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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)
Autoren: Ryk Brown
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Sie können uns in der Hinsicht behilflich sein.«
    »Ich werde tun, was ich kann, Captain.«
    Nathan sah Jalea an. Wie gewöhnlich ließ sie sich ihre Gefühle nicht anmerken. Tugs Mimik und Gestik hingegen wirkten unverstellt. Die Frage war nur, ob der Eindruck nicht trog.
    »Gestern Abend war ich recht mitteilsam, was unsere gegenwärtige Lage und unsere unmittelbaren Absichten betrifft. Und ich hatte den Eindruck, dass Sie sich der gleichen Offenheit befleißigt haben.«
    Tug hörte einen versteckten Vorwurf aus Nathans Worten heraus. »Haben Sie Anlass, jetzt etwas anderes zu glauben?«
    Nathan war sich nicht sicher, wie er weiter vorgehen sollte. Im Moment befand er sich im Vorteil und sah sich genötigt, ihn zu nutzen. Tug und dessen Töchter waren ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. So widerwärtig es auch war, es blieb ihm keine Wahl. Unter normalen Umständen hätte er sich anders verhalten, im Moment aber stand zu viel auf dem Spiel.
    »Leider ja«, gab Nathan zu. »Während meine Sicherheitschefin insgeheim Ihre Rettung vorbereitete, belauschte sie zufällig eine Unterhaltung der Soldaten, die Sie gefangen genommen hatten. Sie rechneten mit einer Belohnung für Ihre Festnahme, möglicherweise sogar mit einem Orden ihres politischen Führers.« Nathan ließ das im Raum schweben und forschte in ihren Gesichtern nach einer Reaktion. Wie erwartet wurde er nicht fündig.
    »Der Überschwang unerfahrener Soldaten«, meinte Tug. »Vielleicht haben sie mich auch mit jemandem verwechselt.«
    »Ah, ja.« Nathan blickte Jessica an. Sie kaufte das Tug ebenso wenig ab wie er. »Das glaube ich nicht«, sagte er. »Wissen Sie, mir sind auch noch ein paar andere Dinge aufgefallen. Beispielsweise legten die Angreifer keinen Wert darauf, uns lebend gefangen zu nehmen, sondern gingen rücksichtslos gegen uns vor.« Tug warf Jalea einen kurzen Blick zu, doch sie reagierte nicht. »Und warum hat uns das Kriegsschiff nicht mit Atomsprengköpfen atomisiert? Haben Sie dafür eine Erklärung?«
    »Ich kann keine Erklärungen für die Absichten anderer liefern, Captain, und ich wüsste nicht, weshalb die Ta’Akar einen einfachen Farmer gefangen nehmen sollten.«
    Nathan wunderte sich, dass Tug noch immer die Wahrheit zu verschleiern suchte. Es ärgerte ihn, dass beide ihn zum Narren hielten und dabei sein Leben und das der Crew sowie sein Schiff und möglicherweise seine Heimatwelt gefährdeten.
    Er lehnte sich zurück und atmete langsam aus. Er blickte von Jessica zu Cameron. Beide ließen nicht erkennen, was sie dachten.
    Er nickte Jessica zu, die daraufhin eine Eingabe auf ihrem Datenpad machte. Tugs aufgezeichnete Stimme ertönte. »Ich habe so viel Blut vergossen, dass man sich fragen muss, wieso ich überhaupt noch lebe. Der letzte Kampf wäre fast mein Ende gewesen. Meine Wunden sind noch immer nicht ganz verheilt.« Jessica spulte ein wenig vor. »Meine Zeit als Karuzari ist vorbei, Jalea. Es ist an der Zeit, dass jemand anders die Fahne übernimmt.«
    Tug funkelte Nathan zornig an. »Sie sind gerissener, als ich dachte, Captain.«
    Nathan war es leid. Er war den Stress leid. Er war die Last der Verantwortung leid, vor allem aber die Spielchen. Und er war es leid, Entscheidungen anderen zu überlassen. Das hatte er sein Leben lang getan, anstatt die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Als er zur Flotte ging, war das anders geworden. Dies war der Beginn einer grundlegenden Veränderung gewesen. Dabei hatte er nur alles für ein paar Jahre hinter sich lassen und anschließend ein neues Leben anfangen wollen. Jetzt war eine Schicksalsprüfung daraus geworden – es ging um sein eigenes Schicksal, das seiner Besatzung und das der ganzen Welt.
    Nathan blickte Cameron und Jessica an und sagte: »Lasst uns mit dem Quatsch aufhören, okay?« Cameron riss die Augen auf. Jessica lächelte leicht und wartete darauf, dass Nathan fortfuhr. »Wollen Sie wissen, was ich glaube? Ich glaube, einer von Ihnen – vielleicht auch Sie beide – hat das alles arrangiert, um uns in Ihre Rebellion zu verwickeln.« Nathan beugte sich unvermittelt vor. »Erst dachte ich, Sie wollten mein Schiff kapern«, sagte er zu Jalea. »Dann fingen Sie mit diesem Blödsinn von wegen ›Geschenk des Himmels‹ an. Jetzt glaube ich, Sie wollen uns als Verbündeten gewinnen.«
    »Funktioniert es denn?« Jalea war keine Emotion anzumerken, ihre Miene blieb ausdruckslos.
    »Irgendwie schon«, räumte er ein.
    Cameron neigte sich zu Jessica hinüber und
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