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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen
Autoren: Amanda Hocking
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auch sterben muss, das reicht mir schon«, sagte Gunnar mit aufgesetzter Fröhlichkeit. Peters Worte schienen ihn zu verunsichern. Peter drückte den Bolzen fester gegen seine Brust, gerade so fest, dass es blutete. »Wie, meinst du, kann ich dich dann leiden lassen?«
    »Lass sie gehen, und wir kämpfen es aus«, sagte Peter. »So, wie echte Männer kämpfen. Wenn du siegst, kannst du sie immer noch von deinen Handlangern umbringen lassen, während ich zusehe. Ich würde sogar noch mehr leiden, weil es meine Idee war.«
    Das war eine grauenhafte Vorstellung und genau deshalb gefiel sie Gunnar. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass einer von uns das überleben würde, vermutete aber, dass Peter auf Zeit spielte. Ihm war sein Leben völlig egal, doch wahrscheinlich wollte er mir die Gelegenheit zur Flucht geben. Die würde ich allerdings nicht ergreifen, nicht solange er und Jack und alle anderen um ihr Leben kämpften. Nie hätte ich mich ohne sie aus dem Staub gemacht.
    »Peter, nein! Sei nicht so dumm«, sagte ich. Ich hatte meine Gegenwehr eingestellt und hing schlaff in Gunnars Arm.
    »Genau deshalb habe ich dich gemocht, Peter.« Wieder lachte Gunnar. »Du warst brillant. Wenn du nicht meinen besten Mann umgebracht hättest, wären wir noch richtig glücklich zusammen geworden.« Mit diesen Worten warf mich Gunnar beiseite. Ich landete hart zwischen den Kirchenbänken und Leif half mir auf die Füße. Der Schmerz ließ rasch nach, doch meine Angst hielt sich hartnäckig. Peter und Gunnar standen sich gegenüber und starrten einander böse an. Peter zeigte keinerlei Regung. Ich hoffte inständig, dass er einen Plan hatte.
    Der Kampflärm von der Empore ging unvermindert weiter, doch soweit ich es abschätzen konnte, waren noch alle am Leben. Leif und ich standen unschlüssig zwischen den kaputten Bänken. Wir wussten beide nicht, wie wir in dieser Situation helfen konnten.
    »Ach, komm schon, Peter!«, stöhnte Gunnar. »Ich habe das Mädchen nicht gehen lassen, damit wir uns unablässig anstarren. «
    »Es tut mir leid, wenn ich dich enttäusche«, sagte Peter trocken. Er stand auf den Altarstufen. Als Gunnar merkte, dass von Peter kein Angriff zu erwarten war, wurde er ungeduldig und stürzte auf ihn los. Peter wich ihm geschickt aus. Er schwang sich über den Opfertisch und sprang, kaum am Boden angekommen, an dem riesigen Kreuz hoch. Dann hangelte er sich am Kruzifix nach oben. Gunnar starrte ihm nur nach.
    »Das ist doch nicht dein Emst, Peter. Bist du wirklich so ein Feigling?« Gunnar musterte ihn zweifelnd. Mir war derselbe Gedanke durch den Kopf geschossen. »Ich hätte mehr von dir erwartet.«
    Gunnar hatte uns den Rücken zugewandt. Als ich einen Schritt nach vom machte, um mich von hinten auf ihn zu stürzen, legte mir Leif die Hand auf den Arm. Ich sah ihn fragend an, und er bedeutete mir lautlos: »Noch nicht.« Offenbar wusste er besser, was Peter vorhatte.
    Peter kletterte immer weiter nach oben und zog zu meiner Verwirrung die Verankerungen heraus, mit denen das Kreuz an der Wand befestigt war.
    »Was machst du da?«, fragte Gunnar. »Ist das so eine Art Selbstmordversuch?«
    »So etwas Ähnliches«, sagte Peter, der gerade den linken Arm der Christusfigur löste.
    »Ich kann das Mädchen auch gleich abschlachten, wenn du möchtest«, erbot sich Gunnar.
    Peter sah sich kurz zu mir um, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. Das Kreuz begann zu schwanken und zu ächzen. Als er die Verankerung am anderen Arm herausgezogen hatte, wurde das Kreuz nur noch am unteren Ende gehalten. Peter hielt sich am Arm der Christusfigur fest, stemmte die Füße gegen die Wand und stieß sich ab.
    Weil das Kreuz unten noch befestigt war, hätte es kippen und wie der Zeiger einer Uhr nach unten wandern müssen. Doch indem sich Peter mit aller Kraft gegen die Wand stemmte, zwang er es von der Wand weg. Ächzend schwang es vor und zurück wie ein Pendel.
    Gunnar machte einen Schritt zurück und Leif knurrte ihn an und sprang auf ihn zu. Damit lenkte er Gunnar ab und erreichte, dass er sich wieder dem Kreuz näherte.
    Als Peter vom Kreuz sprang, drehte sich Gunnar zu ihm um. In diesem Moment stieß die Spitze des Kreuzes durch Gunnars Hals und trennte ihm den Kopf ab. Ich kreischte, als sein Schädel durch die Kirche flog und sein Körper in sich zusammensackte. Peter machte einen Schritt zur Seite, da das Kreuz wieder zurücksprang, und lief zu mir und Leif.
    »Gunnar!«, rief Stellan.
    In dem Moment, in dem er kurz
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