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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren
Autoren: Andreas Franz
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Kripo Flensburg .
    » Dort liegt er. Er braucht als Erstes einen Arzt. Ich will, dass er fit ist, wenn wir ihn vernehmen. Ist auch schon jemand vom Sprengkommando da? «
    » Sind unterwegs. Wie sieht ’ s denn in der Hütte aus? «
    » Da ist genug Sprengstoff, um ganz Schleswig in die Luft zu jagen. «
    » Und wie habt ihr ihn überwältigt? «
    » Er hat Lisa als Geisel genommen und wollte sich mit ihr … «
    » Ist ja gut «, wurde Henning von ihr unterbrochen. » Ich hab ihm eine Lektion erteilt, das ist alles. Fahren wir? «
    » Lisas Bescheidenheit «, sagte Henning und zuckte mit den Schultern. » Ich will mich noch von Elisabeth verabschieden. «
    Er ging zu ihr, umarmte sie noch einmal und streichelte ihr übers Haar. » Richte deiner Mutter liebe Grüße aus. Und Markus natürlich auch. Wenn ich ’ s schaffe, besuch ich euch am Wochenende. Ich hab dich lieb. «
    » Hm «, murmelte sie nur und stieg in den Streifenwagen; der sie nach Elmshorn bringen würde.
    » Jungs, fahrt vorsichtig, ihr habt ’ ne kostbare Fracht an Bord «, sagte er, klopfte dreimal leicht aufs Dach und kehrte zu Lisa zurück. » Lisa? «
    Sie stand vor der Hütte, die Hände in den Taschen ihrer Jeans .
    Mit einem Mal drehte sie sich um und sah Henning sehr ernst an. » Wir können noch nicht fahren. Er hat von hundert Opfern gesprochen. Er hat aber bis jetzt nur sechsundneunzi g u mge bracht, hat gesagt, es werden achtundneunzig sein, und mit mir und ihm wären es hundert gewesen. Wo sind die andern beiden? Ich hab da eine Vermutung, und ich hoffe, dass sie nicht wahr wird. « Sie ging zum Krankenwagen, stieg ein und setzte sich neben Butcher, der festgezurrt auf der Liege lag und den Kopf wandte. Zu den beiden Sanitätern sagte sie : » Wie geht es ihm? «
    » Den Umständen entsprechend gut. «
    » Würden Sie uns bitte für einen Moment allein lassen? Es ist wichtig. « Sie wartete, bis sie mit Butcher allein war, und sagte : » Wer sind Ihre letzten beiden Opfer? Zwei fehlen, um die Hundert voll zu machen. «
    » Wie clever. Aber spar dir die Mühe, ich werde es dir nicht verraten. «
    » Es ist die Frau, die Sie kennen gelernt haben. Hören Sie, Sie leben, auch wenn Sie das angeblich nicht wollten. Was haben Sie mit ihnen gemacht, und wo finden wir sie? «
    » Vergiss es. «
    » Sie haben doch selbst gesagt, dass es die einzige Frau in ihrem Leben ist, die sie je geliebt haben. Ist sie schon tot, oder soll sie erst noch sterben. Vielleicht auch durch eine Bombe? «
    » Und wenn? Außerdem sag ich viel, wenn der Tag lang ist. Sie soll von mir aus zur Hölle fahren, sie und ihre Brut. «
    » Haben Sie überhaupt kein Mitleid? Vermutlich liebt diese Frau Sie auch. Sie wäre vielleicht die Einzige, die Sie im Gefängnis besuchen würde. «
    » Laber, laber, laber! Verpiss dich, und lass mich zufrieden. Spätestens morgen früh um kurz nach sieben wird es sie und ihre Tochter nicht mehr geben. Es sei denn, die alte Schlampe ist zu neugierig. Und jetzt kannst du dich auf den Kopf stellen und mit den Ohren wackeln oder mir einen blasen, du wirst es nie erfahren.«
    »Sie können die Hundert nicht voll machen. Nicht mehr. Das war doch Ihr Ziel, Herr Matuschek. Knapp daneben ist auch daneben. Lieben Sie sie oder nicht?«
    »Und wenn, was spielt das schon für eine Rolle?«
    »Eine gewaltige. Sie hatten vorhin Recht, Herr Henning und ich haben uns ineinander verliebt. Hat zehn Jahre gedauert, bis wir es gemerkt haben. Und unser Leben war wahrlich nicht einfach. Wissen Sie, meine Schwester wurde genau heute vor zwanzig Jahren von mehreren Männern vergewaltigt und wäre beinahe gestorben. Sie dachten, sie sei tot, und haben sie einfach liegen lassen. Jetzt lebt sie in einem Pflegeheim. Ich liebe sie, weil sie ein Vorbild für mich war und ist. Wenn Sie diese Frau wirklich lieben, dann nennen Sie mir ihren Namen. Bitte.«
    » Wie rührselig! Lass mich zufrieden, mir geht ’ s nicht gut. «
    Santos merkte, dass sie an Matuschek nicht herankam, und sagte, bevor sie ausstieg: » Du tust mir nicht mal leid. Du bist einfach nur ein widerliches Stück Scheiße. Ich hoffe, dass der Knast für dich die Hölle wird. Weißt du, wer in der Knasthierarchie ganz unten steht? Kinderschänder, Kindermörder und Frauenmörder. Ich könnte ein gutes Wort für dich einlegen, dass du ein einigermaßen friedliches Leben dort führen kannst, aber das werde ich nicht tun. Sollen sie dir doch in der Dusche den Arsch aufreißen und dich vögeln, bis du vor
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