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Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Titel: Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)
Autoren: Boris Pfeiffer
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Erpressung ist ungerecht.“
    Jenny nickte heftig. „Genau. Es klingt sogar sehr nach Erpressung. Wir sollten wirklich ein Auge auf sie werfen.“
    „Und wenn sie aus der Irrenanstalt abgehauen ist?“, warf Addi ein. „Wie wär‘s, wenn wir sie erst mal ansprechen?“
    In diesem Moment stand die Frau auf und Goffi sprang zurück zu Addi und kuschelte sich in dessen Halsschmiege.
    Ağan stand ebenfalls auf. „Ach, wir wissen doch, wie Erwachsene reagieren, wenn man sie nach der Wahrheit fragt.“
    „Und was erzählen wir bitte schön Emma?“ Addi drehte sich suchend nach der Haushälterin um. „Wir können nicht einfach abhauen, ohne ihr Bescheid zu geben. Wenn wir das machen, dreht sie uns allen den Hals um. Oder zumindest mir. Und außerdem dürft ihr unter Garantie nie wieder bei mir übernachten.“
    „Klingt leider logisch“, murmelte Jenny. „Aber ich habe keine Ahnung, wie wir ihr das verklickern sollen!“
    „Das ist doch ganz einfach!“ Ağan deutete auf Goffi, der friedlich auf Addis Schulter saß. „Wir sagen einfach, Goffi ist abgehauen.“
    In Jennys Augen blitzte es auf. „Super Idee!“
    Auch Addi grinste plötzlich. „Ja, und wir sagen es Emma erst im allerletzten Moment. Dann kann sie gar nichts machen.“
    Die Schiffssirenen ertönten zum dritten Mal. Die Unsichtbar-Affen spürten, wie der Dampfer langsamer wurde.

Der Ausflugsdampfer legte an.
    „Meine Lieblinge“, flüsterte die seltsame rothaarige Frau. „Gleich bin ich bei euch!“
    Der junge Mann, der das Fallreep auslegte, sah sie verwirrt an. „Sind Sie sicher, dass Sie hier aussteigen wollen, gnädige Frau? Hier ist nichts, wir sind mitten im Wald. Und das Gasthaus dahinten hat um diese Uhrzeit längst geschlossen.“
    „Aber ja“, antwortete die Dame. „Nun machen Sie schon.“
    Achselzuckend trat der Mann zur Seite.
    „Und jetzt sind wir dran!“ Ağan ging zu den Fahrrädern und griff nach Addis Lenker. Goffi hatte er zuvor in seinem Skater-Rucksack versteckt. „Los, Jenny, nimm dein Rad. Und du, Addi, sag Emma Bescheid.“
    Schnell betraten Jenny und Ağan das Fallreep.
    „Was ist denn heute los?“ Verwundert sah der Fahrkartenkontrolleuer sie an. „Was wollt ihr Kinder denn hier im Wald?“
    „Unser Affe ist der alten Frau da nachgesprungen, haben Sie das nicht gesehen?“ Ağan starrte den Mann an.
    „Euer Affe?“ Der Mann hielt sich eine Hand vor die Augen. „Ich habe keinen Affen gesehen.“
    „Ja, der ist wirklich sehr schnell“, nickte Ağan. „Den übersehen die meisten.“
    Im nächsten Moment hatten Jenny und er das Schiff verlassen.
    Wieder ertönte die Schiffssirene. Aber diesmal zeigte sie an, dass der Dampfer nun zum Ablegen bereit war.
    „Mann, hoffentlich hat Addi sich nicht mit Emma in die Wolle gekriegt“, sagte Jenny unsicher.
    „Er wird kommen“, versuchte Ağan sie zu beruhigen. „Wenn Addi sich etwas in den Kopf gesetzt hat, ist er wie ein Stein, der einen Abhang runterrollt. Dann kann ihn nichts aufhalten.“
    Jenny seufzte. „Hoffentlich! Ich möchte wirklich nicht gerne ohne ihn dieser seltsamen Frau durch den Wald nachschleichen.“
    Als wollte Addi ihre zweifelnden Worte Lügen strafen, erschien er in diesem Augenblick auf dem Fallreep des Dampfers. Er schob Emmas Rad mit sich. Die Haushälterin stapfte zeternd und schimpfend hinter ihm her.
    „Addi Felsfisch! Du kannst nicht ... Du darfst nicht ... Da ist doch nur Wald! Dunkler Wald. Wie willst du denn da deinen Affen jemals wiederfinden? Also nein, Addi, das geht nicht! Wenn er weg ist, ist er weg. Er rennt ja sowieso dauernd weg. Das war ja nur eine Frage der Zeit, bis der Affe dir durch die Lappen geht. Warummusst du ihn auch immer und überallhin mitnehmen? Das konnte ja nur schlecht enden. Außerdem habe ich so nett mit dem Herrn getanzt. Ein echter Gentleman! So was findet man doch heutzutage kaum noch. Ich habe nicht mal seine Adresse. Also wirklich, Addi, ich verbiete dir, das Schiff ...“
    Sie hatte wahrscheinlich sagen wollen zu verlassen . Aber da kam Addi bereits vom Dampfer geschossen.
    „Komm schon, Emma!“, rief er. „Wenn wir Glück haben, können wir heute Nacht noch den Himmel voller Sterne sehen. Das geht nirgends so gut wie in der totalen Dunkelheit des Grunewalds.“
    „Ach, Addi!“, entgegnete Emma unwirsch. „Den Himmel voller Geigen habe ich mir gewünscht und keinen Blick in die Sterne. Aber, na ja, die anderen beiden sind ja offensichtlich auch schon von Bord ...“ Emma schnappte sich
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