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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot
Autoren: Karen Chance
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gegeben, seine ganze Armee hindurch zubringen.«
    »Aber der Riss traf MAGIE und schloss sich fast sofort wieder«, sagte ich und erinnerte mich an den gewaltigen Trichter, der jenseits des Hügels verschwunden war. Außerdem fiel mir auch noch etwas anderes ein.
    Meine Vision bei MAGIE hatte mir ein zerstörtes Dante’s gezeigt. Jetzt endlich verstand ich den Grund dafür. Wenn ich in die Vergangenheit gesprungen wäre und die Ereignisse geändert hätte, um MAGIE vor der Zerstörung zu bewahren, hätte ich Apollo alles gegeben, was er wollte. Dann wäre der ursprüngliche Plan gelungen, der es ihm und seiner Armee gestattet hätte, in unsere Welt zu gelangen. Und dann stünde die magische Gemeinschaft jetzt kurz vor der Auslöschung.
    Auch die anderen Visionen ergaben immer mehr einen Sinn. Die zweite hatte mir die Route des Ley-Linien-Risses gezeigt, von Vegas nach MAGIE. Diese Bilder hatten mich nicht nur gewarnt, was Rafe betraf, sondern mir auch mitgeteilt, dass die Gefahr nach wie vor existierte. Die dritte Vision hatte dieser Botschaft noch mehr Nachdruck verliehen und mich im Zentrum des Geschehens gezeigt.
    Denn es war meine Macht, die unseren Feinden zum Sieg verhelfen würde.

28
    »Apollo kam hindurch«, sagte Sal, »aber seine Streitmacht musste zurückbleiben. Er war zurück, doch die Explosion der Ley-Linie schwächte ihn sehr, und er saß in einer Welt mit einer Viertelmillion Kriegsmagiern fest – ein Bruchteil von ihnen hätte genügt, um ihn erneut in die Verbannung zu schicken. Er muss seine Armee holen, bevor er den Kreis vernichten kann.«
    »Aber beim Kontakt mit der Ley-Linie brannte mein Zauber durch«, sagte ich. »Ihr könnt nicht noch mehr Kraft anzapfen!«
    »Wieder falsch. Der Zauber nahm dir auch weiterhin Energie, leitete sie aber nicht weiter, sondern speicherte sie. Seit dem Riss der Ley-Linie sammelt er die Kraft an, die wir brauchen.«
    Das hatte Be also gespürt. Nicht Apollo, sondern mein Pentagramm. Und Sal, die auf ihren Herrn wartete.
    »Jetzt haben wir genug Energie«, sagte Sal fröhlich.
    »Weil die Linie noch immer schwach ist«, murmelte ich. Mircea hatte gesagt, dass es einige Tage dauern würde, bis wieder Ruhe einkehrte.
    »Ja, und deshalb müssen wir die Sache jetzt durchziehen, bevor die Linie wieder stärker wird. Apollo hielt es natürlich für einen glücklichen Umstand, dass sich auch die Konsuln hier treffen würden. Mit ihrer Beseitigung hätte er auch den Senaten einen schweren Schlag versetzt.« Sal sah mich an, und ihre Lippen formten ein neuerliches Lächeln, das mir nicht gefiel. »Aber ich denke, er gibt sich mit dir zufrieden.«
    Jenseits der Balkontür leuchtete es am Himmel rot auf. Scharlachrote Streifen, die nichts mit dem Sonnenaufgang zu tun hatten, flackerten übers Firmament, und von ihnen ging ein Glanz aus, neben dem das elektrische Licht des Spielkasinos verblasste. Etwas kam.
    Ich sah mich um. Sal war langsam in Richtung Balkon zurückgewichen, ohne dass jemand sie aufzuhalten versuchte. Immerhin hatte selbst ein Vampir kaum Aussichten, einen Sturz aus dem zwanzigsten Stock zu überstehen. Aber jetzt konnte sie das Pentagramm Übers Geländer werfen, und wir würden es nie finden. Nicht vor ihrem Meister.
    »Gib mir das Pentagramm, Sa1«, sagte Marco.
    »Versuchst du es noch immer? Obwohl du mir nichts Besseres anzubieten hast als einen schnellen Tod?« Sal grinste spöttisch. »Erwarte nicht von mir, dir gegenüber so großzügig zu sein!«
    Wind kam auf, als das Licht heller wurde. Der Tag schien es diesmal sehr eilig zu haben, die Nacht zu verdrängen.
    Und dann bewegte sich Marco so schnell, dass ihm mein Blick nicht folgen konnte. Ich blinzelte, und Sal stand noch da, aber die Hand mit dem Pentagramm flog durch die Luft – auf mich zu. Sal drehte sich, verzog das Gesicht und knurrte. Im nächsten Moment taumelte Marco zurück, und ein Stück von der zerbrochenen Couch steckte in seiner Brust.
    Ich bekam keine Gelegenheit zu sehen, ob sie sein Herz erwischt hatte. Sals abgetrennte Hand traf mich, und durch den Aufprall löste sich mein Zauber. Er segelte davon, ich setzte ihm nach, und Sal folgte mir.
    Und dann, von einem Augenblick zum anderen, war sie nicht mehr da.
    Ein Windhauch strich über mich hinweg, und als ich mich umdrehte, sah ich gerade noch, wie Nicu aus dem Nichts kam und Sal an der Taille packte. Vielleicht war ihm nicht klar, wie nahe am Geländer sie stand, oder er ging davon aus, dass es ausreichenden Schutz bot.
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