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Unheimlicher Horror: d. übernatürl. Grauen in d. Literatur ; Essay

Unheimlicher Horror: d. übernatürl. Grauen in d. Literatur ; Essay

Titel: Unheimlicher Horror: d. übernatürl. Grauen in d. Literatur ; Essay
Autoren: Howard Phillips Lovecraft
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mehrere Denkmale und drei Kupfersarkophage, von denen einer der des Grafen ist. Um diesen ziehen sich in mehreren Schmuckbändern eingravierte Szenen, darunter eine einzigartige, ja entsetzliche Schilderung einer Verfolgung- durch einen Wald wird ein rasender Mann gejagt, und zwar von einer gedrungenen, verhüllten Gestalt mit dem Fangarm eines Teufelsfischs, die gelenkt wird von einem großen, in einen Mantel gehüllten Mann auf einem kleinen Hügel in der Nähe. Der Sarkophag hat drei massive Stahlschlösser, von denen eines geöffnet am Boden liegt, was den Reisenden an ein metallisches Klirren erinnert, das er am Tag zuvor gehört hatte, als er am Mausoleum vorüberging und den eitlen Wunsch aussprach, den Grafen zu sehen.
    Mr. Wraxall, dessen Faszination angewachsen ist und dem nun der Schlüssel zur Verfügung steht, stattet dem Mausoleum einen zweiten Besuch ohne Begleitung ab, und er findet ein weiteres Schloss geöffnet. Am nächsten Tag, der sein letzter in Raback ist, begibt er sich wiederum allein dorthin, um dem schon lange toten Grafen Lebewohl zu sagen. Noch einmal von dem seltsamen Zwang getrieben, den absonderlichen Wunsch nach einer Begegnung mit dem begrabenen Edelmann zu äußern, sieht er nun zu seiner Beunruhigung, dass ja nur ein einziges Schloss an dem großen Sarkophag verblieben ist. Und während er es noch anschaut, fällt auch dieses letzte Schloss lärmend zu Boden, und es entsteht ein Geräusch, wie wenn sich etwas quietschend in seinen Angeln bewegte. Dann scheint sich der ungeheure Deckel langsam zu heben, und Mr. Wraxall flieht in panischer Angst, ohne das Tor des Mausoleums zu verschließen.
    Während seiner Rückfahrt nach England beschleicht den Reisenden ein sonderbares Unbehagen angesichts seiner Mitpassagiere auf der Kanalfähre, die er anfangs benutzt. Verhüllte Gestalten machen ihn nervös, und er hat das Gefühl, beobachtet und verfolgt zu werden. Von den achtundzwanzig Personen, die er zählt, erscheinen nur sechsundzwanzig zu den Mahlzeiten, und es sind immer dieselben beiden, die fehlen: ein großer Mann im Mantel und eine kleinere, verhüllte Gestalt. Mr. Wraxall beendet seine Reise zu Wasser in Harwich und sucht freimütig sein Heil in der Flucht mit einer geschlossenen Kutsche, doch an einer Kreuzung erblickt er zwei verhüllte Gestalten. Schließlich nimmt er Logis in einem kleinen Haus in einem Dorf und verbringt die Zeit mit hektischen Aufzeichnungen. Am zweiten Morgen wird er tot aufgefunden, und bei der Leichenschau werden sieben Geschworene angesichts des Leichnams ohnmächtig. Das Haus aber, in dem er wohnte, ward niemals mehr bewohnt, und als es ein halbes Jahrhundert später abgerissen wird, findet man sein Manuskript in einem vergessenen Schrank.
    In »The Treasure of Abbot Thomas« entschlüsselt ein britischer Altertumsforscher eine Chiffre auf Glasmalereien von RenaissanceFenstern und entdeckt dadurch einen jahrhundertealten Goldhort, der in einer Nische in halber Tiefe eines Brunnens im Hof einer deutschen Abtei verborgen ist. Doch der listige Anleger hatte einen Wächter über den Schatz! eingesetzt, und etwas in dem schwarzen Brunnen schlingt diel Arme um den Hals des Suchers, und zwar auf eine Weise, dass er die Suche aufgibt und man nach einem Geistlichen schickt. In jeder folgenden Nacht spürt der Entdecker etwas verstohlen Anwesendes in seiner Nähe und nimmt einen grauenhaften Geruch von Schimmel vor der Tür seines Hotelzimmers wahr, bis endlich der Geistliche am helllichten Tag die Öffnung der. Schatzkammer im Brunnen wieder mit einem Stein verschließt - denn aus dieser war im Dunkel etwas aufgestiegen, um die Störung des Goldes des alten Abtes Thomas zu rächen. Während er sein Werk vollendet, entdeckt der Geistliche eine in den uralten Brunnen gemeißelte Krötengestalt mit dem lateinischen Motto »DEPOSITUM CUSTODI - hüte, was dir anvertraut ist.« Weitere denkwürdige James-Geschichten sind »The Stall of Barchester Cathedral«, in der ein groteskes Relief auf seltsame Weise Leben annimmt, um den heimlichen und durchtriebenen Mord eines alten Dekans zu rächen, den dessen ehrgeiziger Nachfolger begangen hat, dann »Oh, Whistle, and I'll Come to You«, die von dem Grauen erzählt, das eine seltsame Metallpfeife heraufbeschwor, die man in der Ruine einer mittelalterlichen Kirche fand, sowie »An Episode of Cathedral History«, in der beim Abbruch einer Kirchenkanzel ein uraltes Grab zum Vorschein kommt, dessen lauernde Dämonen Panik und
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