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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen
Autoren: Amanda Hocking
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passen wir uns in der Kleidung den menschlichen Gepflogenheiten an.
    »Jack, verbiete es ihr doch einfach!«, sagte Milo.
    »Ich kann ihr gar nichts verbieten«, erwiderte Jack müde. Er wünschte sich bestimmt, es wäre anders. »Und wenn ich es versuche, dann stellt sie auf stur.«
    Nachdem ich noch ein Paar Stiefel in die Tasche gestopft hatte, mühte ich mich mit dem Reißverschluss ab. Wiedereinmal hatte ich Mühe, meine neu gewonnene Kraft zu dosieren.
    »Warte, ich helfe dir.« Jack kniete sich neben mir auf den Boden, um die Tasche für mich zuzumachen.
    »Danke.«
    »Alice, willst du wirklich gehen?«, fragte Jack.
    »Er hat nichts Schlimmes getan«, erklärte ich ihm ruhig.
    Jack verdrehte die Augen. »Er hätte dich fast umgebracht, Alice!«, rief er.
    »Das war keine Absicht«, widersprach ich, und das war immerhin fast wahr.
    Peter hatte mir tatsächlich nie wehtun wollen, sondern hatte nur nicht gewusst, wie er sich verhalten sollte. Als ich ihn bat, mein Leben zu beenden, hatte er das abgelehnt. Deshalb hatte ich mir so fest auf die Lippen gebissen, bis Blut floss, weil ich wusste, dass er nicht würde widerstehen können. Ich hatte ihn dazu getrieben, mich zu beißen. Jack war dazwischengegangen und hatte Peter daran gehindert, die Sache zu Ende zu bringen.
    »Doch, Alice! Er hat dich immer nur herumgeschubst! Er hat dich wie Dreck behandelt und fast umgebracht! Was findest du daran so toll?«
    »Er hat nicht darum gebeten, Jack! Er hat nicht einmal um die Gefühle gebeten, die er für mich hatte. Er wollte nur, dass es aufhört! Wenn er sich jetzt umbringen will, ist das nur meine Schuld! Ich kann ihn nicht einfach sterben lassen!«
    Meine eindringlichen Worte verletzten und erschreckten Jack nur noch mehr. Er lehnte sich gegen ein Regal, das mit seinen Chucks gefüllt war. Sein Gesicht entspannte sich, und mir war klar, dass er sich mit meiner Abreise abfinden würde - was nicht bedeutete, dass er damit einverstanden war.
    »Jack, hör mir zu.« Ich nahm seine Hand und sah ihm in die traurigen blauen Augen. »Ezra wird auf mich aufpassen. Und ich liebe nur dich, okay?«
    »Ich will nicht, dass du gehst, Alice«, sagte Jack. »Bitte, wenn du mich liebst, geh nicht.«
    Ihn so verzweifelt zu sehen, brach mir das Herz. Ich wollte ihm nicht wehtun. Wenn Ezra mein Angebot abgelehnt hätte, hätte ich nicht weiter darauf bestanden. Doch da er einverstanden war, glaubte ich, wirklich helfen zu können. Ich musste in Kauf nehmen, Jack zu verletzen, wenn auch nur eine kleine Chance bestand, dass ich Peter das Leben retten konnte.
    »Es tut mir leid, Jack.«
    Unten rief Ezra, wir müssten los. Ich musterte Jack mit geschürzten Lippen. Fast wünschte ich mir, er würde mich anschreien oder anflehen zu bleiben, aber das war nicht sein Stil. Er senkte den Blick und rieb mir mit dem Daumen über den Handrücken, bis ich eine Gänsehaut bekam.
    »Ich fahre euch«, flüsterte Jack und stand auf.
    »Was?«, fragte Milo ungläubig. »Du lässt sie so einfach gehen?«
    Jack hielt weiter meine Hand und half mir auf die Füße. Dann bückte er sich und hob meine Reisetasche auf.
    »Was soll ich denn sonst tun?« Jack bedachte Milo mit einem hilflosen Achselzucken, während wir an ihm vorbeigingen.
    »Das habe ich dir doch gesagt! Verbiete es ihr!« Milo wurde immer unruhiger. Solch ein Verhalten war mittlerweile selten, denn es vertrug sich nicht mit seinem neu erworbenen Selbstbewusstsein.
    »Na klar, du kannst es ja mal probieren«, murmelte Jack.
    Auf dem ganzen Weg nach unten, wo Mae und Ezra mit seinem Gepäck warteten, hielt Jack meine Hand. Auf dem Tisch stand eine kleine Reisetasche, die mit Spezialbehältern gefüllt war.
    Wir lebten überwiegend von Blutkonserven aus verschiedenen Kliniken, die ähnlich arbeiteten wie das Rote Kreuz. Die Menschen, die dort ihr Blut für Transfusionen beim Menschen spendeten, hielten in Wahrheit fast die gesamte Spezies der Vampire am Leben.
    Wenn wir mit Blutkonserven auf Reisen gingen, mussten wir sie tarnen. Die Sicherheitskräfte am Flughafen wären misstrauisch geworden, wenn Ezra mit mehreren Beuteln Blut an Bord gegangen wäre. Deshalb verwendete er doppelwandige Metalldosen, die nach außen hin aussahen wie Rasierschaum und deren Inhalt von Hunden nicht erschnüffelt werden konnte. Wir konnten jeder nur eine mitnehmen; das musste eben für den Flug reichen. Nach der Landung würden wir uns Nachschub besorgen.
    Ezra stand neben Mae und kontrollierte die Papiere. Schon
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