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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen
Autoren: Rosemary Laurey
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Kräuterspezialistin zu sehen bekomme.«
    »Vergiss nicht, dass die Vorbesitzer dieser Hinterlassenschaft alles andere waren als harmlose alte Kräuterweiblein.«
    »Schon klar, aber nicht alles davon ist Teufelszeug. Allein die Arnika hier. Wirkt wundheilend und schmerzlindernd.« Sie stellte das Gefäß auf den Tisch und sah Antonia lächelnd an. »Jetzt wirst du mir wohl gleich sagen, dass deine Mutter das alles auf ihren Küchenregalen stehen hatte.«
    Antonia lächelte. »Nein, Ghul. Mein Vater hatte eine erfahrene Kräuterfrau in Diensten. Meine Mutter war damit beschäftigt, ihren Gatten zum neuen Christenglauben zu bekehren.«
    Das war nun ein Thema, das man ein andermal fortsetzen würde. »Ich frage mich, was ich nun mit den Sachen machen soll. Ich werde sie wohl zu Tom schicken lassen, oder?« Schließlich wollten sie den Speicher und die Küche zu einer Wohnung für den Hausmeister ausbauen lassen.
    Antonia lachte selten, aber jetzt konnte sie sich nicht beherrschen. »Du solltest ihn vorwarnen. Andererseits, da er ja mit einer Hexe schläft, wird er wohl keinen Anstoß an …«
    »Schluss jetzt!« Nicht die vornehme Art, zugegeben, aber Vampire neigten wirklich dazu, sich in Dinge einzumischen, die sie nichts angingen.
    »Heißt das, du schläfst gar nicht mit ihm?« Dafür hätte Antonia einen Rippenstoß verdient, aber wer bricht sich schon gern den Ellbogen? »Eigentlich kommen wir kaum zum Schlafen«, erwiderte Elizabeth grinsend. »Ich brauche sowieso nur ein paar Stunden pro Nacht, vorausgesetzt, ich esse ausreichend. Ach ja, ich muss übrigens unbedingt noch was futtern, ehe wir zur Autovermietung Collins fahren. Sonst wird mir hinterher noch schwindlig am Steuer.«
    »Glaubst du, es geht noch, bis wir alle Räume durch sind?«
    Es ging.
    Sie besichtigten das Haus bis in den letzten Winkel: Das lang gestreckte Wohnzimmer mit der Schiebetür zum Salon, der zum Garten hinausging und Morgensonne hatte. Das edle, birnenholzgetäfelte Speisezimmer mit seinen schönen Einbauschränken für Porzellan und dem riesigen Spiegel im Kaminaufsatz, den Antonia tunlichst mied. Oben gab es fünf weitere Zimmer und die alte, noch mit Regalen vollgestellte Bibliothek. »Bei Bedarf können wir die rausnehmen«, sagte Antonia, »aber ich hoffe noch immer, wir finden einen Buchhändler, der bei uns einsteigt.«
    Sie beendeten ihren Rundgang in der Küche mit dem monströsen Aga, einem Herd britischer Bauart, und dem Kamin mit seinen Fliesen in Delfter Blau. »Die Fliesen behalten wir, oder nicht?«, fragte Elizabeth. »Wäre eine Schande, sie rauszureißen.«
    »Auf alle Fälle behalten wir sie, aber nicht hier. Der Aga ergibt einen schönen Blickfang in der Cafeteria, und was mit den Keramikfliesen passiert, weiß ich noch nicht.« Sie runzelte leicht die Stirn, als ginge ihr was durch den Kopf. »Ich kannte mal einen Keramiker, einen Flüchtling aus Holland. Komisches Völkchen, diese Töpfer.« Elizabeth wollte schon fragen, wann das gewesen war und vor dem Hintergrund welchen Krieges. Antonia aber fuhr sich mit der Hand durch ihr kurzes Haar und sagte: »Lass uns Fleisch für dich besorgen, und dann kümmern wir uns um deinen fahrbaren Untersatz.«
    Sie wollten gerade los, als es klingelte. Antonia öffnete, und vor der Tür stand eine hochschwangere junge Frau mit strahlendem Lächeln. »Ich bin Emma Gordon«, sagte sie. »Eine Nachbarin. Ich wollte nur schnell guten Tag sagen und was Kleines zum Essen vorbeibringen. Ich dachte mir, eine Stärkung zum Einzug wäre nicht schlecht.«
    Mit ein bisschen Glück würde der Fresskorb vielleicht sogar Fleischliches enthalten. »Wie nett von Ihnen«, sagte Elizabeth. »Sie wohnen in der Nähe?« Das musste diese Emma sein, von der Dixie gesprochen hatte.
    »Im übernächsten Haus. Gleich hinter dem neuen Doppelhaus. Das sind wir. Ich dachte mir, eine Tasse Tee würde Ihnen guttun. Im Korb sind Tassen und eine Thermosflasche. Ich weiß doch, was es heißt, umzuziehen. Wir haben nur die Hälfte unseres Hausrats nach nebenan verfrachtet, und ich musste ewig suchen, bis ich Teelöffel oder frische Socken fand.«
    »Wollen Sie nicht reinkommen und uns Gesellschaft leisten?«, fragte Antonia. »Wir haben fast keine Möbel, aber Schreibtische und Stühle sind da.«
    Es dauerte nicht lange, und schon war Emmas Korb ausgepackt und der Tee eingeschenkt.
    »Sie sind ein Haus weitergezogen?«, fragte Elizabeth. Reichlich seltsam.
    »Wir brauchten den Platz. Wir haben die zweite
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