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Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht

Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht

Titel: Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht
Autoren: Renate Welsch
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Lizzis Haarknoten, putzte sich die Nägel und knabberte an seinen Flügelspitzen.
    »Moment«, unterbrach Kolja, »ihr wolltet doch von Purzel erzählen, und ich höre nur Vamperl, Vamperl, Vamperl.«
    Purzel schmatzte ihm einen Kuss auf die Wange. Frau Lizzi schaute schuldbewusst drein.
    Hannes kratzte sich ausgiebig am Kopf. Endlich sagte er: »Vielleicht ist es, weil ihr beide … Also,ihr habt eigentlich genau das getan, was Vamperl immer getan hat, versteht ihr? Darum haben wir so viel an ihn denken müssen.«
    Max zuckte mit den Schultern. »Aber jetzt fang endlich an mit dem Purzel.«
    Frau Lizzi saß da und wunderte sich sehr über die Gedanken, die in ihrem Kopf hin und her schossen und seltsame Funken sprühten. Es gelang ihr nur nicht, einen davon zu erwischen und festzuhalten.
    »Ich glaube, ihr beide seid Ehrenvamperln«, sagte sie zu den Buben. Kolja schüttelte sich. »Also Gift aus Gallen saugen wäre nicht meins.« Max grinste. »Ich hab noch nie Galle gekostet, aber ich muss nicht alles haben.«
    Purzel blies Spuckeblasen. Dann gähnte er.
    Als Frau Lizzi von Purzels Heldentaten im Supermarkt erzählte, war er sofort hellwach. Er schlug ein paar Purzelbäume und fiepte so laut, dass ein paar Leute herüberschauten.
    Plötzlich entfaltete er seine Flügel, sprang aufdie Füße und flog weg. Hannes sauste hinter ihm her.

    Frau Lizzi begann ebenfalls zu laufen.
    Auch Max und Kolja stürmten los, jeder in eine andere Richtung.
    Kolja war es, der Purzel endlich auf dem Spielplatz fand.
    Purzel saß auf dem linken Knie eines kleinen Mädchens mit von Rotz und Tränen verschmiertem Gesicht. Er drückte seine Finger an die gespreizten Fingerchen des Mädchens, das gleichzeitig schluchzte und lachte. Er schnitt die wildesten Grimassen.
    Kolja pfiff auf zwei Fingern und lief wieder los, um die anderen zu suchen. Frau Lizzi lehnte vornübergebeugt und völlig atemlos an einem Baum. Kolja berichtete, was er gesehen hatte, und führte sie zum Spielplatz.
    Frau Lizzi bekam nasse Augen, als sie sah, wie Purzel und die Kleine hin und her schaukelten und kicherten.
    Bald kamen auch Hannes und Max angetrabt. Dann standen sie alle vier und schauten Purzel und der Kleinen zu. Nach ein paar Minuten zog Frau Lizzi ihr Taschentuch heraus und ging zum Brunnen. Als sie mit dem nassen Tuch Rotz und Tränen abzuwischen versuchte, begann die Kleine wieder zu schreien.
    Purzel stupste Frau Lizzis Hand weg und knurrte.
    Da kam eine junge Frau gelaufen, riss das Kind an sich, brüllte Frau Lizzi an und zückte ihr Handy. Sie versuchte, die Polizei zu rufen, wählte aber immer wieder eine falsche Nummer. Ihr Blick fiel auf Purzel, kreischend holte sie zum Schlag aus, er duckte sich weg und sie klatschte nur in ihre eigenen Hände.
    »Purzel«, flehte Frau Lizzi, »bitte, Purzel!«
    Purzel schüttelte sich und stieß seine spitze Schnauze in den Bauch der jungen Frau. Gleich darauf spuckte er im hohen Bogen aus, flog zum Brunnen und spülte sich den Mund aus.
    Die junge Frau senkte den Kopf und murmelte: »Entschuldigung! Es ist mir so peinlich …«
    Minuten später saßen die junge Frau und Frau Lizzi nebeneinander am Rand der Sandkiste. Purzel und das kleine Mädchen nahmen ihr Fingerspiel wieder auf. Die drei Buben machten Klimmzüge am Kletterturm.
    Die junge Frau hatte zum ersten Mal auf ihre Nichte Lina aufgepasst. Während sie »wirklich nur eine Minute« mit einer Freundin redete, war die Kleine verschwunden. »Ich habe gedacht, Sie hätten das Kind entführt«, sagte sie. »Meine Schwester hätte mich umgebracht.«
    »Schon gut«, murmelte Frau Lizzi erschöpft.
    »Was ist denn das für eine Puppe, mit der Lina spielt? Ich habe doch tatsächlich geglaubt, das wäre ein Vampir. Man könnte meinen, es wäre lebendig.«
    Frau Lizzi straffte sich. »
Das
ist keine Puppe, das ist überhaupt kein Das, das ist Purzel.« Sie stand auf.
    Ihre Knie knickten unter ihr ein. Sie fühlte sich wackelig. »Hannes, Purzel, wir gehen.«
    »Sie sind mir nicht mehr böse?«, fragte die junge Frau.
    »Nein, aber hundemüde!« Frau Lizzi wandte sich zum Gehen, drehte sich wieder um und verabschiedete sich von Max und Kolja. »Ich hoffe, wir sehen uns wieder«, sagte sie.

    »Sowieso!« Die beiden liefen davon.
    Purzel gab Lina einen zärtlichen Nasenstüber, dann ein Zwickerbussi und drei Küsse auf jede Wange. Sie schniefte ein bisschen, dann winkte sie und Purzel winkte zurück.

Darf man gratulieren?
    Auf dem Heimweg kaufte Frau Lizzi eine
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