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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung
Autoren: Hocking Amanda
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Unsicherheit.
    » Was zum Teufel hast du mit dem Mädchen zu schaffen? « , fragte Violet ungläubig.
    » Sie gehört zu uns « , knurrte Peter. Er streckte die Hand nach mir aus, als erwarte er, dass mich Lucian nach dieser knappen Ansage übergeben würde. Als seien Entführung, Vergewaltigung und Ermordung kein Thema, sondern alles nur ein Missverständnis.
    » Was ist mit dem anderen Vampir, mit dem sie zusammen war? « Lucian festigte seinen Griff. Doch wenn er dachte, er hätte einen Schwachpunkt gefunden, täuschte er sich.
    Peter wusste bereits alles über Jack. Anders konnte es nicht sein. Mein angeblicher Traum war gar kein Traum gewesen. Peter hatte alles erfahren und in den vergangenen Tagen auf der Lauer gelegen. Doch was hatte er vor?
    » Das geht dich gar nichts an. Lass sie los. « Peter fixierte Lucian grimmig. » Sofort. «
    » Pass in Zukunft ein bisschen besser auf deine Sachen auf. « Lucian hatte einen leichten und ironischen Tonfall angeschlagen, doch es war unübersehbar, dass Peter ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt hatte.
    Lucian ließ mich los, und ich lief ein paar Schritte von ihm weg. Er erwartete wohl, dass ich mich in Peters Arme stürzen würde, eine auch für mich verlockende Vorstellung, doch ich ließ es sein. Zitternd blieb ich zwischen Peter und Lucian stehen.
    Ehe Lucian noch etwas sagen konnte, stürzte sich Peter auf ihn. Er erinnerte mich an einen Löwen, der ein Beutetier anspringt. Lucian stieß einen überraschten Schrei aus. Violet keuchte erschrocken und machte einen Satz nach hinten. Ich blieb stehen wie erstarrt und sah zu, wie die Gestalten im Nebel undeutlicher wurden und verschwanden.
    Ich hörte Lucian schreien und Peter knurren. Violet verschwand in der Dunkelheit und schrie die beiden an, sie sollten aufhören. Es folgte ein schreckliches gurgelndes Geräusch, dann eine Art Krachen und Knacken. Ich hörte Violet schluchzen und auf ihren Stöckelschuhen in die Nacht fliehen.
    Ich zitterte am ganzen Leib und wusste nicht, was ich tun sollte. Auf Peter warten? Sollte ich ihm danken und ihn bitten, mich nicht zu töten? Oder lief ich besser nach Hause?
    Ich konnte mich nicht entschließen, und zu meiner zügellosen Panik gesellte sich die beharrliche Sehnsucht, die mich zu Peter hinzog.
    Als er endlich aus dem Nebel auftauchte, stand ich immer noch an derselben Stelle. Obwohl sein Hemd über der Brust fleckig war und Blut geflossen sein musste, war seine Haut unversehrt.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs dunkle Haar, ohne mich anzusehen, was mir nur recht war, denn ich neigte dazu, mich in seinen Augen zu verlieren.
    Peter sah sich zu allen Seiten um. » Was zum Teufel machst du hier? « , fragte er.
    » Was machst du hier? «
    » Alice, es ist mir ernst « , seufzte Peter. Er klang müde.
    » Mir auch! « Es gelang mir, energischer zu klingen, als mir zumute war. Er sah mich an. In seinen Augen stand eine Mischung aus Wut und Zuneigung.
    » Hältst du es für besonders mutig, einfach aufzugeben und dich umbringen zu lassen? « , fragte er streng.
    » Was hatte ich denn für eine Wahl? « , entgegnete ich, bemüht, mir von ihm nicht den Kopf verdrehen zu lassen. » Wenn ich weggelaufen wäre, hätte er mich eingeholt! Und er ist zu stark, als dass ich mich gegen ihn hätte wehren können! «
    » Ach so? « , fragte Peter ungläubig. » Du musst trotzdem kämpfen! Du musst rennen, bis er dich einholt! So ist das Leben, Alice! Warum bist du so wild darauf, es zu verlieren? «
    » Bin ich nicht! « Ich schüttelte nur den Kopf, denn mir war klar, wie hohl mein Widerspruch klang. » Was kümmert es dich überhaupt? Du bringst mich doch sowieso gleich um, oder nicht? «
    » Was? « Er klang aufrichtig überrascht und verwirrt. » Warum sollte ich dich umbringen? «
    Seine Reaktion verblüffte mich. Obwohl er mein bitteres Blut geschmeckt hatte, war es ihm nicht in den Sinn gekommen, mich umzubringen. Er wusste seit Tagen Bescheid und hatte trotzdem, soweit ich wusste, auch Jack nicht getötet. Im Gegenteil: Er hatte mir soeben das Leben gerettet. Das entsprach nicht dem Bild, das die anderen von ihm gezeichnet hatten.
    » Du hast es schon einmal probiert. « Die Arme vor der Brust verschränkt, versuchte ich meine Fassungslosigkeit vor ihm zu verbergen.
    » Ich habe dir schon mal gesagt, dass das nie wieder geschehen wird « , widersprach er. Sein Ton hatte etwas einnehmend Sachliches an sich.
    » Was ist mit Jack? « Meine Nervosität war mir anzuhören.
    Beim
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