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Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Titel: Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)
Autoren: Boris Pfeiffer
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diesen Namen gab es einen Grund, der nichts mit Goffi zu tun hatte. Als Kinder wurden Jenny, Addi und Ağan von den Erwachsenen oft übersehen und waren wie unsichtbar. Das war oft schlecht – hatte aber auch Vorteile. Wer unsichtbar war, sah mehr, und zwar auch Dinge, die eigentlich niemand sehen sollte. Und Affen wurden die Freunde von den Erwachsenen auch immer wieder genannt: Muss dieses Affentheater jetzt wieder sein! Benimm dich doch nicht wie ein Affe ...
    Als Unsichtbar-Affen hatten Jenny, Ağan und Addi schon einige der größten Berliner Kriminalfälle der letzten Jahre gelöst und waren bei ihren Ermittlungen auf die merkwürdigsten, schrillsten, unheimlichsten und auch gefährlichsten Seiten der deutschen Hauptstadt gestoßen.
    Aber das würde heute endlich einmal anders sein ...
    „Wenigstens wird uns im Grunewald kein Gangster oder Diebüber den Weg laufen“, meinte Jenny. „Da treffen wir eher auf zwitschernde Vögel und Sonnenstrahlen.“
    „Ja, aber wenn wir Wildschweinen begegnen, könnte es trotzdem gefährlich werden“, entgegnete Addi begeistert. „Die werden da nämlich immer dreister. Manchmal kommen sie so nah an einen ran, dass sie deine Hosen beschnüffeln. Und neulich hat Emma gesehen, wie eine Wildsau einem Mann die Jeans vom Hintern fressen wollte.“
    Jennys Gesicht wurde etwas bleicher, als es sowieso schon von Natur aus war. „Aber am helllichten Tag?“
    „Ja, ja, ja!“, rief Addi, dem es gefiel, endlich die ungeteilte Aufmerksamkeit Jennys zu besitzen. „Das sind total unverfrorene Wildschweine. Emma meinte, das sind die neuen Tauben der Stadt. Die gehen an jede Mülltonne, wühlen sich durch Vorgärten und rennen nachts durch die Straßen. Da sind schon ein paar Autofahrer böse erwischt worden.“
    Jenny wurde noch bleicher. Doch ehe sie etwas erwidern konnte, ertönte eine laute und durchdringende Stimme von der Terrasse der Villa.
    „Addi Felsfisch, ich habe lediglich gesagt, dass die Wildschweine immer weiter in die Stadt kommen und dass sie den Müll fressen. Alles andere entstammt deiner blühenden Fantasie. Und im Übrigen wollte ich euch Bescheid geben, dass wir jetzt loskönnen!“ Emma, die Haushälterin der Felsfischs, stand klein und kräftig vor den Unsichtbar-Affen und war zum Abmarsch bereit. Ihre roten Wangen glänzten und in der Hand hielt sie einen großen Bastkorb, den sie jetzt unaufgefordert an Addi abgab. „Das ist unser Picknick, Addi. Und wehe, der Affe geht mit seinen schmutzigen Pfoten an den Korb. Dann sehe ich dunkelrot, mindestens. Habt ihr eure Räder?“
    Addi grinste und ließ den Korb übermütig um sich herumschwingen.
    „Klar doch. Aber Ağan ist Skater. Bis zum Wald fährt er selbst, dann kann er sich bei Jenny hinten auf den Gepäckträger stellen.“
    Emma verzog missbilligend den Mund, nickte dann aber. „Und den Affen nimmst du auch, Addi!“ Emma hatte gehörigen Respekt vor Goffi, seit der ihr vor einiger Zeit einmal nachts ins Gesicht gesprungen war.
    „Aber sicher, Emmilein!“, säuselte Addi. „Wir passen alle auf, dass Goffi keinen Unsinn macht.“
    „Gut!“ Emma musterte Goffi streng aus sicherer Distanz.
    Doch der kleine Affe sprang auf ein Zeichen Ağans sofort auf dessen Schulter und verhielt sich ganz still.
    „Also“, erklärte Emma und lächelte plötzlich versonnen. „Mein Plan für heute Nachmittag sieht vor, dass wir jetzt aufbrechen und uns auf direktem Weg zur alten Kiesgrube begeben. Da könntihr dann spielen und euch amüsieren. Anschließend kehren wir aber nicht auf dem gleichen Weg zurück ...“, Emmas Lächeln wurde breiter, „… stattdessen fahren wir bis zum Wannsee und drehen noch eine Runde auf dem berühmten Moby Dick !“
    Jenny machte große Augen. „Aber das ist doch der weiße Wal aus dem Buch!“
    „Genau deswegen heißt unser Moby Dick ja auch so“, sagte Emma. „Allerdings heißt unserer ganz genau MS Moby Dick . Der hat zwar auch eine glänzende Fischhaut mit schwarzen Schuppen und eine große silberne Schwanzflosse, aber er ist kein Wal, sondern ein berühmter Ausflugsdampfer. MS bedeutet nämlich Motorschiff. Und ich sage euch, Kinder, es gibt nichts Schöneres, als sich am Ende eines warmen Tages, den man umgeben von kreischenden Kindern und einem wild gewordenen Affen verbracht hat, beim Tanzvergnügen auf dem Moby Dick ein wenig zu entspannen. Und während ich das Tanzbein schwinge, könnt ihr einen schönen heißen Kakao trinken.“
    „Cool!“ Ağan leckte sich
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