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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot
Autoren: Karen Chance
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einen Schlaganfall bekommen«, sagte er, und diesmal fehlte in seiner Stimme der übliche Charme. »Ich schicke dich weg, damit du in Sicherheit bist, aber stattdessen tötest du den Vogt…«
    »Das war Pritkin, und eigentlich ist Saunders gar nicht tot«, sagte ich. »Jonas verbreitet das Gerücht, dass er beim tapferen Kampf gegen Apollos Streitmacht schwer verletzt wurde.«
    »Apollo hatte gar keine Streitmacht.«
    »Ja, aber das weiß niemand.« Zum Glück hatten nur sehr wenige Magier die tatsächlichen Ereignisse beobachtet, und die meisten von ihnen waren Lehrlinge gewesen. Auszubildende, die derzeit an starken Kopfschmerzen litten, weil ihre Erinnerungen verändert worden waren.
    Marsden hatte beschlossen, seinen Rivalen auf diplomatische Weise aus dem Verkehr zu ziehen, anstatt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt einen Bürgerkrieg zu riskieren. Es war ihm gelungen, den Senat zu überzeugen, aber Mircea schien es nicht zu gefallen, dass der frühere Chef des Kreises noch immer unter uns weilte. Ich hatte das Gefühl, dass sich Saunders nicht so schnell erholen würde.
    »Und obendrein hast du auch noch einen Gott umgebracht!«, warf mir Mircea vor.
    »Eigentlich sind die Dämonen dafür verantwortlich. Oder vielleicht die Ley-Linie. Wir haben nicht direkt…«
    »Willst du behaupten, du hättest gar nichts getan?«
    »Das hast du doch von mir erwartet, oder? Ich sollte schwimmen, lesen, vielleicht ein bisschen shoppen.«
    »ja! Es wäre mir weitaus lieber, wenn du deine Tage damit verbringst, als wenn du blutüberströmt zu mir zurückkehrst!«
    »Wenigstens bin ich zurückgekehrt.«
    »Diesmal.«
    »Mircea…«
    »Ja, du hast einen Job zu erledigen, wie du immer wieder betonst. Das verstehe ich, auf einem rein intellektuellen Niveau. Aber das heißt nicht, dass es mir gefällt.«
    »Keine Handschellen mehr.«
    Er sah mich an und lächelte langsam, seit langem das erste Anzeichen guter Stimmung. »Es sei denn, du bittest mich darum.« Ich schluckte. »Was das betrifft…«
    Mircea seufzte und neigte erneut den Kopf nach hinten. »Warum glaube ich, dass du mich nicht um ein Paar in unterschiedlichen Farben bittest?«
    »Es gibt sie in bunt?« Er lächelte, ohne die Augen zu öffnen. »Nein! Nein, ich meine, ich habe nachgedacht. Wir kennen uns seit meiner Kindheit, aber jetzt… Es gibt so viel, das ich nicht über dich weiß.«
    »Du kennst mich«, sagte Mircea, und Falten bildeten sich auf seiner Stirn. »Besser als die meisten anderen.«
    »Aber so fühlt es sich nicht an. Ich bin noch nicht einmal an deinem Hof gewesen!«
    »Das lässt sich leicht nachholen. Vielleicht bekommst du eher zu einem Besuch Gelegenheit, als du ahnst. Magier Marsden hat vorgeschlagen, dort deine offizielle Amtseinführung stattfinden zu lassen. Eine Geste des guten Willens dem Senat gegenüber, nach all den Unannehmlichkeiten durch seinen Vorgänger.«
    »Werden die Konsuln zugegen sein?«, fragte ich nervös.
    »Wahrscheinlich.« Mircea öffnete die Augen, sah zur Decke hoch und runzelte die Stirn. »Die Verhandlungen ziehen sich ein wenig in die Länge. Derzeit fragen sich die Konsuln, warum sie einem Bündnis zustimmen sollten, obgleich unser größter Feind tot ist.«
    »Das kann doch nicht ihr Ernst sein! Im Feenland braut sich ein Krieg zusammen, Tonys Gruppe treibt sich noch immer herum und plant wer weiß was, und wir haben keine Ahnung, wie Apollos göttliche Kollegen auf sein vorzeitiges Ableben reagieren werden!«
    »Alles gewichtige Argumente. Ob sie genügen, um Jahrhunderte des Argwohns und der Antipathie zu überwinden, muss sich erst noch erweisen. Die Konsulin glaubt daran, und ich hoffe, dass sie recht hat. Die Vorstellung, ganz allein ins Feenland zu ziehen, behagt mir nicht sonderlich. Aber nach dieser Sache wird Antonio es wohl kaum verlassen, um sich zu stellen.«
    »Wir müssen also zu ihm.« Der Gedanke stimmte mich nicht glücklicher als Mircea. Ich war einmal im Feenland gewesen, und es hatte mir nicht gefallen.
    »Ja, aber das kann noch ein paar Tage warten. Kommen wir zu wichtigeren Dingen.« Mircea richtete einen strengen Blick auf mich. »Willst du mit mir Schluss machen’,«
    »Nein! Nein, ich… Das ist es nicht, was ich will. Ich… ich würde dich gern weiterhin sehen«, platzte es aus mir heraus. Er hob eine Braue. »Nach dem Vampirgesetz sind wir bereits verheiratet.«
    »Aber ich bin kein Vampir, Mircea! Und ich kann mich nicht daran erinnern, in eine Heirat eingewilligt zu
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