Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter den Sternen von Rio

Unter den Sternen von Rio

Titel: Unter den Sternen von Rio
Autoren: Ana Veloso
Vom Netzwerk:
scharf die Luft einsog, bevor er sich aufs Bett sinken ließ und sie mit sich zog. Er wollte ihr umgekehrt ähnliche Genüsse verschaffen, aber sie bedurfte keiner weiteren Stimulationen, sie war mehr als bereit für ihn. Sie setzte sich langsam auf ihn. Als er in sie glitt, fühlte er sich in ihr heiß und herrlich an.
    Ihre Bewegungen waren zunächst langsam und vorsichtig, denn in dieser Position fühlte sie seine Größe unerwartet schmerzhaft. Erst ganz allmählich fand sie zu einem schnelleren Rhythmus, ließ sie sich schwerer auf ihn sinken und ihn tiefer in sich eindringen. Er sah sie mit vor Leidenschaft verschleiertem Blick an, die Lippen halb geöffnet, schwer atmend und begierig auf mehr. Er umklammerte ihre Beckenknochen und schob sie vor und zurück, so dass sie sich nun ganz seiner Führung überlassen konnte. Sie drückte den Rücken durch und keuchte, und je hemmungsloser sie sich auf ihm bewegte, desto härter wurde der Druck seiner Hände, desto rücksichtsloser schien er in sie zu dringen, desto weiter hob er sein Gesäß an, um seinen Stößen noch mehr Kraft zu verleihen. Es war ein wilder Ritt, eine rohe Vereinigung, in der ihre zuckenden Leiber sich verloren – und das absolut Betörendste, was Caro je erlebt hatte. Ein unkontrollierbares Zittern breitete sich in ihrem schwitzenden Körper aus, gefolgt von einer atemberaubenden Hitze. Ihr liefen Tränen der Wonne über die Wangen. Durch das Rauschen in ihren Ohren hörte sie wie aus weiter Entfernung sein Stöhnen, spürte, wie er in Erwartung eines überwältigenden Höhepunkts für einen kurzen Moment in der Bewegung erstarrte und sich dann mit einem rauhen Schluchzen in sie ergoss.
    Danach sank sie ermattet auf ihm zusammen, und er ließ unter ihr noch ein letztes befriedigtes Stöhnen hören, bevor die Spannung seines Körpers merklich nachließ.
    »Ein etwas turbulenter Flug«, sagte Caro irgendwann, als sich ihre Leiber schmatzend voneinander gelöst hatten.
    In diesem Moment klingelte das Telefon.
    »Lass es doch klingeln«, sagte António und zeichnete mit der Hand die Linie ihrer Taille nach, die so verführerisch vor ihm lag. Caro lag auf der Seite, hatte sich auf eine Hand gestützt und sah ihn an, als müsse sie sich jedes Detail seines schönen Gesichts ganz genau einprägen.
    »Immerhin hatte der Anrufer die Freundlichkeit, nicht schon zehn Minuten früher angerufen zu haben.«
    »Sehr rücksichtsvoll von ihm.«
    »Oder von ihr.« Kaum hatte Caro es ausgesprochen, fiel ihr siedend heiß ein, dass sie ja bei Tante Joana erwartet wurde. Oh nein – sie musste sie sofort zurückrufen, sonst stünde sie in Kürze vor ihrer Tür.
    »Das war bestimmt meine Tante, die sich wundert, wo ich bleibe«, erklärte sie António und lief splitternackt in den Flur zum Telefon.
    António hörte nur Bruchstücke des Gesprächs – »… etwas dazwischengekommen … nein, Alfredinho kannst du erst morgen … ja, uns geht es gut« – aber es war genug, um zu verstehen, worum es ging.
    Als Caro zurück ins Schlafzimmer kam, wirkte sie mit ihrer strubbeligen Frisur und dem leicht verärgerten Blick noch schöner auf ihn als zuvor. Dann, sie hatte sich gerade wieder zu António ins Bett gelegt, schrie das Kind.
    »Auch das noch«, murrte sie, machte sich aber, wieder nackt, auf den Weg zu ihrem Sohn. Sie kam mit Alfredinho auf der Hüfte zurück, der sich in Windel und voluminöser Kleidung irgendwie zu groß auf ihrem zierlichen Körper ausnahm. António mochte nicht so genau darüber nachdenken, was es für Caro bedeutet hatte, dieses Kind zur Welt zu bringen.
    Caro legte das Kind zwischen sich und António, der einen Finger ausstreckte, um damit über die samtweiche Babywange zu fahren, und Alfredinho griff nach dem Finger und drückte ihn fest. António lachte auf. Sein Sohn! Eine unbeschreibliche Welle des Glücks überrollte ihn, am liebsten hätte er jetzt geweint. All die verlorene Zeit! Wie schön es gewesen wäre, Caros größer werdenden Bauch zu streicheln, das Ohr daran zu legen und die Bewegungen des Kindes im Mutterleib zu spüren. Wie gern er Caro in der Zeit nach der Geburt beigestanden hätte, und welch besondere Erfahrung es gewesen wäre, seinen Sohn vom ersten Tag an durchs Leben zu begleiten.
    Er kitzelte den Kleinen unter den Füßen. Wie süß sie waren, so dick und klein und weich. Alfredinho lachte und strampelte. Dann kitzelte António ihn am Bauch, wobei er eine Hand unter das Schlafjäckchen schob und beinahe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher