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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung
Autoren: Hocking Amanda
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zuckte zusammen, doch Ezra forderte mit Nachdruck seine Aufmerksamkeit ein. Jack wiederum entspannte sich beim Klang meiner Stimme, und als sein Blick zu mir wanderte, wirkte er schuldbewusst.
    » Komm mit. « Ezra legte Peter die Hand auf den Rücken und deutete nach draußen. Jack entfernte sich einen Schritt von der zerbrochenen Glastür, um Ezra und Peter vorbeizulassen. » Jetzt versuchen wir erst einmal, den Kopf frei zu bekommen. «
    Jack und ich sahen ihnen nach, bis sie im Nebel verschwanden und nur noch Ezras leise, eindringliche Stimme zu hören war. Als sie weg waren, kam Jack schweigend zu mir. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch er bedeutete mir mit einer Geste zu schweigen. Er nahm mich bei der Hand und zog mich in Ezras Arbeitszimmer am anderen Ende des Flurs. Aus Maes und Ezras Schlafzimmer hörte ich Milos verwirrte Rufe. Jack schloss leise die Tür hinter uns.
    Wieder wollte ich ihn fragen, was eigentlich los war, doch er zog mich in seine Arme und küsste mich so heftig, dass alles andere wie ausgelöscht war. Mir fiel wieder ein, wie er mich gebissen hatte, wie sein Herz im Einklang mit meinem geschlagen hatte, und ich spürte, wie seine Wärme und Liebe mich durchströmten.
    In seinem Kuss war eine Verzweiflung zu spüren, die mir Angst machte, doch ich versuchte, mich darauf zu konzentrieren, wie wunderbar es sich anfühlte, wieder in seinen Armen zu sein. Ich wünschte mir, dieser Moment würde nie enden.
    » Alice … « , keuchte Jack.
    Er löste sich von mir. Ich klammerte mich so fest an ihn, dass es ihn Kraft kostete, mich auf Abstand zu halten. Er legte mir die Hände auf die Wangen, und seine Haut brannte auf meiner. Seine blauen Augen sahen mich flehend an.
    » Was ist? « Meine Stimme überschlug sich.
    » Das tut mir alles so leid. « Er lächelte mich sanft an. » Alice , bitte weine nicht. Okay? Wir haben nicht viel Zeit. Wenn Peter erst merkt, dass wir … «
    » Wir können einfach weglaufen! « Ich kämpfte gegen die Tränen an.
    » Nein, er wird dich nicht gehen lassen. Genauso wenig, wie ich es kann. « Die Qual stand ihm ins Gesicht geschrieben. » Aber es kann sein, dass ich das hier womöglich nicht überstehen werde. «
    » Nein, Jack, bitte nicht « , stieß ich mühsam hervor.
    In mir wallte ein so unbändiger Schmerz auf, dass ich dachte, er könne mich umbringen. Es fühlte sich an, als habe man mir den Boden unter den Füßen weggerissen und als stürze ich im freien Fall in den Abgrund.
    » Du bist es wert, dass ich um dich kämpfe « , sagte Jack traurig lächelnd. » Du bist es sogar wert, dass ich für dich sterbe. «
    » Nein! « Ich wollte mich von ihm wegreißen, wollte ihn von diesem Himmelfahrtskommando, das er sich selbst auferlegt hatte, abhalten. » Das ist idiotisch! Das ist das Idiotischste, das ich je von dir gehört habe! Du bist so ein blöder Idiot, Jack! «
    Ich schlug ihn, so hart ich konnte, versuchte verzweifelt, mich seinen starken Armen zu entziehen, doch er gab nicht nach. Er ließ mich kämpfen, bis ich müde war, und drückte mich dann fest an sich. Ich spürte den langsamen, schweren Schlag seines Herzens und musste nun doch weinen.
    » Alice, hör mir zu. « Jack hatte sein Gesicht in meinem Haar vergraben, sodass seine Worte gedämpft klangen. » Er wird erst Ruhe geben, wenn er dich hat. Er hat endlich gemerkt, dass er dich liebt und … Ich habe gesehen, dass du ihn geküsst hast … «
    » Nein, Jack, es tut mir leid! « , schluchzte ich. » Es wird nie wieder passieren. Ich verspreche es! Ich werde nie … «
    » Alice, nein. Es ist nicht deine Schuld, okay? Ich weiß nur, dass ich nicht damit leben kann. Und du kannst nichts dagegen tun. Es ist in deinem Blut. «
    » Jack … « Ich suchte nach einem Gegenargument, doch es gab keins.
    Er hatte recht. Ich hatte schon fast so lange gegen meine Gefühle für Peter angekämpft, wie ich ihn kannte, und trotzdem hatten wir eng umschlungen dagestanden, als Jack ins Zimmer kam.
    Was er sagte, war für sich genommen durchaus logisch. Er wollte um mich kämpfen. Was konnte ich dagegen schon für Argumente ins Feld führen? Ich konnte nachvollziehen, was er vorhatte, bis hin zu dem Punkt, dass einer von beiden sterben würde. Es war der einzige Schluss, zu dem Jack gelangen konnte: Einer von ihnen musste sterben. Ganz anders sah es für mich aus: Ich war mir sicher, dass es auch eine andere Lösung geben musste.
    Jack drückte den Rücken nach hinten durch und sah mir ins Gesicht. »
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