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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen
Autoren: Amanda Hocking
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kurz nach meiner Verwandlung hatte er alle nötigen Unterlagen besorgt, damit ich bei ihnen leben konnte, ohne Misstrauen zu erregen.
    Mich hatte das sehr beruhigt, denn ich hatte meinen Nachnamen Bonham nicht in Townsend ändern wollen, den Namen, den die anderen alle trugen. Ezra und Mae war es egal gewesen, doch Jack verstand nicht, warum ich seinen Nachnamen nicht annehmen wollte, zumal Milo es getan hatte. Er konnte nicht recht nachvollziehen, dass ich so viel von meiner Vergangenheit hatte retten wollen, wie ich nur konnte, und mein Name gehörte einfach dazu.
    Angenehm war, dass Ezra mich achtzehn Jahre alt gemacht hatte, ich also nicht mehr als minderjährig galt und jetzt sämtliche Rechte hatte. Mit Milo war er genauso verfahren, obwohl er bei seiner Verwandlung erst sechzehn gewesen war, auch wenn er eher aussah wie neunzehn.
    Ezra, der bei seiner Verwandlung sechsundzwanzig gewesen war, hatte in seinen Papieren ein Alter von neunundzwanzig Jahren stehen. Jack, der mit vierundzwanzig Vampir geworden war, war laut Führerschein siebenundzwanzig, und Mae war angeblich einunddreißig, obwohl sie bei ihrer Verwandlung drei Jahre jünger gewesen war.
    Die drei lebten bereits seit vier Jahren unter dem Namen Townsend in diesem Haus. Da es auffallen würde, dass sie nicht alterten, würden sie bald wieder umziehen müssen. Jack ging schon kaum für siebenundzwanzig durch, da würde ihm die dreißig erst recht niemand abkaufen.
    »Wann hast du das letzte Mal etwas zu dir genommen?«, fragte Ezra, ohne von meinem Pass aufzublicken. Er kontrollierte das Dokument wohl auf mögliche Fehler. Direkt nach meiner Verwandlung hatte mir Ezra alles besorgt, was ich brauchte, einschließlich eines Führerscheins, einer Geburtsurkunde und eines Passes.
    »Äm, gestern«, sagte ich.
    Ich verspürte einen ständigen Durst, der allerdings anders war als der, den ich als Mensch gekannt hatte. Weder hatte ich einen trockenen Mund noch fühlte sich mein Magen hungrig an. Vielmehr spürte ich ein Verlangen in mir, das ich nicht recht einordnen konnte.
    Am nächsten kam dieser Durst dem Gefühl, wenn ich im Sportunterricht schnell gerannt war und mir vom Sauerstoffmangel die Muskeln schmerzten. Es war eine Art Krampf, der sich langsam in mir ausbreitete. Nur dass er mit einer rasenden Begierde einherging und dass Blut Linderung brachte.
    Ich bemühte mich, meine Blutgier einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen. Milo und ich hatten uns besser im Griff als die meisten jungen Vampire, was Ezra und Mae erstaunte. Unser besonderes Verhältnis zu Vampiren überraschte sie immer wieder. Ezra vermutete, dass mehr dahinter steckte als nur meine Bindung zu Peter und Jack.
    »Mhm.« Ezra musterte mich. »Ich möchte nicht, dass du jetzt müde wirst. Wir müssen warten, bis wir im Flugzeug sitzen. Glaubst du, du schaffst es mit leerem Magen, Menschen um dich zu haben?«
    »Ich glaube schon.« Ich nickte, obwohl ich mir nicht ganz sicher war.
    Da meine Verwandlung noch nicht lange zurücklag, hatte Blut noch eine starke Wirkung auf mich. Der Geschmack war fantastisch, doch danach wurde ich hundemüde und schlief oft erst einmal eine Weile. Später sollte mir das Trinken von Blut Energie spenden, statt mich umzuwerfen, doch so weit war ich noch nicht.
    Dazu kam, dass ich als Vampir kaum Erfahrung mit Menschen hatte. Ich fühlte mich von Jacks Blut angezogen, dessen Puls jedoch deutlich schwächer war als der von Menschen. Da ihr Blut stärker roch und pulsierte, würde es auch verlockender auf mich wirken. Dass ich mich bis jetzt gut hatte beherrschen können, lag daran, dass ich kaum Versuchungen ausgesetzt gewesen war.
    »Gut.« Ezra nickte. »Ist alles gepackt?«, fragte er Mae.
    »Ja.« Sie biss sich auf die Lippe, als sie meinem Blick begegnete. Sie wollte ebenso wenig, dass Ezra ging, wie Jack mich gehen lassen wollte.
    »Gut.« Er lächelte mich schwach an. »Bist du fertig?«
    »Ja.« Ich nickte ihm zu.
    Er steckte die Papiere in die vordere Außentasche seines Koffers und schnappte sich die Reisetaschen. Milo hatte bis dahin wohl geglaubt, dass Ezra mich in letzter Sekunde zurücklassen würde. Als er sah, dass es uns wirklich ernst war, erhob er lautstark Widerspruch.
    »Ihr könnt nicht gehen!«, brauste er auf. Mae strich ihm mit der Hand besänftigend über den Rücken. »Das ist das Bescheuertste, das ich je gehört habe! Du riskierst dabei ihren Hals!«
    »Milo, das reicht«, sagte Mae.
    »Aber ... aber ...«, stammelte Milo und
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