Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Urmel zieht zum Pol

Urmel zieht zum Pol

Titel: Urmel zieht zum Pol
Autoren: Max Kruse
Vom Netzwerk:
gehört oder gesehen. Und er vermochte
es Ping Pinguin kaum zu glauben, als dieser ihn belehrte: »Pflafmütze! Wir sind
gleich wieder zu Hause!«
    Ja, das
waren sie. Und dann betraten sie sogar wieder Titiwus herrliches Ufer, wo die
Sonne heiß brannte und die Nächte wärmer waren als die Tage in der Arktis.
    Seele-Fant
hatte sie ungeduldig erwartet. Nun konnte er sich den Vaterfreuden und -pflichten
richtig widmen. Draußen im Meer, auf dem Felsenriff, lag er bald und sang zu
den Schwimm- und Tauchspielen des weißen Seehundes Kinderlieder:
     
    »Schwömm,
Albö, schwömm,
    dein
Vatör macht Böm-Böm...«
     
    Und dann
sonnten sie sich gemeinsam.
    Ja, die
Sonne...
    Noch einmal
verließen sie ihr Eiland. Diesmal kam auch Schusch mit. Sie schluckten Habakuk
Tibatongs Tauchtabletten und schwammen hinunter in die Stadt unter dem
Korallenriff.
     
     
    Am Tor
wurden sie von einer Abordnung empfangen: Homo-Saurier-Stadträte, sie trugen
Algenketten um den Schwabbelhals. Feierlich begleiteten Hunderte von
Leuchtfischen und Leuchtschnecken, Tausende von schwimmenden Lämpchen den Zug
zum Marktplatz, durch die Straße der versenkten Karavellen. Vor dem englischen
Linienschiff, das als Rathaus diente, erwartete sie Onkel Pitsch. »Herzlich
pfüh willkommen!« quabbelte er. Und die Homo-Saurier blubberten so begeistert,
daß das Wasser in Schwingungen geriet.
    »Ich hatte
euren Hauptplatz größer in Erinnerung!« murmelte der Professor.
    »Kein
Wunder, pfiff!« antwortete der Bürgermeister, Onkel Pitsch. Und dann
kommandierte er: »Das ganze Licht nach rechts!« Da schwammen alle Leuchttiere
dorthin und bildeten ein leuchtendes Gewölbe.
    »Ach wie
schön — wie das Nordlicht!« rief das Urmel.
    Onkel Pitsch
freute sich. Und nun erkannten sie, daß unter der Lichtkuppel noch ein Schiff
ruhte: der Raddampfer. Er war über und über mit Girlanden aus Wasserpflanzen
geschmückt. Glücklich schmatzten die Homo-Saurier, der Platz und die Gassen
quollen fast über, so zahlreich waren sie. Onkel Pitsch patschte in die Hände,
er verbeugte sich vor dem Professor: »Wir danken dir, lieber Freund...«
    »...lieber
Freund Pitschikuk Pfiffitong!« flüsterte das Urmel Wutz ins Ohr, in Erinnerung
an die Namensverdrehungen von Angakorok.
    »Still,
öfföff!«
    »Du hast uns
reich beschenkt! Den FLIEGENDEN HABAKUK werden wir, wenn ihr von hier mit ihm
nach Titiwu zurückgekehrt seid, pfüh zurückholen und pitsch zum ewigen Andenken
pfiff unter Denkmalschutz stellen. Pfüh. Dieser herrliche Raddampfer aber mit
seinen pfiff Schornsteinen und pitsch Maschinen und pfüh Mannschaftsräumen
pfiff-pfiff wird unsere erste technische Schule sein!«
    »Oh«, rief
Ping Pinguin vorlaut, »da kann ja Wutz bei euch Professor in der tepfnipfen
Pfule werden!«
    Großer
Beifall und großes Gelächter. Wutz stupste den vorwitzigen Schwimmvogel mit dem
rechten Hinterfuß. Er stand gerade so günstig in ihrer Nähe.
    »Wir werden
es uns pfüff überlegen«, antwortete Onkel Pitsch. »Nun aber pfiffpfiff wollen
wir das größte Wunder enthüllen!« Er bewegte sich schwimmend über alle Häupter
zum Raddampfer. Die Stadträte mit den Ketten begleiteten ihn. Sie schwammen zum
Schornstein empor. In der Stadt unter dem Korallenriff wurden alle
Schiffsglocken geläutet. Und als sie verklungen waren, stellte sich der Chor
der Homo-Saurier, die »Blubbernden Sangesbrüder«, unter dem Rumpf auf und
öffneten die Schwabbelmäuler:
     
    »O Sonne,
pitsch, du heil’ges Licht,
    wir pfüh
entbehrn dich länger nicht,
    hell
strahlst du pfiff bei Tag und Nacht,
    seit der
Professor dich gebracht!
    Oh pfüh, o
pfüh, о Sonne,
    du pitsch,
du pitsch, du Wonne!«
     
    »Muß öch mör
mörken!« brummte Seele-Fant. Er versuchte, die Melodie mitzusummen.
    Nun gab
Onkel Pitsch wieder ein Zeichen, die Stadträte faßten eine Decke an den Ecken.
Sie hatte — man sah es jetzt — einen kugelartigen Gegenstand verborgen, der auf
der Öffnung des Schornsteins ruhte. Sie schwebten mit ihr empor, da sah sie aus
wie ein von Engeln getragener Baldachin. Und sogleich erstrahlte ein
märchenhaftes Licht. Es erhellte den Platz und die umliegenden Schiffshäuser
wie durch einen Zauber.
    Der Meteorit
vom Nordpol flammte und leuchtete prachtvoll.
     

     
    »Die Nacht
ist vergangen, pfiff, die Dunkelheit besiegt!« rief Onkel Pitsch.
»Hoch leben pfüh Habakuk Tibatong und seine Freunde, pfiff, seine tüchtigen
pfiff Begleiter, pitsch! Pfüh! Pfiff!«
    Die
Homo-Saurier jauchzten — ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher