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Valeron der Barbar

Valeron der Barbar

Titel: Valeron der Barbar
Autoren: Andrew J. Offut
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edlen Herren – Burgon von Branarius, und Graylon von Maruthia –, Ihr sollt speziell für euch entworfene Orden als Retter des Reiches bekommen. Unsere Tafelrunde wird noch geehrt durch die Anwesenheit eines Wisensa-Sohnes, des Älteren Saldon. Auch möchte ich – obgleich sie im Augenblick nicht unter uns weilt – unsere getreue Jheru erwähnen, die meinen Lord König Valeron zu euch, meine Lords und Lady Könige, führte und deren Schönheit unserer Halle noch mehr Pracht verleiht.«
    Aleysha schenkte allen ein strahlendes Lächeln und neigte auf  majestätische Weise den Kopf. Der Anhänger mit den sieben Perlen blitzte an ihrem Busen.
    Jeder Zoll eine Kaiserin, dachte Valeron bewundernd.
    »Mit Monarchen, die ihre Welten regieren wie ihr, muss das Reich zu noch größeren Höhen aufsteigen und zu Leistungen fähig sein wie nie zuvor. König Jallad hat mir von seinen Älteren erzählt, ausgebildete Wisensa-Männer …« – sie drehte sich leicht Saldon zu und neigte achtungsvoll den Kopf –, »die auf ständiger Suche nach dem alten Wissen sind – unterstützt aus der königlichen Schatzkammer von Nyor. Dafür müssen wir alle dankbar sein«, fügte sie hinzu. Und wieder war die drückende Spannung fast greifbar zu spüren.
    Sie schauten ihn alle an, den schlanken knabenhaften König mit dem glatten Kinn und dem offenen Blick – der erste Wissenschaftler seit Jahrhunderten!
    »Ich warne euch alle«, fuhr die junge Kaiserin fort, »dass ich mich immer wieder rat- und tatsuchend an euch wenden werde, und auch, dass unsere Älteren eure Welten besuchen werden, um sich nach vergessenen Archiven umzusehen. Eines Tages, vielleicht, werden sogar wir selbst ihn noch erleben, werden wir die Ketten unserer Welten sprengen und unsere Brüder zwischen den Sternen suchen.«
    Saldon lächelte. Narran ol-Shalkh Premn IV., an der anderen Tischseite, zog düster die Brauen zusammen. Wissen, missbrauchtes Wissen der Alten, hatte den Gott Wisensa erzürnt, hatte zum großen GRIMM geführt, zur Vernichtung, zum Abgleiten in die Barbarei und zum langen, langsamen Wiederaufstieg. Auf Narrans fanatisch religiöser Welt waren die Ältesten Priester, nichts weiter. Saldon war mehr, und Narran tat, als sähe er ihn nicht.
    Jallad, Shalkh gegenüber, lächelte. Ein Zylinder der Macht – eine reparierte Luftschleuse – Bücher über Krankheiten und Wunden und ihre Behandlungsmethoden –, all das waren nur die ersten, zögernden Schritte, denen weitere, festere und ausgreifendere folgen mussten …
    Schon jetzt sind die Anwesenden geteilter Meinung, dachte  Valeron. Aleysha – und ihr Gemahl – werden es nicht leicht haben.
    Ehe noch jemand einen Toast auf die Kaiserin ausbringen konnte, rief sie nach Unterhaltung. Abrupt entschuldigte sich der Kriegslord von Branarius. Er war sich bewusst, dass die Blicke aller auf ihn gerichtet waren, vor allem aber war er sich Aleyshas Blick bewusst, als er den Raum verließ.
     
    Ihre Augen waren frei von Tränen, als Valeron sie fand. Er sagte, was gesagt werden musste. Sie nickte, ohne ihn anzusehen, und biss sich auf die Lippe. Gemeinsam mit der carmeianischen Sklavin kehrte er in die Banketthalle zurück.
    Die süße Stimme der Sängerin verklang mit der letzten Note, nur die Finger zupften noch eine Saite, ehe sie sich verneigte und zurückzog. Jallad erhob sich. Sein gutaussehendes Gesicht rötete sich leicht, und das jungenhafte, offene Lächeln, das ihn so anziehend machte, spielte über seine Züge.
    »Im Namen Nyors, doch vor allem aber in meinem eigenen, der ich noch auf keiner Welt eine so schöne Frau, wie Ihr es seid, gesehen habe, wünsche ich Euch, Kaiserin der Sieben Welten, ein langes und gesundes Leben!«
    Die anderen stimmten in seinen Trinkspruch ein und hoben gleich ihm die Kelche.
    Mit einem strahlenden Lächeln wandte Aleysha sich Jallad zu und neigte sichtlich erfreut den Kopf. Valeron, der sie beobachtete, bemerkte, dass ihr Gesicht sich plötzlich wie schuldbewusst verdunkelte und sie sich auf die Lippe biss. Und sie blickte ihn an. Einen kurzen Moment trafen ihre Augen sich. Sie wechselten unausgesprochene Worte. Er lächelte und verbeugte sich als König vor der Kaiserin. Und erneut verdüsterte ihr Gesicht sich ganz leicht.
    »Aleysha, Kaiserin der Sieben Welten von Carmeis!« toastete Eshara. Wieder hoben sich glitzernde Kelche und verharrten kurz, ehe sie sich zu lächelnden Lippen senkten.
    Valeron legte eine Hand auf Jherus Schulter. Sanft war sie in ihrer
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