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Unter rauschenden Palmen

Unter rauschenden Palmen

Titel: Unter rauschenden Palmen
Autoren: Lindsay Armstrong
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le gte die Arme um sie, sagte Dinge zu ihr, die er noch nie gesagt hatte, und zehn Minuten später kam ein kleines Mädchen zur Welt.
    "Wie geht es den beiden? Sind sie gesund? Oh, sieh sie dir doch nur an!" Tränen des Glücks und der Erschöpfung liefen Clarissa über die Wangen.
    Valerie legte ihr die beiden in die Arme. "Sie sind zwar nicht groß, Clarissa, aber gesund und munter. Und du warst einfach nicht zu bremsen: genau dreieinhalb Stunden vom Start bis zum Ziel."
    Einige Stunden später lag Clarissa zufrieden in ihrem hübschen Krankenhauszimmer. Die Zwillinge hatte sie noch nicht bei sich. Das sie etwas zu früh geboren waren und nur knapp sechs Pfund wogen, hatte man sie zur Beobachtung in einen Brutkasten auf der Säuglingsstation gelegt. Der Arzt hatte jedoch versichert, dass dies eine reine Vorsichtsmaßnahme sei.
    Jane hatte sich taktvoll zurückgezogen, und Clarissa war mit Jerome allein. Sie war immer noch in Hochstimmung. "Ich muss dauernd lachen", sagte sie. "Ich möchte der ganzen Welt mitteilen, dass ich es geschafft habe."
    "Das hast du auch - sogar ohne mich."
    Sie schnitt ein Gesicht. "Das kommt dabei raus, wenn man sich auf ein Gefühl verlässt."
    Er erklärte ihr, dass im Gold Coast Hospital Handys nicht erlaubt waren. Als er dann, nachdem er bei Sean gewesen war, zu Hause anrief, hatte sich niemand gemeldet.
    "In der Aufregung habe ich ganz vergessen, eine Nachricht für dich auf den Anrufbeantworter zu sprechen", entschuldigte sich Clarissa.
    "Das ist verständlich. Aber ich habe mir gleich gedacht, dass du mit deiner Mutter nicht einkaufen warst."
    Mit Sean hatte Clarissa auch schon telefoniert. Er durfte bereits am nächsten Tag wieder nach Hause, und Jerome würde ihn abholen. "Jetzt müssen wir nur noch die Namen festlegen", sagte Clarissa. "Ich bin so froh, dass wir auch eine Tochter haben - wegen der Quote."
    Er sah sie an und lächelte. "Ich liebe dich."
    Serena hielt den Atem an. "Das ... das hast du schon vorhin bei der Entbindung gesagt."
    "Ich weiß." Er schloss kurz die Augen und sah sie dann gequält an. "Wenn ich dir das nur erklären könnte - ich mache mir solche Vorwürfe, es nicht schon früher gesagt zu haben."
    "Warum ... Kam es durch die Geburt?" fragte sie leise.
    "Nein. Ich habe es nie gesagt, weil ich mir deiner erst sicher war, nachdem ich dies hier gefund en hatte." Er zog aus seiner Jacketttasche einen Umschlag, den sie sofort erkannte.
    Überrascht sah sie ihn an. "Ich ... ich hatte ihn eigentlich zerreißen wollen. Wo hast du ihn her?"
    "Als ich nach Hause kam, lief ich zuerst in unser Schlafzimmer. Im ersten Moment dachte ich, du hättest mich verlassen - deine Garderobe lag im ganzen Raum verstreut. Die Schranktüren standen auch offen, da entdeckte ich den Briefumschlag zwischen deiner Wäsche."
    Clarissa seufzte. "Mum und ich waren dabei, die Sachen auszusortieren, die ich die nächste Zeit wohl nicht tragen kann."
    "Clarissa, möchtest du die Antworten auf deine Fragen, die du in deinem Brief gestellt hast, hören?"
    Sie zögerte, nickte dann aber doch.
    "Ich kann dir versichern, dass es zwischen Serena und mir wirklich völlig aus ist - jedenfalls meinerseits. Aber du hast Recht, Serenas Schatten verfolgte mich. Es war hart für mich, mir einzugestehen, dass ich mich von einer schönen Larve hatte blenden lassen. Ich hatte alle Warnungen in den Wind geschlagen und mich in die Vorstellung verrannt, ich würde aus dem Topmodel eine liebende Ehefrau und Mutter machen können noch dazu eine, die sich auf dem Lande wohl fühlt."
    Clarissa lehnte sich tiefer in ihr Kissen zurück.
    "Im Laufe unserer Ehe musste ich dann feststellen, dass das noch nicht alles war. Ich hatte dir schon gesagt, dass es für Serena nur einen Menschen gab, um den sich alles zu drehen hatte: sie selbst. Aber es kam noch schlimmer. Sie gebrauchte ihren Körper, um ihre egoistischen Ziele durchzusetzen. Sie nut zte meine Verliebtheit für ihre Zwecke aus. Und als diese immer mehr schwand, prostituierte sie sich - anders kann ich es einfach nicht nennen. Vor ein paar Tagen erst hat sie es zum letzten Mal versucht. Mir ist dabei fast übel geworden."
    Clarissa sah ihn verblüfft an. "Ich dachte ... ich meine, ich habe es mit eigenen Augen gesehen, aber ich nahm an ..."
    "Du hast geglaubt, ich würde immer noch auf sie hereinfallen?"
    "Du bist so still geworden", antwortete sie leise.
    "Ja, weil ich mich beherrschen musste, es ihr nicht ins Gesicht zu sagen: dass sie sich wie eine Hure
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