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v204640

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Titel: v204640
Autoren: Susanna Calaverno
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kleine Lampe. Irritiert blinzelte sie und versuchte, die Situation zu verstehen.
    „Gefällt es dir, dich so hinzugeben? Abzuwarten, was passiert?“
    Janne spürte die Hitze durch ihren Körper wandern, das Blut rauschte laut in ihren Schläfen. Ja, es erregte sie. Sehr sogar. Auch wenn sie überhaupt nicht wusste, was das alles sollte.
    „Ja.“
    „Lauter. Ich verstehe dich nicht.“
    „Ja, es … es macht mich total heiß.“
    Ricardo verschwand aus ihrem Blickfeld; sofort spürte sie seine Hand zwischen ihren Schenkeln. Zärtlich strich er ihr über die Schamlippen, Janne schloss die Augen. Ein verrückter Kerl, ihr Torero, aber dieses Spiel war interessant, reizte sie, wie sie es nie für möglich gehalten hatte. Jetzt spürte sie seine Handfläche, die ganz ruhig auf ihrer Haut ruhte. Dann ein leichter Klaps zwischen den Schenkeln, und noch einer. Janne schnappte nach Luft, das hatte noch niemand mit ihr gemacht. Es kribbelte, brannte, brachte ihre Säfte zum Fließen. Unwillkürlich reckte sie sich ihm noch mehr entgegen.
    „Willst du mehr?“
    „Ja.“
    Noch ein Klaps. Janne stöhnte. Sie fühlte, wie sie zu schwitzen begann. Wartete auf das, was Ricardo als Nächstes tun würde. Doch es passierte nichts. Sie hörte, wie er sich entfernte, etwas Schweres zu Boden legte. Dann war er bei ihr und steckte ihr den Daumen tief in die Vagina. Die Berührung kam so plötzlich, dass Janne japste.
    „Du bekommst mehr, versprochen. Aber jetzt lass uns gehen.“
    Er zog seinen Finger wieder aus ihrer Mitte, zerrte ihren Slip hoch und fasste sie erneut an den Hüften, um sie vom Sessel wegzuziehen. Janne spürte, dass sie vor Anstrengung schwitzte, obwohl sie kaum selbst aktiv geworden war. Langsam drehte Ricardo sie zu sich um und nahm ihre Hände.
    „Hat es dir gefallen?“ Er lachte spitzbübisch. Seine dunklen Augen glänzten. Janne fühlte immer noch ihre Oberschenkel vor Anstrengung zittern, in ihrem Zentrum pochte es. Sie lächelte.
    „Ja, aber wenn ich ehrlich bin …“
    „… hättest du gern eine schnelle Nummer gehabt.“ Er strich ihr eine terrakottafarbene Locke aus dem Gesicht. „Aber so ist es doch viel schöner. Deine Phantasie schlägt gerade Purzelbäume, du bist vollkommen aufgewühlt … Und der Abend ist noch nicht vorbei. Ich verspreche dir, er wird unvergesslich sein.“ Ricardo sah sie ernst an. „Wenn du es willst.“
    Er reichte ihr die Hand und führte sie aus dem Labyrinth der Requisiten hinaus, zurück in den Zuschauersaal. Hier war es totenstill. Das Stück schien seinen Höhepunkt erreicht zu haben, Janne blickte in betroffene Gesichter, die als riesige Projektionen hinter den Akteuren gezeigt wurden. Noch etwas unsicher auf den Beinen, stolperte sie Ricardo hinterher. Als sie in den Hof traten, hatte sich der Himmel rötlich verfärbt. Janne blieb stehen, atmete tief ein. Die Luft schmeckte nach Sommer. Zwischen ihren Beinen pulsierte es. Sie verspürte Lust, und wie.
    Ricardo ließ ihre Hand los und wandte sich dem Eingang des Cafés zu, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Janne sah ihm nach, spürte wieder diese Gier in sich, ihn spüren zu wollen. Am liebsten wäre sie ihm hinterhergelaufen … Aber nein, das wäre einfach zu kindisch. Ihre Augen suchten die Stuhlreihen des Theatercafés ab. Ob Valerie wirklich gewartet hatte? Erstaunt und erleichtert zugleich sah sie ihre Freundin an demselben Tisch sitzen wie vor Jannes kleinem Abenteuer. Langsam schlenderte sie auf Valerie zu, die wieder einmal mit ihrem Handy beschäftigt war, und setzte sich wortlos zu ihr. Valerie schenkte ihr einen kurzen Blick, tippte die SMS zu Ende und legte das Mobilfon zur Seite.
    „War ich lange weg?“ Nun war Janne das Ganze doch etwas peinlich.
    „Eine halbe Stunde.“ Valerie legte die Hände in den Schoß und guckte sie interessiert an. „Und?“
    Janne zuckte die Schultern. Ihr war immer noch heiß.
    „Wenn du wissen willst, ob wir es miteinander getrieben haben: Nein. Wir haben nur ein bisschen herumgespielt.“ Sie grinste schief. Valerie lächelte zurück.
    „So richtig entspannt siehst du auch nicht aus, wenn ich das anmerken darf.“
    Janne schüttelte den Kopf. „Wie gesagt: Wir haben nur ein bisschen herumgespielt.“
    Valerie stand auf und legte ihrer Freundin die Hand auf die Schulter. „Bist du sauer, wenn ich fahre? Ich habe eben mit Flo telefoniert. Wir wollen reden. Ich habe nur gewartet, bis du wieder da bist. Man weiß ja nie …“ Sie lächelte fast schüchtern.
    Janne
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