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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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finden oder etwas uns findet. Dann tun wir … etwas dagegen.“
    „Zum Beispiel?“
    „Ich denke noch darüber nach.“
    „Oh, gut. Jetzt fühle ich mich gleich viel sicherer.“
    Dann wirbelten sie beide herum, die Waffen augenblicklich gezogen, als das Geräusch sich nähernder Schritte plötzlich die Stille durchbrach. Sie brauchten nur eine Sekunde, um zu merken, dass etwas die große Treppe am Ende der Halle herunterkam. Falk und Fischer bewegten sich langsam vorwärts, ihre Mienen waren finster und konzentriert. Sie hielten am Fuß der Treppe inne, warfen einen Blick auf den grellbunten Anblick, der erbarmungslos auf sie zusteuerte, und beschlossen, sie seien weit genug gegangen. Eine große, füllige Frau, die sich in geschmacklose, fadenscheinige Roben gehüllt hatte, kam polternd vor ihnen zum Stehen. Sie hatte einen wilden Busch dunklen, krausen Haares über einem Gesicht, das von so viel Schminke bedeckt war, dass es beinahe unmöglich war, ihre echten Gesichtszüge auszumachen. Ihr Mund war eine breite, rote Kerbe, und ihre Augen waren hell und durchdringend. Ihre Schultern waren so breit wie die eines Hafenarbeiters, und ihre Hände passten dazu. Sie sah groß, fest und viel zu schrecklich real aus. Sie fixierte Falk mit einem schrecklichen Blick, streckte eine zitternde Hand mit kirschroten Nägeln aus und sprach mit tiefer Grabesstimme:
    „Seid leise, meine Freunde. Ihr habt einen sündhaften Ort betreten, und wir sind hier nicht allein. Die Seelen sind friedlos heute Nacht.“
    „Oh, verdammt“, sagte Falk. „Madame Zara.“
    „Du kennst diese … Person?“, fragte Fischer, ohne ihr Schwert zu senken.
    „Sie kennen mich, Hauptmann?“, fragte Madame Zara und schien für einen Augenblick überrascht. Sie zog die Hand zurück und nahm eine dramatische Pose ein. „Ich kann nicht sagen, dass ich mich an ein Treffen erinnere. Obwohl mein Ruhm sich natürlich verbreitet hat …“
    „Es ist schon eine Weile her, während des Fenris-Falls“, sagte Falk düster. „Ich habe diesen Spion geradewegs durch ihren Salon gejagt. Madame Zara ist Spiritualistin. Ein Medium. Oder was auch immer diese Woche das meiste Geld bringt. Eine zweitklassige Betrügerin und eine erstklassige Fälschung.“
    „Mein Herr!“, sagte Madame Zara und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Es dauerte eine Weile, weil es verhältnismäßig viel von ihr aufzurichten gab. „Diese Anklage gefällt mir gar nicht!“
    „Ich merke, dass Sie sie nicht abstreiten“, sagte Falk. „Als wir uns das letzte Mal getroffen haben, haben sie Bauchrednertricks und verstellte Stimmen benutzt, um Botschaften der Verstorbenen zu simulieren. Dabei waren auch, wenn ich mich recht erinnere, wirklich nicht überzeugende Japser einer gestorbenen Schoßkatze.“
    Madame Zara überlegte, ob sie beleidigt sein sollte, zog in Betracht, dass dies hier Hauptmann Falk war, und entschied, es sei die Mühe nicht wert. Sie zuckte die Achseln, verschränkte ihre üppigen Arme vor ihrem noch üppigeren Busen und starrte Falk und Fischer mit ihrer besten achtunggebietenden, mürrischen Miene an.
    „Ich habe jedes Recht, hier zu sein. Die Hartleys haben mich, eines von Havens angesehensten Medien, mit dem Wunsch aufgesucht, Kontakt zu ihrem verstorbenen Onkel herzustellen, Appleton Hartley. Es gab Dinge, die sie ihm dringend sagen mussten, Fragen, die sie stellen mussten. Höchstwahrscheinlich auch die, was er mit all seinem Geld gemacht hatte. Seine letztwillige Verfügung überschreibt Leonard und Mavis alles, aber es scheint, als hätte Appleton ein paar Monate vor seinem Tod sein ganzes Unternehmen verflüssigt, all seine Konten geräumt und das Bargeld mitgenommen. Laut der Firmenbücher hätte es für seine Nachkommen eine große Menge Geld zu erben geben sollen, aber davon gibt es keine Spur. Die Familie nimmt das Haus auseinander, aber das Gespenst hat sie nicht lange genug in Ruhe gelassen, um ein Ergebnis zu erzielen.“
    Mittlerweile nickten Falk und Fischer im Einklang. Der Fall wirkte plötzlich sehr viel sinnvoller.
    „Also wandten sich die Hartleys an mich, die große Madame Zara. Ich konnte den Geist ihres lieben verstorbenen Onkels nicht kontaktieren, weil … es Turbulenzen in der Geisterwelt gab. Sie baten mich, dieses Haus zu untersuchen und zu säubern und seinem friedlosen Geist zur Ruhe zu verhelfen.“ Madame Zara schenkte Falk und Fischer ihren besten anderweltlichen Blick. Er sah mehr nach Darmverschluss aus. „Ich habe
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