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Utopia 2050

Utopia 2050

Titel: Utopia 2050
Autoren: Gordon R. Dickson
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fallen, Mr. Ho ...« Er beendete den Satz nicht, als sei das überflüssig. Obwohl er sich sehr freundlich verhielt, mochte Et ihn nicht.
    »Es ist ein Ereignis für uns«, sagte Dr. Lopayo. »Ich nehme an, Sie verstehen mich, Mr. Ho?«
    »Sie wollen doch nicht andeuten, ich sei einer der Riesenerfolge mit R 47, oder? Sind Sie sicher?«
    »Völlig sicher«, sagte Carwell. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Nicht klüger als vorher«, sagte Et.
    »Das ist nur natürlich«, versicherte Carwell. »Ich meine, wie Sie sich körperlich fühlen.«
    »Ein bißchen mitgenommen.«
    »Gut«, sagte Carwell. »Besser kann man's nicht erwarten.«
    »Nicht? Vielleicht sollten Sie mir etwas mehr über die Wirkungsweise des R 47 erzählen. Ich weiß, daß man mich während der Untersuchung vor der Injektion auf verschiedene Dinge hingewiesen hat, aber ich entsinne mich an keine Erklärungen dazu, wie mir als R-Meister zumute sein müßte. Oder hat man mir dergleichen gesagt?«
    »Nicht unbedingt«, wich Carwell aus.
    »Komm, Morgan«, sagte Lopayo zu Carwell, »Mr. Ho vermag das ganze Verfahren nun wesentlich besser zu begreifen. Außerdem kann er Fragen nach Wunsch stellen, und wir sind verpflichtet, sie zu beantworten.«
    »Noch nicht«, mischte sich Wilson ein. »Noch ist er kein legaler Schützling des Weltkonzils. Diese Frage sollten wir zuerst klären.« Er wandte sich an Et. »Darf ich Sie Etter nennen?«
    »Ich vermute, ich bin jetzt eine Persönlichkeit von öffentlichem Interesse. Nennen Sie mich Etter, wenn Sie Wert darauf legen.«
    »Sicherlich ziehen Sie es vor, Etter, die Formalitäten so schnell wie möglich abzuwickeln, oder?«
    »Was für Formalitäten?«
    »Zur Fixierung Ihres neuen Status.« Wilson lächelte. »Ihnen stehen zwei Möglichkeiten offen.«
    »Zwei?« vergewisserte sich Et. »Welche?«
    Wilson lächelte beharrlich. »Sie können sich auf eine Existenz als Schützling des Weltkonzils beschränken oder Aktivbürger mit Paß des Weltkonzils und Extraterritorialität werden.«
    »Worin besteht der Unterschied?«
    »Es gibt nur einen – Arbeit«, erwiderte Wilson. »Als eines der außerordentlich erfolgreichen Resultate des R 47-Programms können Sie fortan auf Kosten des Weltkonzils ein Leben nach ihrem Belieben führen. Oder sie arbeiten unter ansonsten gleichen Umständen für das Weltkonzil, entweder an Problemen, mit deren Lösung wir Sie beauftragen oder an irgendeiner Angelegenheit Ihrer Wahl. Als Aktivbürger erhalten Sie selbstverständlich alle zur Durchführung Ihrer Tätigkeit erforderlichen Vollmachten.«
    Das Wort Vollmachten schien einen wahrhaft ehrwürdigen Klang zu besitzen.
    »Kann ich mich jetzt für eine Kategorie entscheiden und später in die andere wechseln?« fragte Et.
    »Selbstverständlich«, sagte Wilson. »Allerdings könnte sich dann ein Wechsel langwierig und kompliziert gestalten. Die Bürokratie, Sie wissen ja.«
    »Ich glaube, ich möchte lieber arbeiten.«
    »Vorzüglich.« Wilson lehnte sich zum Sprechgerät neben Ets Bett hinüber. »Schicken Sie Rico Erm mit den Formularen herein«, sagte er. »Rico wird Ihr Sekretär sein«, fügte er hinzu.
    Ein schlanker, junger Mann, ähnlich wie Wilson gekleidet, kam mit einem Stapel Vordrucke ins Zimmer, die Et unterzeichnen mußte. Er las jedes Papier durch, ehe er es unterschrieb. Durch seine Unterschriften verzichtete er auf seinen normalen bürgerlichen Status, erklärte sich zum Staatenlosen und beantragte beim Weltkonzil die Weltbürgerschaft der Klasse AAA.
    »Vorzüglich«, wiederholte Wilson, als Et fertig war. »Willkommen in den Reihen des WK-Personals. Und was, Etter, möchten Sie tun?«
    »Ich möchte herausfinden, wie ich das beste Wiederbelegungsteam für meinen Bruder bekommen kann, der gegenwärtig im kryogenischen Zustand liegt.«
    »Ach ja, davon habe ich in Ihren Unterlagen gelesen. Als R-Meister ist das kein finanzielles Problem für Sie, aber es besteht kein Grund, Ihr eigenes Konto damit zu belasten.«
    »Nicht?«
    »Natürlich nicht. Haben Sie gerade Formblatt D 7 K 1439 zur Hand, Rico?« Wilson gab das Blatt an Et weiter. »Unterschreiben Sie das, Etter, und die Angelegenheit wird erledigt.«
    »Worum handelt es sich?« Et betrachtete das Formular.
    »Lediglich eine Erklärung über die Abtretung der Vormundschaft im Falle Ihres Bruders. Damit übernimmt die Gesellschaft die Verantwortung für ihn, und er erhält das Recht auf Rehabilitierung aus öffentlichen Mitteln. Dies Formular ist das einzige, das Sie zu
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