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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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sie nicht länger willkommen sind, spuken … ich weiß nicht, was die Nachbarn denken sollen. Wir hatten noch nie einen … Wiedergänger in der Familie, und das, nachdem wir das ganze Geld für das Begräbnis bezahlt haben! Professionelle Trauergäste, Tränen auf Abruf und ein echter Eichensarg. Mit Samtfutter und Griffen aus echtem Messing. Sag’s ihm, Leonard!“
    „Echte Messinggriffe …“
    „Genau, und erst die Blumen! Ist dir eigentlich klar, wie viel ein Kranz heute kostet? Die sollten sich schämen, so viel Geld zu verlangen.“
    „Die professionellen Trauergäste waren gut“, sagte Francis. „Ganz ausgezeichnetes Wehklagen.“
    „Diesen Rabatz nennt ihr Wehklagen?“, sagte Appleton erregt. „Ihr habt genau gewusst, dass ich verbrannt werden wollte, mit einer rein säkularen Zeremonie! Ihr habt sie auf meiner Beerdigung nicht mal mein Lieblingslied singen lassen.“
    „Auf keinen Fall“, sagte Mavis verschnupft. „Es war sehr unpassend für eine öffentliche Zeremonie. Ein Sauflied voller unschöner Bezugnahmen auf Frauen und … Körperteile.“
    „Wie ist es, tot zu sein?“, fragte Francis den Geist sehnsüchtig. „Ich denke oft darüber nach, tot zu sein.“
    „Wenn ich deine Eltern hätte, würde ich das auch“, sagte Appleton. „Wenn du mich weiter nervst, dann sorge ich dafür, dass du eigene Erfahrungen damit machen kannst.“
    „Siehst du! Siehst du!“ Mavis‘ Gesicht wurde purpurrot. Es stand ihr gut. „Jetzt droht er uns! Tu was, Leonard!“
    „Was zur Hölle soll ich denn gegen einen Geist ausrichten?“, fragte Leonard, der sich ganz offensichtlich ausgenutzt fühlte.
    „Wag es ja nicht, in diesem Ton mit mir zu reden, Leonard!“
    Leonard schenkte Falk einen gequälten, flehentlichen Blick von einem verheirateten Mann zum anderen. Falk seufzte und trat vor.
    „Können wir uns wenigstens darauf einigen, worum es bei diesem Streit geht? Warum bist du so entschlossen, in deinem alten Haus zu bleiben, Appleton, statt … zu verscheiden?“
    „Weil ich Jahre darauf verwendet habe, dieses Haus genau richtig einzurichten, und jetzt verwüsten sie es!“
    „Auf der Suche nach dem Geld, das du habgierig hier versteckt hast!“, antwortete Mavis. „Geld, das von Rechst wegen uns gehört!“
    „Ah“, sagte Fischer, die sich endlich auf vertrautem Terrain sah. „Bei jedem Familienstreit kann man darauf wetten, dass Geld die Ursache ist.“
    „Als Appleton seine Firma verkauft und alles Geld abgehoben hat, hat es zwei Kutschen gebraucht, um das ganze Geld hierher zu befördern!“, sagte Mavis. „Dieses Geld gehört uns, und ich will es!“
    „Du kannst wollen, was du willst“, sagte Appleton mit einem fiesen Grinsen. „Aber du wirst es nicht kriegen. Oh, ich habe Hunderte und Tausende Dukaten abgehoben. Die Rücklagen eines ganzen Lebens. Aber es ist alles weg. Als ich herausgefunden habe, dass ich sterben würde und dass es nichts gab, was Magie oder Ärzte tun konnten, um mich zu retten, habe ich alles flüssig gemacht und für Wein, Weiber und Gesang ausgegeben.“ Der Geist hielt inne und dachte nach. „Überwiegend Wein und Weiber. War eine verdammt angenehme Zeit …“
    Mavis hatte es die Sprache verschlagen. Leonard sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. Francis schmunzelte zum ersten Mal.
    „Du gerissener Hund!“, sagte er anerkennend. „Hätte ich das gewusst, hätte ich dich begleitet.“
    „Francis!“, sagte seine Mutter.
    „Hätte es schon vor Jahren tun sollen“, sagte Appleton. „Aber ich war immer zu beschäftigt damit, meine Firma zu führen. Habe nie geheiratet. Hatte nie Spaß. Aber als ich wusste, dass ich das Zeitliche segnen würde, war mir plötzlich alles klar. Warum sollte ich mein Leben damit verbringen, Geld zu verdienen, nur damit es ein paar undankbare Angehörige erben? Also habe ich mein Geld für eine frühe Totenfeier verbraucht und mich so sehr amüsiert, wie ich nur konnte. Am Ende war es ein Wettlauf, was mich zuerst umbringen würde, die Krankheit, der Wein oder die Frauen.“ Appleton seufzte beglückt. „Ich hatte beim Sterben mehr Spaß als während meines ganzen Lebens!“
    „Es gibt kein Geld?“, wisperte Mavis gebrochen. „Gar keins?“
    „Ihr findet vielleicht noch die ein oder andere verlorene Münze unter den Sofapolstern, aber das ist auch alles, und ihr braucht gar nicht erst daran zu denken, mein Haus zu verkaufen. Bevor ich es zulasse, dass ihr auch nur den geringsten Profit daraus schlagt, mein
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