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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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zugelegt (auch wenn eigentlich ihre Freundin sie dazu überredet hat). Andere wieder wissen gar nicht mehr, was sie selbst zu verantworten haben: Hat der Chef wirklich von ihnen verlangt, das Wochenende durchzuarbeiten, oder war es nicht so, dass sie sich selbst dazu bereiterklärt hatten? Und jetzt, über dem Berg von Briefen sitzend, ihn verfluchen? Sich zu lange mit Dingen zu beschäftigen, die man eigentlich nicht tun möchte oder kann, führt zu Unzufriedenheit, schlechter Laune und ist letztendlich ungesund.
    Zudem ist es wichtig, den Zielen so nachzugehen, wie es zum Einzelnen passt . Das alles ist eine lebenslange Aufgabe. Denn: Unsere Interessen verändern sich, und oft halsen wir uns Dinge auf, die eigentlich nur die anderen von uns erwarten. Insofern ist es hilfreich, sich darüber klar zu werden, was man wirklich will im Leben. Wenn ich den Beruf, den ich anvisiere, nicht wertvoll finde, brauche ich gar nicht erst mit der Ausbildung zu beginnen. Wenn ich keinen Wert auf Urlaub lege, muss ich keinen machen, selbst wenn alle anderen um mich herum dauernd unterwegs sind. Fahre ich zu meiner Tante, weil mir doch etwas an ihr liegt, oder ist das nur eine nervtötende Angelegenheit, die letztendlich keinem von uns etwas bringt?
    Natürlich muss man auch immer wieder Dinge im Leben tun, die einem keinen Spaß machen. Dann jedoch sollten sie wichtig sein. Wert setzt sich ja aus Spaß und Wichtigkeit zusammen. Kann sein, dass mir die Stippvisiten bei meiner dementen Tante auf den Senkel gehen, weil sie manchmal unkontrolliert aggressiv wird und dann dauernd auf mir rumhackt. Aber ich kann es als eine moralische Verpflichtung auffassen, sie ab und an zu besuchen: Sie hat ja sonst keinen, und wenn ich einmal alt bin, würde ich mich ebenfalls freuen, wenn ab und zu jemand vorbei käme. 69
    Wichtige, aber wenig vergnügliche Aktivitäten können wehtun. Den wenigsten macht es Spaß, Vokabeln zu pauken, Tonleitern auf dem Klavier zu üben, bis sie sitzen, die Batterien zum Spezialcontainer zu fahren oder mit einer Blechbüchse in der Hand für Amnesty International zu sammeln – obwohl alle diese Aktivitäten wichtig und zielführend sind. Wenn uns solche Verpflichtungen zu sehr quälen, sollte man sich geflissentlich ihrer entledigen. So wie man sich von einem Freund oder einem Partner trennen sollte, der einem einfach nicht gut tut. Der erste selbstregulatorische Schritt besteht darin, sich klarzumachen, ob es sich tatsächlich um eine Verpflichtung handelt – letztendlich sind es häufig wir selbst, die wir uns einreden, dass wir etwas tun »müssen«. Gehen wir solche Verpflichtungen dennoch ein, sollten wir uns vergegenwärtigen, dass wir dann in einem Prevention-Fokus sind. Allerdings sollte man nicht zu viel von ihnen erwarten: Erreichen wir ein Ziel im Prevention-Fokus, sind wir erleichtert, aber nicht himmelhochjauchzend. Da man in solchen Situationen kaum intrinsisch motiviert sein wird, kann man sich hinterher zum Beispiel mit einem schönen Bad oder einer angenehmen Massage dafür belohnen. Und man sollte etwa nach dem (wichtigen) Besuch bei der (nervigen) Tante stolz auf sich sein, statt an ihre blöden Sprüche zu denken oder daran, was man sonst in der Zeit hätte tun können.
    Generell wäre es jedoch schön, weitgehend unabhängig von Belohnungen zu werden. Intrinsische Motivation macht ein Leben wertvoll, bedeutet, das Leben mit Leben, mit sinnvollem Tun zu füllen. Macht Ihnen Ihr Beruf nur deshalb Spaß, weil Sie gut verdienen? Ist Ihr Lohn tatsächlich nicht mehr als ein »Schmerzensgeld« oder ein »Trost«? Schlägt er Ihnen ansonsten auf den Magen und träumen Sie ständig davon, etwas anderes zu tun, und zwar im »nächsten Leben«? Dann erwägen Sie, ob Sie den Plunder, den Sie sich mit dem Geld aufgehäuft haben, wirklich brauchen. Natürlich ist es ab und zu ganz nett, shoppen zu gehen und nicht lange überlegen zu müssen, ob man sich dieses oder jenes auch leisten kann. Aber brauchen Sie diese Dinge wirklich? Wenn Sie einen Job haben, der Ihnen Spaß macht und einiges abwirft, herzlichen Glückwunsch! Wenn Sie sich aber leer fühlen, gibt es Alternativen. Immer mehr gut verdienende Menschen gehen neue Wege, sind bereit Abstriche zu machen, ihren aufwendigen, aber stressigen Lebensstil gegen ein (finanziell) bescheideneres und glücklicheres Leben zu tauschen.
    Da die meisten von uns ohnehin mehr Zeit im Büro verbringen als zu Hause, ist es sinnvoll, diese Zeit, wenn es irgendwie geht,
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