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v204525

v204525

Titel: v204525
Autoren: Jean Fellber
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ich dabei, meistens nicht, er kommt immer. Und das war es. Ein wenig besser ist es, wenn ich auf ihm sitze. Ist die Liebe so banal?«
    »Es gibt unendlich viele Variationen«, sagte ich.
    »Welche?«
    »Das sage ich Ihnen ein anderes Mal.«
    Lou verzog das Gesicht. »Pah.«
    »Ich muss darüber nachdenken«, sagte ich. »Ich weiß nicht, ob es wirklich auf die Variationen ankommt. Oder auf etwas anderes.«
    »Auf was?«
    »Darüber denke ich nach.«
    »Sie sind heute langweilig, Herr André.«
    »Ich möchte keinen Unsinn reden.«
    »Reden Sie Unsinn, bitte.«
    »Männer mögen es, aus der Gewohnheit auszubrechen, aber die meisten wollen nicht überrascht werden.«
    »Haben Sie jetzt Unsinn geredet?«
    »Nein.«
    »Darüber muss ich nachdenken. Wollen Sie auch einen Rum?«
    Wir tranken und dachten nach. Ich sah Lou an. Nein, ich starrte sie an.
    »Bitte, ziehen Sie Ihr Top aus«, sagte ich.
    »Nur, wenn Sie ihr Hemd ausziehen.«
    Wir saßen uns mit nackten Oberkörpern gegenüber. Ich fand, dass ich eindeutig die bessere Aussicht hatte. In diesem Moment war Lou für mich die schönste Frau, die ich jemals gesehen hatte, und auch die schönste Frau, die ich jemals nackt sehen würde.
    Lou stellte weitere Fragen. »Mögen Sie eigentlich eine rasierte Scham lieber, oder etwas Haare, oder einen Busch?«
    »Alles hat seine Vorzüge. Ich glaube, ich mag es am liebsten, wenn alles ganz frei ist und sich nackt meinen Küssen darbietet. Die Möse wirkt dann verletzlicher, aber auch offener. Und man hat keine Haare im Mund.«
    Lou lachte. »Gut, das kann Ihnen bei mir nicht passieren.«
    »Eine meiner letzten Liebhaberinnen war nicht rasiert. Ich war völlig überrascht, als ich ihren Pelz zwischen den Beinen sah. Ich hatte so etwas lange nicht mehr gesehen, gefühlt, gekrault. Es ist selten geworden, seitdem die Rasur zur Mode geworden ist. Ich fand das schön, etwas Besonderes. Wie ein raffiniertes Dessous, das man erst zur Seite schieben muss, um die rosafarbene Spalte zu finden.«
    »Rasieren Sie sich?«
    »Ja. Ich mag das Ritual, wenn ich mich vorbereite, wasche, den Rasierschaum aufsprühe und vorsichtig mit der Klinge über die Hoden streife.«
    »Das kann ich verstehen. Wenn ich weiß, dass ich Sex haben werde, dann ist es wie ein Vorspiel für mich, wenn ich mich rasiere. Ich weiß, dass ich es für meinen Liebsten tue, er weiß, dass ich es für ihn getan habe. Es ist ein wenig, als würde ich sagen: ›Ich will dich, meine Möse will dich, nimm sie dir, pack sie dir, sie gehört dir!‹ Und bei Männern gefällt es mir, weil der Schwanz größer wirkt. Nun, und natürlich auch, weil man keine Haare im Mund hat … Oh. Ich muss los.«
    Lou zog sich an, ich ebenfalls. Zum Abschied küssten wir uns. Länger, als ein freundschaftlicher Abschiedskuss gedauert hätte. Ihre Lippen lagen weich an meinen, ich streichelte ihren Hintern, sie meinen. Mein Glied drückte gegen ihre Scham, oder umgekehrt. Wir lösten uns nur widerwillig voneinander.
    »Ich muss«, sagte sie entschuldigend.
    »Ja, ich auch«, entgegnete ich.
    »Nun haben Sie aber wirklich Unsinn geredet.«
    Einige Dutzende kleiner Abschiedsküsse später war sie verschwunden. Ich blieb mit meiner nutzlosen Erektion im Museum zurück, schloss die Augen und versuchte, nicht an Sex zu denken. Es gelang mir nicht.
    Ich schloss das Museum, ging zum Strand, ins Meer, und masturbierte unter Wasser. Als ich mir Erleichterung verschafft hatte, kamen Besucher den Weg hinab, nicht zu früh. Mit einem Lächeln öffnete ich das Museum wieder, führte die kleine Gruppe Touristen hinein, die aus zwei älteren, dicklichen Frauen und einer etwas eleganteren Dame mit Sonnenbrille bestand, und beantwortete gewissenhaft alle Fragen. Die Dame lüpfte die Sonnenbrille und schaute auf die Stelle, wo sich wahrscheinlich noch mein halbsteifes Glied durch die Hose abzeichnete. Ich grinste sie an, sie setzte die Brille wieder auf. Ihre Augenbrauen hoben sich bis über den Rand der Brille, ich grinste noch immer. Sie hielt mich bestimmt für einen Idioten. Dazu noch einen lüsternen. Die Damen verließen das Museum ziemlich schnell wieder, doch sie warf mir noch einen Blick zu, lächelte kurz, und folgte dann den anderen.
    ***
    Wir hatten zu dritt zu Abend gegessen, Maga verabschiedete sich gähnend und ließ uns allein.
    »Ich hätte Lust, noch an den Strand zu gehen. Kommen Sie mit, Herr André?«
    Lou nahm die Flasche Rum und wir gingen zusammen den Weg hinunter zum Meer. Es war eine
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