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Unter rauschenden Palmen

Unter rauschenden Palmen

Titel: Unter rauschenden Palmen
Autoren: Lindsay Armstrong
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benimmt, dass ich dich mehr liebe, als ich sie je geliebt habe, und dass sie einen verkommenen Charakter hat."
    Clarissa schluckte. "Und die Erfahrungen, die du mit Serena gemacht hattest, hast du auf mich übertragen?"
    "Leider ja." Er lächelte traurig. "Aber dann hast du mich von der törichten Einschätzung, alle Frauen seien gleich, gründlich kuriert. Kannst du dich an die Nacht noch erinnern?"
    "Ja." Clarissa nickte. Der Streit, den sie nach Mays Ankündigung, sie werde Rosemont verlassen, gehabt hatten, war ihr noch gut in Erinnerung. "Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, du würdest etwas Bestimmtes von mir erwarten. Am folgenden Morgen dagegen warst du dann wie ausgewechselt, was ich mir überhaupt nicht erklären konnte."
    "Wie solltest du auch? Es war vielleicht eher unbewusst, aber ich habe darauf gewartet, dass du, um deinen Willen durchzusetzen, die Methoden anwenden würdest, die ich von Serena gewohnt war."
    "Jerome, warum hast du nicht offen mit mir darüber gesprochen?" wollte sie wissen und sah ihn an.
    "Darling, da ist noch etwas anderes." Er nahm ihre Hand und küsste sie. "Es ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, aber ..."
    "Jerome, es ist der denkbar beste Zeitpunkt."
    Es fiel ihm sichtlich schwer, das, was er zu sagen hatte, über die Lippen zu bringen. "Nein, ich hätte es dir schon viel früher beichten sollen. Es ist nämlich so ..." Er schluckte. "Ich wusste natürlich immer - von einigen unrühmlichen Ausnahmen abgesehen - dass du nicht so bist wie Serena. Nur in einer Hinsicht gleicht ihr euch."
    Verwirrt sah Clarissa ihn an.
    "Ich fragte mich, ob ich es nicht schon wieder getan hätte: mein Herz an eine Frau zu hängen, die auf Rosemont nicht glücklich werden konnte."
    "Das kann ich dir nicht verdenken. Ich habe schließlich getan, als wäre mir meine Karriere das Wichtigste im Leben", gab sie zu. "Ich habe getan, als wäre eine unverbindliche Affäre genau das, was ich wollte. Ich erkannte jedoch recht schnell, dass ich mich damit selbst belog.
    Aber ich hatte das Gefühl, dass du dich nicht binden wolltest."
    Er spielte mit dem Ehering an ihrem Finger. "Das stimmte zuerst auch. Kannst du mir verzeihen, Clarissa? Erst als du schwanger warst, konnte ich mich überwinden, dir einen Antrag zu machen. Erst da wurde mir nämlich klar, dass ich ohne dich einfach nicht leben kann. Und diese Erkenntnis war stärker als meine Angst, Sean mit einer zweiten gescheiterten Ehe noch mehr zu schaden."
    Schweigend blickte sie vor sich hin.
    "Ich weiß, was du jetzt sagen willst. Als ich im Laufe der Monate erkannte, dass meine Zweifel unberechtigt waren, hätte ich dir meine Gefühle gestehen können. Aber ich war mir deiner immer noch nicht sicher. Ich wusste immer noch nicht, warum wir so gut zusammen auskamen."
    Jerome seufzte. "Am letzten Abend unserer Hochzeitsreise bemerkte ich es zum ersten Mal: Du hast dich mir verschlossen und dich in dein Schneckenhaus zurückgezogen. So ist es also, dachte ich, erst war es die Karriere, jetzt sind es die Babys. Ich fühlte mich ausgeschlossen und glaubte, es ginge dir einzig und allein um sie, nur ihretwegen würdest du mich ertragen und gute Miene zum bösen Spiel machen."
    "Jerome, ich habe mich nur abgekapselt, weil ich befürchtete, du hättest mich nur aus Pflichtgefühl geheiratet! Wie konnten wir uns nur so missverstehen!" Sie weinte.
    "Es war mein Fehler, Clarissa." Er küsste ihr die Tränen fort. "Aber es ist noch nicht zu spät, denn du hast mir den Glauben an die Liebe zurückgegeben. Und all das hatte ich dir heute Abend sagen wollen, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen für mich. Ich wusste, ich konnte dir die Geburt nicht zumuten, ohne dir vorher meine Gefühle gestanden zu haben - selbst wenn sie. dir nicht viel bedeuten würden."
    Er lächelte. "Unsere beiden Kleinen hatten aber leider andere Vorstellungen - von Bootsunfällen und Feuerausbrüchen ganz zu schweigen.
    "Jerome, ich liebe dich, und du bist die Welt für mich. Wenn du nur wüsstest, wie oft ich dir das sagen wollte."
    Etwas später kam eine Schwester ins Zimmer.
    "Es tut mir Leid, wenn ich das junge Glück stören muss", sagte sie und lächelte. "Aber Ihre Kinder sind wach und wollen ihre Eltern sehen." Sie half Clarissa aus dem Bett in einen Rollstuhl, den Jerome dann zur Säuglingsstation schob.
    Die Zwillinge waren nicht nur wach, sondern schrieen auch kräftig. "Hier", sagte die Schwester und drückte ein Bündel Clarissa, eins Jerome in den Arm. "Versuchen Sie
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