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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen
Autoren: Amanda Hocking
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gemacht hatten, doch ich begriff nicht, wie sie auf Jane gekommen waren.
    »Sie ist in deinen Kleidern durch die Innenstadt spaziert«, sagte Leif. Er klang beschämt. »Ich habe dich an ihr gerochen. Euch haben wir aufgespürt, indem wir herumgefragt haben. Gunnar kennt Leute, die mit Ezra bekannt sind.« Sein Gesicht lief vor Scham rot an. »Ich hätte nie mitkommen dürfen, aber wenn ich es nicht getan hätte, hätten sie mich umgebracht, und euch hätten sie sowieso getötet. Als wir allerdings an Bord des Schiffes gingen, wurde mir klar, dass ich euch helfen musste. Es war ein schreckliches Massaker.«
    »Oh mein Gott.« Ich war entsetzt. »Das wart ihr? Der Tanker, der in Neufundland havariert ist?«
    »Ich bin nicht stolz auf das, was wir getan haben, aber ich werde für meine Sünden bezahlen«, sagte Leif. »Ich versichere euch, dass ich es wiedergutmachen werde.«
    Als das Echo brechenden Glases die Kathedrale erfüllte, blieb Leif reglos stehen. Die Mosaikfenster zerbarsten, bunte Glasscherben gingen auf ihn nieder, und die Lykane stürzten durch das Fenster. Langsam schritten sie zwischen den Kirchenbänken auf Leif zu, Gunnar voran.

Kapitel 35
    »Bear wart schon länger klar, dass du ein Verräter bist«, sagte Gunnar zu Leif. »Daher wusste ich, dass du uns direkt zu ihnen führen würdest. Du hast es weder geschafft, sie zu töten, noch sie zu retten. Du bist so was von nutzlos!«
    »Ich will lieber jetzt sterben, als dir weiter zu dienen«, knurrte Leif ihn an.
    »Halt!«, rief ich von der Empore nach unten. Die Lykane wussten ohnehin, dass wir da waren, daher verriet ich uns nicht. Jack sah mich trotzdem düster an. »Ihn wollt ihr doch gar nicht!«
    »Du hast ja keine Ahnung, was ich will«, sagte Gunnar, der zu mir hinaufsah. In seinem Gesicht spiegelte sich die pure Bosheit, die mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
    Er marschierte durch den Mittelgang weiter auf Leif zu, gefolgt von drei weiteren Lykanen. Leif floh nicht. Sie würden ihn abschlachten, doch er blieb unbeirrt stehen, den Kopf hoch erhoben.
    »Sie werden ihn umbringen«, sagte ich und sah Ezra an. »Wir müssen etwas unternehmen.«
    Er sah mich hilflos an. Noch immer hatten wir keinen Plan. Jack blickte zu Leif hinunter, und ich konnte buchstäblich sehen, wie seine Gedanken rasten.
    Als ich über das Geländer nach unten sprang, hörte ich Jack meinen Namen rufen. Ich erwartete, dass meine Beine unter mir nachgeben würden, doch ich landete auf den Füßen. Wenn die Situation nicht so beängstigend gewesen wäre, wäre ich wohl ziemlich stolz auf mich gewesen.
    Keiner der Lykane schenkte mir Beachtung, aber ich war ja auch keine besonders große Bedrohung für sie. Da hörte ich das Klicken von Olivias Armbrust. Ich war nicht die Einzige, die das Geräusch bemerkte.
    Dodge und Stellan sahen zur Empore hoch, während Bear Leif im Blick behielt. Obwohl sich Dodge als Erster bewegte, hatte er keine Chance. Der Bolzen ging ihm direkt durchs Herz. Er fiel zu Boden, und ich wartete nur darauf, dass er in Flammen aufging wie in einem Hollywood-Film. Doch er blieb einfach nur reglos liegen.
    Stellan stand plötzlich vor mir und grinste mich an, war aber ebenso schnell wieder verschwunden. Der Platinbolzen, den Olivia auf ihn abschoss, zischte hinter ihm durch die Luft und blieb in einer Bank stecken. Von der Rückenlehne einer Kirchenbank aus sprang Stellan auf die Empore. Kein anderer Vampir bewegte sich so schnell wie er, nicht einmal Ezra. Obwohl sie da oben zu fünft waren, hatten sie gegen ihn bestimmt alle Hände voll zu tun.
    Leif nutzte die Ablenkung für einen Gegenangriff. Er packte Bear und schleuderte ihn auf eine Bank. Als das Holz splitterte, wurde mir klar, dass Leif ganz gut allein zurechtkam - zu spät, denn nun war ich hier unten.
    Ratlos sah ich hinauf zur Empore, wo die anderen darum kämpften, sich Stellan vom Hals zu halten. Ezra versuchte, Olivia den Rücken freizuhalten, damit sie die Armbrust wieder einsetzen konnte, doch auch mit dem nächsten Schuss gelang es ihr nicht, Stellan zu treffen.
    »Hallo Alice«, flüsterte Gunnar. Seine Stimme war direkt an meinem Ohr.
    Ich hatte mich so auf Stellan konzentriert, dass ich ihn nicht hatte kommen hören. Ehe ich reagieren konnte, hatte sich seine Hand um meine Kehle geschlossen, und er drückte mir die rasiermesserscharfen Nägel in die Halsschlagader. Während ich noch versuchte, seinen Arm wegzudrücken, stieß er mich rückwärts auf den Altar zu.
    Ich
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