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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)
Autoren: Uwe Post
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drin, fest im Boden verankert, steckte einer der Kristalle.
    Jakeed holte mit dem Schwert aus.
     
    Sind das Lilane da unten?«, fragte Inkmuht. Er verstand die Welt nicht mehr. Griffen die ihre eigenen Leute an? Freilich konnte er kaum etwas erkennen. Er zitterte vor Angst und Kälte. Der Moviker flog sehr hoch. Höher als die Spitze von Siva. Er wollte von oben angreifen. Steuerte auf die Turmspitze der Fliegenden Stadt zu.
    Sie kamen immer näher. Inkmuht wurde schlecht, als Unful eine enge Kurve abwärts flog.
    Gerade noch erkannte Inkmuht, dass jemand auf dem Turmdach stand.
    Unful schrie irgendetwas.
    Es gab einen Aufprall.
    Dann verlor Inkmuht den Halt.
    Und fiel.
     
    Eine Explosion erschütterte Savi.
»Abwärts«, kommentierte Jakeed, als die Stadt begann, sich nach unten zu bewegen. Dabei wurde sie immer schneller.
    »Du überlebst den Aufprall nicht«, stellte Armia fest.
    »Du kannst auch nicht mehr herumlaufen, wenn ganz Savi auf dir liegt«, grinste Jakeed humorlos. Armia griff nach seinem Arm und zog. »Wir schaffen es nicht bis zum Flieger«, sagte Jakeed kopfschüttelnd.
     
    Imrus schwitzte heftig. Er hatte seinen grauen Umhang abgelegt und lief im dünnen Hemd hin und her.
    »Ich sehe ihn«, rief Uger. Das allerdings schon zum dritten oder vierten Mal. Imrus schleuderte trotzdem einen Holzträger in die angegebene Richtung.
    Uger hielt die Hände vor sich und riss krachend mehr Wurfgeschosse aus den Treppen. Mittlerweile fehlte der größte Teil der Inneneinrichtung des Turmzimmers. Ein großes Loch gähnte im Boden mit der zerlegten Treppe. Man musste aufpassen, nicht hinunter zu fallen. Imrus hoffte, dass Ava wach genug war, um das zu kapieren.
    »Da!«, schrie Uger und zeigte nach draußen. Imrus stürmte ans Fenster. Ein Flinkflieger kam in einer Kurve direkt auf sie zu. »Noch mehr von denen«, brachte Imrus hervor. Er nickte Uger zu.
    Zielte, beschleunigte eine Holzstrebe ... ein Schrei hinter ihm. Es war Ava.
    »Wir dürfen das nicht tun!«, kreischte sie, krallte sich plötzlich an Imrus.
    »Ava, nein!« Der Projektleiter holte zu einer Ohrfeige aus.
    »Wahrmut ist doch der Schöpfer! Unser aller Vater! Der Vater aller Kinder!«
    Imrus schlug zu.
    Ava schlug zurück.
    »Aufhören!« Uger ging dazwischen. Ava wand sich.
    »Ihr seid nicht acht«, ertönte plötzlich eine feste Stimme.
    »Was?« Alle sahen den Gefangenen an.
    »Aber alles andere stimmt«, ergänzte der.
    »Wovon redet der Kerl?«
    Es gab einen Ruck. Savi begann, senkrecht nach unten zu sinken.
    »Uger!«
    »Ja! Ich habe es ... gemerkt!« Er rang verzweifelt mit Ava.
    »Imrus, Schatz, lass uns miteinander schlafen, ja?« Sie klammerte sich an ihren Partner.
    »Lass mich los!« Imrus versuchte, sich aus dem Handgemenge zu befreien, um zu dem angebundenen Gefangenen zu eilen.
    Tako Wantak lächelte. »Wir fliegen.«
    Mit den gebundenen Händen griff er in seine Tasche, holte sein Säckchen hervor.
    »Was ...«, schrie Imrus, machte sich los, stürzte sich auf den Grauen. Er war zu langsam.
    »Jetzt fliegen wir alle, alle, alle«, lachte Wantak.
    Dann öffnete er das Säckchen.
     
    Jakeed hatte keine Ahnung, wie hoch Savi noch über dem Boden war. Wie nah der Absturz war. Die Spitze brannte, schwarze Wolken stiegen daraus empor. Einen Moment dachte er daran, in der Hosentasche nach seinem geliebten Stoffbündel zu suchen. Stattdessen zog er Armia zu sich heran und gab ihr einen Kuss.
    Dann runzelte er die Stirn. »Warum haben die Grauen uns nicht aufgehalten?«
    »Vielleicht«, sagte eine Stimme hinter ihm, »ist euch nicht aufgefallen, dass die fliegenden Grauen nicht uns, sondern Savi angegriffen haben.«
    »Wahrmut!« Jakeed machte den Mund auf. Der Schöpfer hielt ihm und Armia beide Hände hin.
    »Mitkommen«, sagte Wahrmut. »Jetzt.«
     
    Savi krachte auf den Boden. Sie war nie dafür konstruiert worden, auf hartem Untergrund zu landen, nur auf dem Wasser. Die Fliegende Stadt kam mit ihrer unteren Wölbung zuerst auf, neigte sich zur Seite, bevor die zentrale Konstruktion nachgab. Der Turm war nicht dafür geschaffen, schräg zu stehen. Der obere Teil knickte ein. Flammen leckten an den Überresten seiner Spitze, die auf die Zeltdächer stürzte.
    Ein Funkenregen entzündete die Holzstreben.
    Kurz darauf loderten Flammen durch das ganze Fluggerät, verzehrten es. Sie verwandelten die Legende in glühende Asche.
    Und die Menschen, die sich nicht rechtzeitig retten konnten.
     
     

Wahrmut
     
    Bina Hasel legte den
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