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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt
Autoren: Lara Greystone
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wirkte wie versteinert und sah sie nicht einmal an.
    Sie schluckte, ihre böse Vorahnung wurde stärker. Zudem kämpfte sie gegen ihre aufkommende Klaustrophobie. Im Ankleidezimmer hatten sie Johns Berührungen abgelenkt und im Badezimmer war die UV-geschützte Fensterfront. Aber hier gab es nirgends Tageslicht und jedes Fenster wirkte durch die heruntergelassene Jalousie wie eine stählerne Wand.
    „Gut, dann nehm‘ ich mir eben ein Taxi oder frage Ara…“
    „Nein“, unterbrach er sie erneut.
    „Wie - nein?!“
    Er lehnte beide Hände an die Arbeitsplatte und starrte abwesend auf den edlen Kaffeebereiter, der die Bohnen gerade frisch mahlte und aufbrühte.
    „Draußen scheint die Sonne. Selbst wenn ich wollte, könnte ich dich nicht begleiten. Außerdem ist es zu gefährlich. Du musst hier bleiben.“
    Der letzte Satz traf sie wie eine Druckwelle und für einen Moment blieb ihr die Luft weg.
    „Ich habe ein Zuhause, John! Eine Mühle! Und ich habe ein Leben!“
    Er trat einen Schritt zurück und sah sie endlich an.
    „Ja, und diese Verbrecher haben deine Adresse, Lara!“
    Sein Blick war hart wie Granit und seine Kiefer stur aufeinander gepresst.
    Zornig ballte sie ihre Fäuste, ging um die Küchentheke herum und baute sich vor ihm auf.
    „Ich muss in Kürze zu einem wichtigen Termin nach England. Mein neues Buch wird vorgestellt, sogar das Fernsehen wird dabei sein und vorher habe ich noch alle Hände voll zu tun. Ich muss dringend meine E-Mails abrufen und am Computer einige Sachen abarbeiten.“
    Ohne eine Miene zu verziehen, antwortete er kalt: „Du wirst ab jetzt von hier aus arbeiten müssen. Ich habe Elia schon angewiesen, deine E-Mails hierher umzuleiten. Er wird sich vermutlich auch bei dir Zuhause einhacken und all deine Daten auf einen Rechner bei uns herunter laden können. Bestell dir aus dem Internet, was du an Kleidung, Schuhen oder anderen Dingen brauchst. Ich werde für alles aufkommen. Meine Kreditkarte liegt auf dem zweiten Schreibtisch im Arbeitszimmer, den du ab jetzt für dich haben kannst.“
    Er hatte das alles bereits geplant, ohne sie überhaupt zu fragen. Lara erstarrte.
    „Das kann nicht dein Ernst sein.“
    John schloss kurz die Augen.
    „Tut mir leid Lara. Das ist nur zu deinem Schutz.“
    Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und machte sich in der Küche zu schaffen.
    „Es tut dir leid?! Ist das alles?!“
    Wutentbrannt stellte sie sich John in den Weg, hielt seinem unnachgiebigen Blick stand.
    „Du kennst mich noch nicht besonders gut, John, deshalb sag ich dir das in aller Deutlichkeit: Wenn ich die Wahl habe, zwischen einer Ewigkeit in einem Käfig, auch wenn er golden ist oder der Freiheit, wähle ich die Freiheit, egal wie gefährlich sie ist! Und das ist immer noch mein Leben! Die Wahl liegt bei mir!“
    „Das kann ich nicht zulassen.“
    „Ist dir klar, dass du mich gerade zu deiner Gefangenen machst?! Ich habe nicht mein Leben riskiert um dich zu retten, nur damit du mich hier einsperrst! Dazu hast du kein Recht, John!“
    „Lara! Ramón hätte dich in diesem Swimmingpool ohne mit der Wimper zu zucken ertrinken lassen, wenn es ihm genützt hätte. Du wurdest gefangen genommen, gefesselt und geschlagen. Wenn ich die Augen zumache, sehe dich immer noch frierend und zitternd, zusammengekauert auf dem nackten Kellerboden. Ich will dein Leben keinem neuen Risiko aussetzen, verstehst du das denn nicht?“
    „Ich habe Klaustrophobie, John! Und hier komm ich mir vor, wie in einem Sarg! Wie lebendig begraben!“
    Die Vorstellung hier in geschlossenen Räumen, bei ständiger Dunkelheit für immer gefangen zu sein, ließ ihre Klaustrophobie in nackter Panik explodieren. Ihr Verstand schaltete sich ab, als wäre ihr eine Sicherung durchgebrannt. Mit geballten Fäusten stürzte sie sich auf John und trommelte mit all ihrer Kraft auf seine Brust.
    Er stand einfach nur da, wie eine Granitskulptur und ließ es geschehen.
    ***
    John hatte damit gerechnet, dass Lara wütend sein würde. Doch es tat ihm in der Seele weh, als sie ihn mit der Verzweiflung eines wilden, verletzten Tieres angriff, das man in die Enge getrieben hatte.
    Ihr Herz schlug, als wäre sie auf der Flucht und müsste um ihr Leben rennen, aber ihre Atemzüge wurden immer schneller und flacher.
    Er versuchte sie in den Arm nehmen. Durch den Hautkontakt wäre er wahrscheinlich in der Lage ihr das Übermaß an Angst zu nehmen. Aber sie stieß ihn mit aller Kraft weg.
    „Nein, lass mich los! Ich muss
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