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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe
Autoren: Josefine Kraus
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konnten durch das Unterholz. Ein blassgrauer Mond sah auf sie herab und beschien ihre glühenden Wangen.
    Plötzlich zuckte Ayla zusammen.
    „Aaaargh!“
    Mit einem markerschütternden Schrei war Ayla etwas vor die Füße gesprungen.
    Ein Satarijäger!
    Bevor sie oder Eliya überhaupt Zeit hatten zu reagieren, packte der Satari Ayla auch schon am Kopf und schleuderte ihn mit voller Wucht gegen einen Baumstamm. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie sackte benommen zu Boden. Die Baumwipfel über ihr begannen sich zu drehen und Übelkeit breitete sich in ihrem Magen aus.
    Langsam drehte Ayla ihren Kopf zur Seite und sie sah Eliya mit dem Satari. Wild schnaubend standen sie sich gegenüber und warteten auf den Angriff des Gegners. Der massige Satari setzte zum Sprung an und stürzte sich auf Eliya. Es gab ein wildes Handgemenge und beide fauchten sich verächtlich an. Dann packte Eliya den Satari im Genick und drückte ihn erbarmungslos zu Boden. Als er ihn schon an seinen Knien unten hatte, erhob sich der Satari plötzlich nochmals ein wenig und grub seine scharfen Zähne in Eliyas Oberschenkel. Eliya schrie laut auf vor Schmerzen, konnte den Satari aber zum Glück unten halten. Als der Schmerz etwas nachzulassen schien, konnte Ayla blanken Hass in Eliyas Augen auflodern sehen. Er hob den Kopf des Satari wieder ein wenig hoch, nur um ihn dann mit gewaltiger Kraft auf den Boden zu schmettern. Danach rührte sich der Satari nicht mehr.
    Schnell wandte sich Eliya zu Ayla um und rannte auf sie zu.
    „Ist alles in Ordnung? Bist du verletzt?“
    Ayla wollte sich aufsetzen, aber kaum hatte sie sich wenige Zentimeter aufgerichtet, drehte sich alles um sie herum und eine erneute Welle der Übelkeit übermannte sie.
    „Du blutest ja!“, sagte Eliya erschrocken und hob ihren Kopf sachte ein wenig hoch, um die Wunde genauer in Augenschein zu nehmen.
    „Halb so schlimm.“ Ayla versuchte zu lächeln.
    „So kannst du unmöglich weitergehen. Aber hier können wir auch nicht bleiben. Der Satari ist zwar für eine Weile außer Gefecht gesetzt, aber bald werden andere kommen und in diesem Zustand möchte ich gegen keinen von ihnen mehr kämpfen müssen.“
    Er sah besorgt in die unendliche Dunkelheit des Waldes, aus der verschiedene Geräusche zu vernehmen waren. Dann bekam er einen entschlossenen Gesichtsausdruck.
    „Ich werde dich tragen.“
    Ayla wollte protestieren, fand aber kaum Kraft dazu.
    Eliya hob sie vorsichtig mit beiden Armen hoch und sie legte einen ihrer Arme um seinen Nacken.
    „Die letzten paar Meter schaffen wir auch noch!“, flüsterte er ihr aufmunternd zu und dann rannte er los in Richtung Vulparigebiet.
     
     
     
     

     
    S ie hörten noch ein paar Mal hinter sich Rufe und Fußgetrampel, aber glücklicherweise kam ihnen kein Satari mehr in die Quere. Als sie die Gebietsgrenze erreicht hatten, bat Ayla Eliya, sie herunterzulassen.
    „Kommt nicht infrage, du bist verletzt.“
    „Meine Platzwunde ist schon verheilt und auch sonst habe ich kaum noch Schmerzen.“
    Ayla sah ihn mit einem Blick an, von dem sie hoffte, dass er überzeugend war.
    „Bitte Eliya. Wenn ich meine Heimat schon verlasse und über die Grenze zu den Vulpari gehe, möchte ich das diesmal wenigstens selbst tun und nicht hinübergetragen werden.“
    Eliya sah sie nachdenklich an, ließ sie dann aber sanft zu Boden gleiten und nahm ihre Hand.
    „Bereit?“
    „Bereit“, flüsterte Ayla in die Dunkelheit der Nacht.
    Damit setzte sie einen Fuß über die Grenze. Ob sie wohl jemals wieder würde zurückgehen können? Ayla bezweifelte es. Aber auch wenn dies bedeutete, dass sie ihre Brüder nie mehr wiedersehen, nie mehr die Burg betreten oder die Bibliothek besuchen könnte und all ihre Erinnerungen dort zurücklassen musste, war sich Ayla sicher, das Richtige getan zu haben. Solange sie mit Eliya zusammen war, war alles gut.
    Trotzdem merkte Ayla, wie sich ihre Hand immer fester um die Seine klammerte. Was würde sie hier erwarten? Schwebte sie noch immer in Lebensgefahr, diesmal vonseiten der Vulpari?
    „Ahh ...“, stöhnte Eliya und hielt sich das Bein. Erst da bemerkte Ayla, wie stark seine Beinverletzung immer noch blutete.
    Fasziniert starrte sie auf seine Bisswunde, aus der violettes Blut sickerte. Köstliches, süßes Blut! Ayla hörte ihr eigenes Blut in den Ohren rauschen. Ob sie nur mal kurz davon kosten könnte?
    Ein wenig naschen?
    „Ayla!“, riss Eliya sie aus ihren Gedanken. „Ayla konzentriere dich, wir müssen
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