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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen
Autoren: Amanda Hocking
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Vampir wurde, hatte ich befürchtet, dass er die menschlichen Eigenschaften, die ich an ihm geliebt hatte, verlieren würde, doch die meisten waren noch da.
    Ezra wechselte einen Blick mit Mae, die aber nur den Kopf schüttelte. Da Jack das Hundetau hatte sinken lassen, forderte ihn Matilda wiederholt mit einem Stups ihrer Schnauze zum Spielen auf, doch er ignorierte sie.
    »Peter«, antwortete Ezra schließlich.
    Als er den Namen seines Bruders hörte, spannte sich Jacks gesamter Körper an. Matilda wich erschrocken zurück.
    Ich war überrascht, wie wenig mich die Erwähnung von Peters Namen berührte. Die schmerzliche Verbindung zwischen ihm und mir gehörte der Vergangenheit an. Dennoch würde ich meine Gefühle für ihn wohl nie völlig begraben können.
    »Kommt er zurück?« Milo rückte näher an mich heran, als bräuchte ich seinen Schutz.
    Jack senkte den Blick und rang sichtbar darum, seine Wut in den Griff zu bekommen. Er hatte Peter nie verziehen, dass er mich fast umgebracht hatte, als ich noch sterblich gewesen war. Ich dagegen hatte ihm sein Verhalten nie richtig zum Vorwurf machen können.
    »Nein, er kommt nicht zurück.« Ezra schüttelte den Kopf, behielt jedoch Jack misstrauisch im Auge. »Ich glaube nicht, dass er überhaupt je zurückkommen wird.«
    »Das ist auch besser, wenn er weiß, was gut für ihn ist«, knurrte Jack. Seine Stimme war so tief, dass sie kaum zu erkennen war.
    »Jack, er ist immer noch dein Bruder«, rief ihm Mae sanft in Erinnerung.
    »Er war nie mein Bruder!« Jack verdrehte die Augen und ließ sich tiefer in die Couch sinken.
    Da Peter hundertfünfzig Jahre älter war als Jack, waren sie im biologischen Sinn des Wortes nicht miteinander verwandt. Doch als Peter Jack verwandelt hatte, hatte sich ihr Blut vermischt und eine Bindung zwischen ihnen geschaffen, die stärker war als jede normale Geschwisterbindung. Da Ezra zuvor Peter verwandelt hatte, hatte zwischen den dreien eine stabile Bindung bestanden - bis ich des Weges kam.
    »Es ist mir egal, was du über ihn denkst«, erklärte Ezra, dem jedoch anzuhören war, dass er verletzt war. »Peter sitzt tief in der Patsche und ich muss ihm helfen.«
    »Was ist denn los?«, fragte ich. Ich spürte Jacks Blick auf mir, ohne ihn zu erwidern.
    »Er ...« Ezra legte die Stirn in Falten. »Er tötet Vampire.«
    »Ja, das klingt nach Peter«, murmelte Jack.
    »Ich dachte, er ist verschwunden«, sagte ich. Jack schnaubte spöttisch. Drei Wochen zuvor hatte mich Jack in einen Vampir verwandelt und Peter war fortgegangen. Das tat er immer wieder, doch meist spürte Ezra ihn auf und konnte in Kontakt zu ihm treten. Diesmal war Peter aber völlig von der Bildfläche verschwunden. Ezra war es trotz intensiver Versuche nicht gelungen, ihn zu finden.
    »Ist er auch. Ich habe es über Umwege erfahren«, erklärte Ezra. »Gerade hat mir jemand am Telefon gesagt, dass diese Vampire sich rächen wollen. Ich muss ihn suchen und zur Vernunft bringen.«
    »Der kommt allein klar.« Jack ärgerte es, dass wir uns überhaupt Sorgen machten. »Peter hat schon an Kriegen teilgenommen und auch Vampire umgebracht. Wenn er etwas richtig gut kann, dann ist es kämpfen.«
    »Diesmal ist es anders.« Ezras Blick wurde traurig. »Es gibt Grund zu der Annahme, dass er auf einem Selbstmordtrip ist.«
    »Gut«, schnaubte Jack leise.
    »Ich komme mit.« Ich stand so abrupt auf, dass ich das Schachbrett umwarf. Ich konnte mit meinen neuen Kräften einfach noch nicht umgehen.
    »Wie bitte?« Jack sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Wir hatten seit meiner Verwandlung nicht mehr über Peter gesprochen, und er hatte wohl fälschlicherweise angenommen, dass ich ähnlich empfand wie er.
    »Ich komme mit«, wiederholte ich.

Kapitel 2
    Als ich mich bückte, um die Schachfiguren wieder aufzustellen, schob Milo meine Hände weg.
    »Ich mache das«, sagte er und nahm mir die Figuren aus der Hand. »Du wirst jetzt zuhören und Vernunft annehmen.«
    »Alice?« Jack sah mich weiter fragend an.
    Ich fühlte mich Peter nach wie vor nah. Und das lag nicht daran, dass es mir während unserer Bindung in Fleisch und Blut übergegangen wäre. Peter war, obwohl er bei der ganzen Sache nichts falsch gemacht hatte, von seiner Familie geächtet worden und hatte Schlimmes durchgemacht - und das alles nur wegen mir.
    »Alice, du musst nicht mitgehen«, sagte Mae kopfschüttelnd.
    »Ich weiß, dass ich euch in einem Kampf nicht viel nützen würde, aber vielleicht könnte ich mit
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