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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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verändern, nur weil man den ersten Liederabend bravourös hinter sich gebracht hat? Sollen mir die unfreundlichen Amsterdamer Taxifahrer deshalb Lakritzschnecken schenken? Oder der Bürgermeister nackt auf einem stillgelegten Atomkraftwerk tanzen? Sollen Prinz Willem und seine Maxima aus Dank Butterbrote für meine Stofftiere schmieren? Natürlich nicht. Kein Grund sich zu besaufen. Lieber sollte man sich über den Trick der eigenen Psyche freuen: Wäre ich vorher nicht im siebten Himmel geschwebt, hätte ich mich gar nicht erst an das Unterfangen gewagt. Und so muss man sich langsam aus dem schwarzen Loch wieder hocharbeiten, um zum weißen Zimmer zu gelangen. Das kann man nur auf Augenhöhe genießen. Und dann gestalten.
    Im Allgemeinen darf man nicht von jedem Tag eitel Sonnenschein erwarten. Aber alles, was passiert, bietet die Möglichkeit dazuzulernen. Gelassenheit ist eine Tugend; gut, wenn sie sich mit unseren hochfliegenden Träumen verträgt. Aber auch weniger Erfreuliches sollte man mit Gelassenheit hinnehmen. Und mit Humor. Ist es nicht lustig, dass die Sieger bei den Olympischen Spielen immer ins Gold beißen? Weil sie es nicht glauben können. Und vermutlich realisieren sie dann: Ist ja lediglich Gold. Gut, dass ich davon geträumt und das Unmögliche wahr gemacht habe. Und doch enttäuscht, weil der Glücksmoment nur so kurz ist. Wenn sie Glück haben, denken sie gelassen: Morgen trainiere ich wieder. Da habe ich Lust drauf. Oder mache eben was anderes.
    Prinzip 9: Selbstkontrolle
    Kaum habe ich Ihnen gesagt: Probieren Sie es doch, machen Sie, tun Sie, lassen Sie sich nicht von anderen reinreden, schon scheint es, als bremste ich Sie wieder aus. Sich selbst zu bremsen, ohne dass das Gummi dauernd dampft, will gelernt sein. Natürlich haben wir nicht nur Verantwortung für uns selbst, sondern auch für andere. Für die Umwelt. Für nachfolgende Generationen. Wertvoll zu sein, bedeutet auch, sich manchmal zurückzunehmen, nicht allein seinen Impulsen zu folgen. Ich entnehme der Forschung, dass impulsives Verhalten weder unser besseres, noch unser »eigentliches« Selbst widerspiegelt. Würde unser Autopilot allein auf das Einfache, vor uns Liegende, reagieren, wäre das ein relativ primitives Programm. Der Autopilot ist als eine Ansammlung von gut trainierten Routinen zu verstehen, und er übernimmt da, wo der Verstand nicht nötig oder ausgeschaltet ist. Was ja gerade bedeutet, dass wir ohne ihn nicht auskommen, und bei der Selbstkontrolle setzen wir ihn sicherlich häufig ein. Zudem ist unser Autopilot nicht nur auf Impulse fixiert, sondern seine Programme enthalten auch im sozialen Kontext erlernte Ziele, Gedankenroutinen, Faustregeln, Pläne, Werte, und Erfolgserwartungen sowie viele Hemmungsfunktionen, die uns bei der Konzentration und dem Verfolgen eines Zieles helfen. Viele dieser Routinen haben wir zunächst einmal bewusst einüben müssen, wie das Bremsen beim Autofahren, für das wir in der Fahrschule noch den geballten Einsatz aller unserer Ressourcen benötigten. So ist es auch bei der Selbstregulation. Wir erleben, dass eine Strategie uns hilft, unsere Ziele zu erreichen (z. B. Fleisch als Hauptgericht abzuwerten, wenn wir Vegetarier werden wollen) und wenn wir es lang genug getan haben, funktioniert das Ganze auch automatisch (irgendwann finden wir Fleisch automatisch eklig). Unser Verstand ist keinesfalls eine verbildete Form von uns. Wir sind Menschen, und wir leben mit anderen zusammen, wir befolgen und verändern Regeln, wir sind Verstandeswesen.
    Beide Seiten unseres Selbsts sind wichtig, und es ist richtig, sich manchmal gehen zu lassen, alle fünf gerade sein zu lassen. Man sollte nicht zu streng mit sich sein. Andererseits führt das dauerhafte Ausleben von spontanen Wünschen nur zu kurzfristiger Befriedigung. Wenn wir ständig unseren Impulsen nachgeben, widerspricht dies langfristigen wichtigen Zielen. Und führt interessanterweise auch zur Abstumpfung. Zu einer unangenehmen Leere: Wer jeden Tag Pastete isst, der weiß nicht mehr, wann Sonntag ist.
    Wer ständig soziale Normen verletzt, sich nicht benimmt und die Gefühle anderer nicht mitberücksichtigt, wird sich isolieren, und er wird sich nicht wertvoll fühlen. Dies trifft nicht nur auf jene zu, die Gesetze übertreten, etwa indem sie mogeln, stehlen oder betrügen, es trifft auf alle Egoisten zu. Deshalb halten sich die meisten Menschen im Großen und Ganzen an soziale Normen. Sie tun das, was gesellschaftlich passt .
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