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Untitled

Untitled

Titel: Untitled
Autoren: Unknown Author
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proaktiv. An der Oberfläche bist du sorglos und ein schlichtes Gemüt – auf positive Art und Weise. Aber du bist auch kompliziert gestrickt – auch auf positive Art und Weise. Wahrscheinlich denkst du jetzt: Das könnte ich auch von dir sagen.«
    »Eigentlich nicht. Nein, ich habe gedacht, was für ein Glück ich hatte, dich kennen gelernt zu haben.«
    »Alex, die Sache muss nicht an ein bestimmtes Ziel führen. Für mich ist unsere Beziehung jetzt schon etwas ganz Besonderes«, sagte sie. Ihre Augen waren wunderschön, strahlend. »Aber hast du Lust, heute Nacht zu mir zu kommen? In meine bescheidene Kammer im Hyatt?«
    »Lieber als alles andere auf der Welt.«
    Wir parkten vor dem Hoteleingang. Betsey beugte sich zu mir und küsste mich. Ich zog sie an die Brust und hielt sie ganz fest. So verharrten wir mehrere Minuten.
    »Du wirst mir schrecklich fehlen«, flüsterte sie.
     
    D er Rest der Nacht verging wie im Flug, und ich glaube, uns beiden tat es Leid. Ich musste immer daran denken, was Betsey gesagt hatte: Dass ich ihr schrecklich fehlen würde. Am nächsten Morgen saßen wir um neun Uhr wieder im FBIObservierungs-Van. Die Luft im Van war bereits ziemlich übel. In einer Ecke standen zwei Eimer Trockeneis, das verdampfte und die Enge ein wenig erträglicher machte.
    »Was hat sich denn getan, Gentlemen?«, fragte Betsey die Agenten im Van. »Hab ich irgendeinen Spaß verpasst? Ist der
    Superarsch schon auf?«
    Man meldete uns, dass Francis wach sei, aber Kathleen McGuigan noch nicht angerufen habe. Ich hatte eine Idee und äußerte einen Vorschlag. Betsey gefiel er sehr. Wir riefen Kyle Craig an und erreichten ihn zu Hause. Auch Kyle gefiel die Idee.
    Kurz nach zehn Uhr nahmen Agenten in Arlington, Virginia, Schwester McGuigan fest. Sie wurde verhört und bestritt, irgendetwas über die Beziehung zwischen Dr. Bernard Francis und Frederic Szabo zu wissen. Sie leugnete auch jede eigene Beteiligung an deren Plänen. Sie behauptete, die Vorwürfe gegen sie seien einfach lächerlich. Außerdem habe sie Francis nicht in der vergangenen Nacht angerufen. Wir könnten ruhig ihre Telefondaten überprüfen.
    Inzwischen durchsuchten Agenten McGuigans Haus und Hof. Gegen Mittag fanden sie einen der Diamanten vom MetroHartford-Überfall. McGuigan geriet in Panik und änderte ihre Geschichte. Sie erzählte dem FBI, was sie über Dr. Francis, Frederic Szabo und die Raubmorde wusste.
    »Ja, ja, ja, ja«, rief Betsey Cavalierre und sprang hinten im Van umher, als sie diese Neuigkeiten hörte. Sie schlug sich den Kopf am Dach an. »Au, verdammt! Na, egal. Wir haben ihn! Dr. Francis ist erledigt.«
    Kurz nach zwei Uhr am selben Nachmittag ging ich mit Betsey über den gepflegten Rasen und dann über die Treppe in das Gebäude, in dem Francis' Wohnung lag. Mein Herz hämmerte in meiner Brust. Das war's! Das musste es sein! Wir nahmen den Aufzug in den vierten Stock, ins Penthouse, ins Nest des Superhirns.
    »Wir haben uns das Recht verdient«, sagte Betsey, als sie auf den Klingelknopf drückte. »Ein kaltblütiges Stück Dreck. Ding-dong. Rate mal, wer vor der Tür steht. Das ist für Walsh und Doud.«
    »Und den kleinen Buccieri-Jungen und alle anderen, die er
    ermordet hat.«
    Dr. Francis machte die Tür auf. Er war braun gebrannt, trug eine Florida-Gators-Trainingshose, ein Miami-Dolphins-TShirt und weder Socken noch Schuhe. Er sah nicht aus wie ein kaltblütiges und herzloses Ungeheuer. Aber so ist es bei diesen Typen oft.
    Betsey zeigte unsere Dienstmarken. Dann erklärte sie Dr. Francis, dass wir zu der Soko gehörten, die in der MetroHartford-Geiselnahme und mehreren Banküberfällen im Osten ermittelte.
    Francis wirkte verwirrt. »Ich verstehe nicht. Weshalb sind Sie hier? Ich war seit – ja, seit fast einem Jahr nicht mehr in Washington. Ich sehe nicht, wie ich Ihnen bei diesen Raubüberfällen im Norden helfen könnte. Sind Sie sicher, dass Sie die richtige Adresse haben?«
    Ich ergriff das Wort. »Dürfen wir eintreten, Dr. Francis? Das ist die richtige Adresse. Das dürfen Sie uns glauben. Wir möchten uns über einen Ihrer ehemaligen Patienten mit Ihnen unterhalten, über Frederic Szabo.«
    Francis gelang es, noch verwirrter dreinzuschauen. Er spielte seine Rolle hervorragend, was mich allerdings nicht sonderlich überraschte.
    »Frederic Szabo? Sie scherzen, nicht wahr?«
    »Wir scherzen keineswegs«, erklärte Betsey nachdrücklich.
    Francis wurde gereizt. Gesicht und Hals färbten sich rot. »Morgen bin ich
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