. »Pur zel wird mir nie etwas antun!«
    Der Professor zeigte stumm auf seine eigenen Ohren.
    Frau Lizzi schaute verschreckt. »Aber Sie wissen doch, wie kleine Buben sind, die raufen eben manchmal …«
    »Das war kein Raufen, das war ein Überfall!« Der Professor stand mühsam auf, humpelte durch die Küche und beugte sich über den schlafendenPurzel. Lange stand er so, dann richtete er sich mit beiden Händen im Rücken auf.
    »Mir ist einfach nicht wohl bei dem Gedanken, was passieren könnte.«
    Frau Lizzi zeigte auf Purzel, der mit dem Daumen im
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