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Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Titel: Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)
Autoren: Boris Pfeiffer
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große, wie durchsichtig scheinende Wesen in hohem Tempo auf sie zu.

    Jenny wäre fast vom Rad gefallen. Instinktiv sprang sie ab und landete zum Glück sicher auf beiden Beinen.
    Im selben Moment fauchte Goffi leise.
    „Ja“, sagte Jenny. „Da ist was. Und zwar keine Wildscheine!“
    Mit großen Augen sah sie den unheimlichen Wesen entgegen. Sie waren dünn, fast schon hager und schienen in der Luft knapp über dem Waldboden zu schwimmen. Ihre Körper hoben und senkten sich nur ganz leicht, sie wirkten fast wie ein Windhauch, der auf Jenny zukam. Und außerdem waren sie unglaublich schnell, wirklich wie Wind.
    „Jenny!“, rief Addi in diesem Moment hinter ihr und eine Radbremse kreischte auf.
    Jenny fuhr herum.
    Addi war neben ihr zum Stehen gekommen und starrte sie an. „Was machst du denn? Ich wäre fast in dich reingekracht, so dunkel, wie das ist. Vielleicht solltest du mal dein Licht anschalten, Fräulein Lichtenberg! Warum hältst du denn mitten auf dem Weg?“
    „Da!“ Jenny hob einen Arm und wies in Richtung der Wesen.
    „Was da ?“, fragte Addi. „Ich sehe nichts.“
    Jenny wandte den Kopf und blickte wieder den Waldweg hinab. Aber zu ihrem Erstaunen waren die beiden Wesen verschwunden.
    „Da“, wiederholte sie, „waren eben noch zwei Gespenster.“
    „Dschinns?!“ Ağan sprang von Addis Gepäckträger ab und starrte ebenfalls in die Dämmerung. Ağan glaubte fest an Geister oder Dschinns, wie er sie nannte. Doch jetzt schüttelte er den Kopf. „Da ist nichts.“
    „Und Goffi hat auch nicht gefaucht“, meinte Addi. „Das tut er sonst immer, wenn irgendwas Unheimliches in der Nähe ist.“
    „Er hat gefaucht, aber ganz leise“, sagte Jenny.
    Addi grinste. „Vielleicht waren es nur ganz kleine Geister? Vielleicht so in Mäuse- oder Taubengröße?!“
    „Das waren weder Mäuse noch Vögel“, entgegnete Jenny unwirsch. „Das waren zwei ziemlich große, schwebende und total lautlose Geister.“
    „Deswegen haben wir auch nichts gehört“, nickte Ağan. „Aber sehen können wir auch nichts.“
    Angestrengt sah Jenny auf den Weg, der jetzt nur noch wie ein dunkler Tunnel vor ihr lag. Nichts war zu erkennen. Kein helles Wesen, das über den Waldboden flog und auf sie zuschwebte, kein Schatten, nichts.
    „Warum hast du eigentlich nicht laut um Hilfe gerufen, wenn da Geister waren?“, kicherte Addi plötzlich. „Machen Mädchen das nicht sonst immer?“
    „Gar nicht wahr.“ Jenny drehte sich zu Addi um. „Und jetzt spar dir deine blöden Sprüche. Morgen zahle ich dir alles beim Tennisheim, darauf kannst du Gift nehmen. Seit ihr angehalten habt, sehe ich diese Wesen auch nicht mehr.“
    „Also keine Geister im Grunewald“, stellte Addi vergnügt fest. „Und dein Angebot nehme ich an. Aber wenn du verlierst, darf ich dich Geister-Jenny nennen!“
    In diesem Moment rief vor ihnen Emmas aufgeregte Stimme: „Addi? Wo bleibt ihr denn? Da vorne ist schon der Anleger. Kommt endlich! Es ist gleich dunkel. Nicht, dass uns doch noch ein Wildschwein über den Weg läuft.“
    „Eigentlich schade, dass wir keine gesehen haben“, meinte Addi und stieg wieder in den Sattel. „Komm, Ağan. Fahren wir weiter.“
    „Aber ich“, murmelte Jenny, „habe zwei Geister gesehen.“
    Neben ihr knurrte Goffi leise.

Als die Unsichtbar-Affen hinter Emma die Anlegestelle erreichten, kam das Motorschiff Moby Dick gerade auf den schwarzen Wassern des Wannsees angefahren. Der Ausflugsdampfer sah wirklich aus wie ein riesiger Fisch.
    Vorne hatte er ein aufgerissenes Maul, hinter dessen Glasscheiben die Köpfe vieler Passagiere zu sehen waren, die dort an langen Tischen saßen. Der Rumpf war über und über mit schwarzen und silbernen Schuppen bedeckt und am Ende saß eine gewaltige Flosse, die drohend in die Höhe ragte. Dazu leuchtete das Schiff golden aus allen möglichen Fenstern und Bullaugen, sodass es wirklich wie ein riesiger Wal aussah, dem ein geheimnisvolles Licht aus allen Poren drang.
    „Uh, das ist ein Dschinn“, flüsterte Ağan. „Ein wirklich mächtiger Dschinn. Ein Schiff-Dschinn.“
    „Ja“, stichelte Addi. „Dagegen sind Jennys Feenträume wirklich Kinderkram.“
    „Jetzt hört mir mal zu, Jungs: Das waren keine Träume“, bäumte Jenny sich auf. „Und das Wort Feen habe ich nicht benutzt. Eswaren …“ Sie überlegte. „So eine Art Luftgeister … sehr leicht und schnell.“
    „Vielleicht waren es ja Schwäne“, schlug Addi vor. „Ich meine, Jennymädchen, ich will dir
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