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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen
Autoren: Rosemary Laurey
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inzwischen?«
    »Nicht viel«, erwiderte Emma. »Eine Schullehrerin hat sich im letzten Winter, als es so glatt war, ein Bein gebrochen. Es gab eine Riesendebatte über das neue Pubschild des Barley Mow, und ein paar Leute behaupteten, sie hätten den Puma von Surrey gesehen.«
    »Den Puma von Surrey?«, fragte Antonia.
    Emma lachte. »Die Wildkatze, die sich in unseren Wäldern herumtreibt. Ehrlich gesagt, ich glaube ja, es ist ein streunender Hund oder ein Schaf. Das Vieh geisterte, verflixt noch mal, den Leuten hier schon durch den Kopf, als meine Mum noch klein war. Ich glaube kaum, dass ein wilder Puma so lange lebt. Von Zeit zu Zeit läuft jemandem ein streunender Hund oder ein Schaf über den Weg, meistens bei schlechter Sicht in der Dämmerung, und schon haben wir’s. Alles gräbt diese alten Geschichten aus, und es geht wieder von vorn los.«
    Sie stand auf. »Ich muss los. Wollte nur kurz vorbeischauen, um hallo zu sagen. Und lassen Sie sich das Essen gut schmecken.«
    »Vielen Dank noch mal«, sagte Elizabeth. »Das können wir jetzt wirklich gut gebrauchen.« Mehr als es sich diese Sterbliche jemals vorstellen konnte.
    »Na denn. War wirklich nur als kleine Reklame für meinen Laden gedacht. Oh, stimmt es eigentlich, dass Sie hier ein Zentrum für Kunsthandwerk aufmachen wollen?«
    »Richtig. Wir wollen im September eröffnen, damit zu Weihnachten alles läuft. Zwar streben wir eine gewisse Exklusivität an, aber wenn Sie hier in der Gegend Künstler kennen, dürfen Sie uns ruhig weiterempfehlen.«
    »Gerne.« Sie runzelte nachdenklich die Stirn. »Die Schwiegermutter des Pfarrers malt kleine Kätzchen und Hunde, Aquarelle, aber wahrscheinlich stellen Sie sich was anderes vor.« Antonia nickte taktvoll.
    »Dann gibt’s noch die Misses Black. Sehr, sehr alte Damen – eine ist fast blind, aber sie stricken, und einiges davon ist ganz nett. Möglicherweise wären Sie auch an Michael Langton interessiert. Seine Sachen waren schon in Galerien und Ausstellungen in der Stadt.«
    »Ein Maler?«, fragte Antonia, da sie den Namen nicht kannte.
    »Ein Töpfer. Er wohnt draußen am Rand der Wiese. Ein rechter Eigenbrötler, macht aber wirklich schöne Sachen. Eine seiner Lampen haben wir als Hochzeitsgeschenk bekommen.«
    »Wir werden ihn uns mal ansehen«, sagte Elizabeth.
    »Tschüs.«
    Kaum war die Tür hinter Emma zugegangen, stürzte sich Elizabeth auf den Fresskorb. Ein Steak, englisch gebraten, und ein ganzes Päckchen Hähnchenbruststreifen waren im Nu verschlungen. »Tschuldigung«, sagte sie und wischte sich den Mund an einer der säuberlich gefalteten Servietten ab, die seitlich im Korb steckten. »Der Geruch hat mich ganz wahnsinnig gemacht. Dass ich aber auch so ausgehungert war.«
    Antonia sah sie von der Seite an. »Zumindest konntest du dich beherrschen. Die Essgewohnheiten ihrer netten neuen Nachbarn hätten Emma vielleicht doch ein bisschen irritiert.«
    »Verdammt lecker – für gekochtes Essen. Du musst allerdings reden. Zum Glück hat sie keinen Blick in die Kühlbox geworfen, die du in der Küche stehen hast.«
    »Das stimmt«, pflichtete Antonia ihr bei. »Bei dem Betrieb, den wir hier bald haben, sollten wir lieber einen Kühlschrank anschaffen. Wir können ihn im Speicher über der Küche abstellen. Den lassen wir ja noch eine Weile so, wie er ist.«
    Elizabeth nickte, während sie die Reste des Fresskorbs zusammenpackte: Obsttörtchen, eine Art von Pâté, Cracker und eine großzügige Schüssel Salat. »Viel zu schade zum Wegwerfen. Wenn Sam hier wäre, würde er kurzen Prozess damit machen.«
    »Aber da er und Stella erst in einer Woche kommen …«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber Adela hat mir nun mal wieder und wieder eingeschärft, bloß nichts wegzuwerfen.« Elizabeth seufzte bei dem Gedanken daran, wie sehr sie doch ihre Stiefmutter vermisste.
    »Aus reiner Neugierde«, fragte Antonia, »war das Essen gut?«
    »Ja! Sehr gut sogar. Ich bin ja normalerweise kein Freund von Würstchen in Blätterteig, aber die hier waren echt lecker, und das Hühnchen war ein Traum.«
    »Gut genug, um es vielleicht in unserer Cafeteria anzubieten?«
    Warum nicht? »Auf alle Fälle. Sie betreibt ja diesen Partyservice, und von daher wäre es verdammt praktisch für sie.«
    »Dann sollten wir sie mal im Auge behalten.« Antonia sah zur Terrassentür hinaus. »Vorausgesetzt, die Cafeteria wird je gebaut.«
    »Sicher doch! Als Vampirin kannst du den Leuten ja mittels Bewusstseinskontrolle Beine
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