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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe
Autoren: Josefine Kraus
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nicht, was ich gemacht hätte, wenn sie dich tatsächlich ...“, sprach er, ohne den Satz zu beenden.
    „Was ist denn passiert, nachdem Kylan dich im Wald abgepasst hat?“
    Eliya erzählte weiter: „Zuerst schrie er mich noch eine Weile an. Dann ist er auf einmal völlig verzweifelt in sich zusammengebrochen und war nur noch ein Häufchen Elend. „Meine kleine Ayla, meine wundervolle kleine Ayla“, sagte er immer und immer wieder. Ich glaube, er war nicht mehr ganz bei sich. Also packte ich ihn bei den Schultern, schüttelte ihn und redete auf ihn ein. Ich versuchte ihm klarzumachen, dass wir dir so sicher nicht helfen können und er sich zusammenreißen solle. Dann fragte ich ihn, wo genau du festgehalten würdest und ob es eine Möglichkeit gäbe, dich von dort zu befreien. Er schien langsam wieder zur Besinnung zu kommen und blickte mich eine Weile lang resigniert an. Ich befürchtete schon, dass er gleich wieder auf mich losgehen würde, als er normal mit mir zu sprechen begann. „Hast du tatsächlich geglaubt, es alleine in die Burg zu schaffen?“, fragte er ungläubig. Ich entgegnete ihm, dass ich nicht wirklich daran geglaubt hätte, aber nichts unversucht lassen wollte, dich zu befreien. Das schien seine Zweifel mir gegenüber ein wenig zu schmälern. „Du liebst Ayla also wahrhaftig“, wollte er von mir wissen. Doch eigentlich war es mehr eine Feststellung, denn er brauchte keine Antwort. Warum sonst hätte ich mich mutterseelenallein zur Satariburg schleichen und dabei mein Leben aufs Spiel setzen sollen? Für eine Falle wohl doch ziemlich riskant ... Er meinte, wir müssten uns beeilen, weil die Anhörung schon vorüber war und die Jäger und Wächter jeden Moment wieder ausschwärmen würden. Er lotste mich den restlichen Weg durch den Wald. Auf einmal tauchte eine Gestalt vor uns auf. Es war Königin Ylina. Sie sah uns unter ihren hellblonden Haaren heraus mit ihrem durchsichtigen Blick an und sagte kein Wort. Ich glaube, Kylan war wie versteinert. Er dachte wohl, entweder müsste er mich ihr jetzt aushändigen oder er würde auch noch zum Tode verurteilt, weil er mir hatte helfen wollen. Doch Königin Ylina schritt langsam auf uns zu und streckte uns etwas entgegen. Es waren die Schlüssel zum Kerker, in dem du festgehalten wurdest. Kaum zu sagen, wer von uns beiden erstaunter war, Kylan oder ich. Als er voller Ehrfurcht die Schlüssel aus ihren ausgestreckten Händen entgegennahm, sagte sie: „Für eine Liebe, die größer und stärker ist, als ein ganzes Volk.“ Damit drehte sie sich um und überließ uns unserem Schicksal. Anschließend folgte ich  Kylan zum Hintereingang des Kerkers. Aus dem Hof der Satariburg sahen wir schon den Rauch des Feuers aufsteigen, welches für deinen Scheiterhaufen entfacht wurde. Es blieb uns also augenscheinlich nur noch sehr wenig Zeit. Zuerst wollte Kylan selber in den Kerker hinabsteigen, um dich zu holen. Ich konnte ihn dann aber davon überzeugen, dass es besser wäre, wenn ich gehen würde. Denn wenn sie Kylan bei dem Versuch, dich zu befreien, erwischt hätten, würde er gleich mit dir zusammen auf dem Scheiterhaufen landen oder, wenn euch die Flucht gelungen wäre, hätte er mit uns zu den Vulpari kommen müssen, was er aber nicht wollte. Wir hingegen wollten ja sowieso dorthin flüchten. Somit drückte mir Kylan die Schlüssel in die Hand und ermahnte mich zur Eile. Und wie es dann weiter gegangen ist, hast du ja am eigenen Leib erfahren.“
    Ayla fiel ihm um den Hals. „Danke, Eliya“, wisperte sie. „Danke, dass du mir das Leben gerettet hast.“
    „Ich habe es dir doch versprochen. Und außerdem warst du meinetwegen in Lebensgefahr, somit war es das Mindeste, was ich tun konnte.“
    Traurig blickte Ayla zur Satariburg. „Hoffentlich geht es Kylan gut. Glaubst du, jemand hat mitbekommen, dass er dir geholfen hat, mich zu befreien?“
    „Ich glaube es nicht, abgesehen von der Königin natürlich. Und sie wird Kylan wohl kaum verraten, wenn sie nicht das gleiche Schicksal erleiden will wie du. Aber ganz verstehen kann ich ihre Handlung immer noch nicht ... Was bringt sie dazu, ihren eigenen Mann, den König, zu hintergehen, um dir zu helfen? Das macht doch keinen Sinn ...“
    Ayla erinnerte sich wieder an das scheue Lächeln der Königin, als sie vor Achytos gesagt hatte, dass sie lieber in den Tod gehen würde, als unter seinem Joch bei den Satari zu leben und Eliya nie mehr wiederzusehen.
    „Ich denke, die Königin hat in mir etwas
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