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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe
Autoren: Josefine Kraus
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Einfach nur ein wunderschönes Lächeln. Wieder hatte Ayla das Gefühl, Schamesröte stiege ihr ins Gesicht. Zum Glück wusste sie, dass es sich nur so anfühlte.
     
     
     
     

     
    E rst als Ayla nach über einer Stunde die Satariburg erreichte, erkannte sie, wie weit sie ihre Jagd getrieben hatte.
    Dämlicher Luchs . Oder auch nicht? Schließlich wäre sie ohne ihn niemals Eliya begegnet. Ayla schüttelte genervt ihren lockigen Schopf, als versuche sie damit die Gedanken abzuschütteln. Was dachte sie da bloß? Eliya war ein Vulpari und ein äußerst arroganter noch dazu. Sie konnte von Glück reden, dass sie überhaupt noch am Leben war. Eigentlich hatte Eliya ihr das Leben gerettet. Wäre sie dem Luchs noch weiter gefolgt, wäre sie wohl bald von Vulpari umzingelt gewesen und das hätte sie Kopf und Kragen gekostet. War das der Grund, warum ihr Eliya nicht mehr aus dem Sinn ging? Weil er ihr das Leben gerettet hatte? Noch einmal schüttelte sie ihren Kopf und ging die steinernen Treppen zum Burgtor hinauf. Die Satariburg bei Nacht war ein wunderschöner Anblick. Aus Hunderten kleiner Fenster schimmerte Licht. Die unzähligen Türmchen ragten hoch in den Nachthimmel hinauf und die höchsten waren in ein Meer aus Nebel getaucht. Ganz in Gedanken versunken stand Ayla plötzlich vor dem massiven Burgtor. Der Türöffner bestand aus einem bronzenen Fratzengesicht mit einem Ring im Maul. Ayla hob den schweren Ring an und klopfte drei Mal laut gegen das Holztor. Eine kleine Luke öffnete sich und Samyrs Gesicht erschien darin. Samyr war einer der Wächtervampire.
    „Ah, Ayla, zurück von der Jagd? Warst heute ja ganz schön lange unterwegs! Fette Beute gemacht?“ Er grinste.
    „Kann man wohl kaum sagen …“, fauchte Ayla und sah ihn böse an.
    „Ohje, ich kann deinen Bauch bis nach hier drinnen knurren hören. Na dann komm mal rein, wirst schon noch was zu essen kriegen, verhungern tut bei uns schließlich keiner.“
    Wieder Grinsen. Konnten Männer eigentlich nicht einfach normal gucken? Dann fiel ihr Eliyas schönes Lächeln am Ende ihres Aufeinandertreffens wieder ein. Prompt spürte sie ihre Wangen heiß werden, was aber doch gar nicht möglich sein konnte.
    „Alles in Ordnung, Ayla? Du bist plötzl ich ganz blass geworden. Soweit wie ein Vampir noch blasser werden kann, meine ich.“
    Ayla nuschelte: „Na dann ist ja gut, ich hatte schon Angst, das Gegenteil wäre passiert …“ Sie schob sich an ihm vorbei.
    „Wie meinst du das?“
    „Ach nichts …“, erwiderte Ayla und lief davon.
    „Aber iss noch was Ayla, sonst siehst du morgen aus wie eine Leiche!“ Ayla konnte sein dämliches Grinsen förmlich spüren, drehte sich aber nicht mehr um und ging kommentarlos davon. Samyr war zweiundzwanzig Jahre alt, ganze vier Jahre älter als Ayla, dennoch benahm er sich oft eher wie ein zurückgebliebener Sechzehnjähriger. Schon oft hatte sie sich gefragt, wie er einen Posten als Wächtervampir bekommen konnte. Es erforderte ein gewisses Maß an Reife und Vertrauenswürdigkeit, bis man dazu ernannt wurde.
    Wie alt Eliya wohl war? Sie biss sich auf die Unterlippe. So konnte das nicht weitergehen, sie musste dringend mit ihrem Bruder Mylan über ihre Begegnung mit dem Vulpari sprechen. Aber zuerst musste sie etwas essen. Zumindest in dem Punkt hatte Samyr recht.
     
     
    S ie ging über den pflastersteinernen Innenhof zum Hauptgebäude der Burg. Auf dem Hof war niemand zu sehen. Ayla öffnete ein weiteres, kleineres Tor und betrat den dunklen Gang des Hauptgebäudes. Vereinzelte Kerzen an der Wand spendeten etwas Licht und flackerten, wenn Ayla an ihnen vorüberging. Beiderseits war lautes Stimmengewirr und Gelächter zu hören. Es kam aus den Speisesälen. Links war der Saal für König Achytos II. und sein gesamtes Gefolge. Auch alle Vampire, die im Dienst des Vampirkönigs standen, durften im königlichen Speisesaal essen. Rechts lag der Speisesaal für die restliche Vampirbevölkerung, größtenteils Familienangehörige jener, die im linken Saal essen durften. Auch Ayla gehörte zu ihnen. Knarrend öffnete sie die Türe zu ihrer rechten und betrat den Speisesaal. Es herrschte reges Treiben und niemand nahm Notiz von ihr. Die Tische waren rappelvoll besetzt. Es wurde um Essen gestritten und kleine Vampirkinder weinten oder lachten. Ayla aß nicht gerne hier. Ein weiterer Grund, warum sie es üblicherweise vorzog, sich ihr Essen bei der Jagd selbst zu beschaffen.
    „Ayla! Hier drüben!“, hörte sie von
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