Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Titel: Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)
Autoren: Boris Pfeiffer
Vom Netzwerk:
genießerisch die Lippen. „Das klingt nach einem sehr guten Plan. Ich bin noch nie auf dem Wannsee-Dampfer gefahren.“
    „Na ja, ich weiß nicht. Tanzvergnügen auf einem Ausflugsdampfer? Das ist doch wohl eher was für Omas und Opas?!“ Addi schüttelte den Kopf. „So alt bist du doch noch gar nicht, Emma.“
    Die Haushälterin lief rot an. „Addi Felsfisch! Dafür, dass deine beiden Freunde heute hier übernachten dürfen und ich mich um alles kümmere, wirst du es eine Stunde mit mir auf einem Dampfer aushalten“, erklärte sie kategorisch. „Und in dieser Stunde, das möchte ich hier und jetzt schon mal ankündigen, lasst ihr drei mich in friedlicher Ruhe. Habt ihr das verstanden?“
    „Na klar“, knurrte Addi. „Wir sind ja schließlich keine Babys mehr. Und dass wir für dich auf dem Dampfer den Babysitter machen, kommt ja wohl auch nicht infrage!“

Es wurde ein toller Tag.
    Der große Sandberg war genau so, wie Addi es versprochen hatte. Und kaum erblickte Jenny ihn, warf sie auch schon ihr Fahrrad auf den weichen Waldboden und rannte mit wilden Sprüngen den sandigen Abhang hinab in die ehemalige Kiesgrube und von dort wieder den Berg hinauf. Von ganz oben blickte man über einen angrenzenden kleinen See und die zahllosen Kiefernkronen des Grunewalds. In der dunkelgelben Herbstsonne roch es herrlich nach Harz und es war wunderbar warm.
    Das Jauchzen der Unsichtbar-Affen schallte weit überden Sandberg hinweg bis in die Baumwipfel. Und von Wildschweinen belästigt wurden die Freunde auch nicht. Stattdessen bewarfen sie sich gegenseitig mit Sand, kugelten unzählige Male den Abhang hinunter und Jenny und Addi lieferten sich sogar ein Wettrennen mit ihren Fahrrädern, bei dem sie allerdings auf halber Strecke im Sand stecken blieben.

    Ağan rannte neben seinen Freunden her und lachte sich halb tot, als die beiden kurz nacheinander über ihre Lenker flogen. Und auch Jenny und Addi hielten sich die Bäuche, nachdem sie nebeneinander auf dem Hosenboden gelandet waren.
    „Füße sind im Sand immer noch besser als Räder“, kicherte Ağan und kraulte Goffi, der auf seiner Schulter saß, unter dem Kinn.
    Verschwitzt und außer Atem liefen sie zu Emma, die es sich auf einem quer gelegten Baumstamm gemütlich gemacht hatte und den Sonnenuntergang beobachtete.
    „Was für ein Rot“, murmelte sie, während sie genüsslich in eineLeberwurststulle biss. „Ach, Kinder, was für ein Rot. Was für ein schöner Platz. Und das mitten in Berlin.“
    „Das ist wahr, Emma!“ Jenny setzte sich neben sie und sah ebenfalls in die Sonne. Der rote Abendschein ließ ihr Gesicht leuchten.
    Emma lächelte ihr zu. „Ja, der ideale Zeitpunkt für eine Stärkung, Kinder!“ Mit entschlossenem Griff öffnete sie den gewaltigen Picknickkorb. Addi wollte sofort hineinfassen, doch da stieß die Haushälterin mit einem Mal einen gellenden Schrei aus, der selbst Goffi zusammenfahren ließ.
    „Du bist schlimmer als dein Affe, Addi Felsfisch! Lass ja deine Finger aus dem Korb! Denn dadrin herrscht Ordnung. Und Ordnung ist das halbe Leben. Oder meinst du, irgendein Mensch möchte im Chaos leben zwischen ungewaschenen Tellern, vollen Mülleimern und verstreuten Dingen? Nein, das möchte niemand. Und genau das Gleiche gilt auch für meinen Picknickkorb. Nur ich weiß, was da drin ist und wie man es am besten rausholt. Also mache ich das, denn die Ordnung auf der Welt schaffen nur die Frauen!“ Sie zwinkerte Jenny zu. „Männer können das gar nicht oder zumindest nur selten, was nebenbei bemerkt eine Schande ist. Jedenfalls, hier kommt die Speisekarte! Ich lese sie vor und ihr sagt mir dann, was ihr wollt.“ Emma holte einen langen Kassenbon aus dem Korb, auf dessen Rückseite sie sich ihre Leckereiennotiert hatte. „Also. Die Leberwurststulle habe ich mir schon selbst genehmigt. Für Addi habe ich eine Riesenstulle mit Prager Schinken eingepackt. Dann hätten wir noch Bananenbrot mit Sauerrahmbutter, Schusterjungen mit Erdbeermarmelade und Radieschenstulle mit Butter und Salz. Ihr wisst ja sicher, warum Radieschen nur außen so schön rot sind, oder?“ Emma blinzelte die Kinder an. Dann gackerte sie los: „Sie schämen sich außen, dass sie innen so scharf sind!“
    Jenny rollte mit den Augen. „Aha“, sagte sie dann trocken und fügte hinzu: „Ich nehme das Bananenbrot, das macht meine Großmutter auch manchmal.“
    „Echt?“ Ağan schüttelte erstaunt den Kopf. „Das klingt gar nicht schlecht. Das probiere ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher