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Unter den Sternen von Rio

Unter den Sternen von Rio

Titel: Unter den Sternen von Rio
Autoren: Ana Veloso
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denn?«, fragte António flüsternd.
    »Alfred. Alle nennen ihn Alfredinho.«
    Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Er grunzte und hatte Mühe, das Lachen zu unterdrücken, das in ihm aufstieg.
    Sie gab ihm ein Zeichen, dass sie den Raum wieder verlassen sollten. Er folgte ihr. Kaum war die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen, lachte er laut auf. »Alfred? So wie in ›Chez Alfred‹? Und so wie in ›Da Alfredo‹? All die Orte unserer verpassten Möglichkeiten?«
    »Ich fand den Namen einfach nur hübsch.«
    »Schon gut, ich wollte dich nicht kränken. Der Name ist perfekt.«
    »Und nun?«, fragte Caro im Salon und blieb unentschlossen vor dem Fenster stehen. Sollte sie ihm einen weiteren Kaffee anbieten? Sollte sie ihn bitten, zu gehen, da sie später noch etwas vorhatte? Sollte sie mit ihm auf Alfred und ihr zufälliges Wiedersehen anstoßen? Sie wusste es nicht. Die Situation überforderte sie einfach. Am liebsten hätte sie sich heulend auf ihn gestürzt und ihm ihr Herz ausgeschüttet. Dann wieder fand sie es merkwürdig, einen Mann, den sie seit zwei Jahren nicht gesehen hatte, so zu behandeln wie jemanden, der ihr sehr vertraut war. António war ihr nicht vertraut. Aber sie liebte ihn noch immer.
    »Und nun …«, griff er ihre Frage auf, »… habe ich vor, dich zu küssen.«
    Er legte von hinten die Arme um ihre Taille, und sie legte ihre Hände auf seine. Sie fühlte seine Lippen auf ihrem Hals, spürte den warmen Hauch seines Atems und hörte ihn leise murmeln: »Caro,
mon amour.
« Er küsste sich an ihrer Halsbeuge empor, brachte ihre Haut mit sanften Bissen zum Kribbeln und bewegte gleichzeitig seine Hände an ihrer Taille hinab zu den Hüften. Sie legte den Kopf nach hinten, bot ihm ihren Hals in seiner ganzen Schutzlosigkeit dar und genoss die gehauchten Küsse, mit denen er sie kitzelte. Durch ihre halbgeöffneten Lider blickte sie aus dem Fenster, sah den langsam sich verdunkelnden Himmel und dachte, wie merkwürdig und zugleich köstlich es war, dass ihre Körper eine bessere Erinnerung hatten als ihre Köpfe. Es war, als ob seit jener unvergesslichen Nacht in der Hochzeitssuite keine 24  Stunden vergangen wären. Dieselbe Erregung, dieselbe Begierde erwachten in ihr, eine leidenschaftliche Lust, von der sie geglaubt hatte, dass sie sie nie wieder erleben würde. Es war, als hätten all diese sinnlichen Empfindungen dicht unter der Oberfläche in ihr geschlummert und nur darauf gewartet, von António wachgeküsst zu werden.
    Sie löste sich aus seiner Umarmung, um sich zu ihm herumzudrehen und sich eng an seinen Körper zu schmiegen. Auffordernd rieb sie ihren Unterleib an seinem. Er sah sie fragend an, als könne er nicht glauben, dass sie es nach all der Zeit so eilig haben sollte. Sie gab ihm, einzig durch ihr Lächeln, zu verstehen, dass es genauso war: Sie hatte es plötzlich sehr eilig. Sie zog ihn noch näher zu sich heran, stellte sich auf die Zehenspitzen und bedeckte seine Schläfen, seine Lippen, sein Kinn, seinen Hals mit unzähligen kleinen hungrigen Küssen und Bissen, die ihm die Luft raubten. Sie sog tief seinen maskulinen Duft ein, eine herb-süße Mischung aus Leder und Pfeifentabak und Rasierseife. Sie fuhr mit der Zunge an seinem kantigen Kinn entlang zum Mund hinauf.
    Als ihre Lippen sich begegneten und ihre Zungen sich in dem lustvollen Spiel trafen, das wie ein Vorgeschmack auf den Liebesakt war, liefen ihr Schauer der Wonne über den Rücken.
    »Komm mit, Liebster«, flüsterte sie heiser und führte ihn in ihr Schlafzimmer. »Lass uns wieder fliegen.«
    Caro zerrte sich voll Ungeduld die Kleider herunter und wandte sich zu António um, der nun ebenfalls nackt vor ihr stand. Atemlos ließ sie den Blick über seinen Körper wandern – staunend, aber auch erleichtert, weil alle Fremdheit zwischen ihnen plötzlich fort war. Sein Anblick war ihr köstlich vertraut, und die Empfindungen, die sie einander bescheren konnten, waren ihr noch so gegenwärtig, als seien sie nie getrennt gewesen. Sie streckte die Hand nach ihm aus, griff nach ihm, zog ihn zu sich heran, um seine nackte Haut an ihrer zu spüren, umklammerte ihn mit einer Gier, die nach sofortiger Erfüllung verlangte. Sanfte Liebkosungen, sachtes Streicheln und verliebtes Anschauen konnten warten. Ihre so plötzlich entflammte Begierde nicht.
    Sie umfasste seinen steil aufragenden Penis, schob die samtige Haut hin und her, packte fester zu und bewegte ihre Hand schneller. Sie hörte, wie António
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