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Unheimlicher Horror: d. übernatürl. Grauen in d. Literatur ; Essay

Unheimlicher Horror: d. übernatürl. Grauen in d. Literatur ; Essay

Titel: Unheimlicher Horror: d. übernatürl. Grauen in d. Literatur ; Essay
Autoren: Howard Phillips Lovecraft
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Vitalität gebricht, präzise Empfindungen und Nuancen unheimlicher Ahnungen in Bilder zu bannen. Doch trotz dieser Einwände erreichen die Hauptwerke Blackwoods ein wahrhaft klassisches Niveau, und sie wecken überzeugend das einschüchternde Gefühl dessen, dass fremde und seltsame geistige Sphären oder Wesen drohend nahe sind.
    Das nahezu unerschöpfliche erzählerische Werk Algernon Blackwoods umfasst Romane und Geschichten, wobei letztere bisweilen unabhängig veröffentlicht, bisweilen aber auch zu Serien zusammengefasst worden sind. An erster Stelle muss die Erzählung »The Willows« genannt werden, in der ein Paar von müßigen Reisenden auf fürchterliche Weise die namenlosen Wesen auf einer verlassenen Donauinsel spürt und erkennt. . Kunst und erzählerische Zucht erreichen hier ihre höchste Entfaltung, und ohne einzige angestrengte Passage, ohne einen einzigen falschen Ton entsteht der Eindruck bleibender Eindringlichkeit. Eine weitere erstaunlich starke, wenn auch künstlerisch weniger vollendete Erzählung ist »The Wendigo«, die uns mit den grauenhaften Spuren eines ungeheuren Walddämons konfrontiert, von dem sich die Holzfäller in den Wäldern des Nordens hinter vorgehaltener Hand am Abend erzählen. Die Art und Weise, wie gewisse Fußabdrücke gewisse unglaubliche Dinge verraten, stellt wirklich einen deutlichen Triumph im Handwerk des Schreibens dar. In »An Episode in a Lodging House« erblicken wir entsetzliche Wesen, die ein Zauberer aus der Dunkelheit des Raums heraufbeschwört, und »The Listener« erzählt von dem schrecklichen, übersinnlichen Residuum, das sich durch ein altes Haus schleppt, in dem ein Leprakranker gestorben ist. In dem Band INCREDIBLE ADVENTURES finden sich einige der besten Geschichten, die der Autor überhaupt verfasst hat; sie entführten die Phantasie zu wilden Riten in nächtlichen Gebirgen, zu geheimen und schrecklichen Horizonten, die hinter empfindungsloser Szenerie lauern, und zu unvorstellbaren Mysterien in den Gewölben unter dem Sand und den Pyramiden Ägyptens - und das alles mit einer ernsten Delikatesse und Raffinesse, die überzeugend wirkt, wo eine krudere oder leichtere Behandlung nur amüsieren würde. Manche dieser Schilderungen sind überhaupt kaum Geschichten, sondern vielmehr Studien von flüchtigen Eindrücken und halberinnerte Fetzen von Träumen. Die Handlung ist überall nebensächlich; es ist die Atmosphäre, die ungehindert herrscht.
    JOHN SILENCE - PHYSICIAN EXTRAORDINARY ist ein Buch, das aus fünf aufeinander bezogenen Erzählungen besteht, durch die eine einzige Figur ihren triumphalen Weg nimmt. Beeinträchtigt lediglich durch Anklänge an die Atmosphäre populärer und konventioneller Detektivgeschichten - denn Dr. Silence ist einer von jenen wohlmeinenden Geistern, die mit ihren bemerkenswerten Kräften würdigen Menschen helfen, die in Schwierigkeiten geraten sind -, enthalten diese Geschichten doch einiges vom besten Schaffen des Autors, und sie erzeugen eine Illusion, die emphatisch und von nachhaltiger Wirkung zugleich ist. Die Anfangsgeschichte, »A Psychical Invasion«, erzählt, was einem feinfühligen Schriftsteller in einem Haus zustieß, das einst die Stätte düsterer Taten war, und wie eine Legion teuflischer Dämonen ausgetrieben wurde. »Ancient Sorcereries«, vielleicht die gelungenste Erzählung des Bandes, schildert auf fast hypnotisch lebendige Weise eine alte französische Stadt, wo einst der Teufelssabbat von allen Menschen in Katzengestalt gefeiert wurde. In »The Nemesis of Fire« wird ein abscheulicher Elementargeist durch frischvergossenes Blut heraufbeschworen, während »Secret Worship« von einer deutschen Schule erzählt, wo der Satanismus sein Szepter schwang und noch lange danach eine Aura des Bösen erhalten blieb. »The Camp of the Dog« ist eine Werwolf-Geschichte, der allerdings ein moralisierender Ton und ein berufsmäßiger »Okkultismus« Schaden zufügen. Zu subtil vielleicht, um sie letztendlich als Horrorgeschichten zu klassifizieren, doch möglicherweise weitaus künstlerischer in einem absoluten Sinn sind solche feingesponnenen Phantasien wie JIMBO oder THE CENTAUR. In diesen Romanen gelingt es Blackwood, sich dicht und fühlbar dem innersten Stoff der Träume zu nähern, wobei er die konventionellen Grenzen zwischen Wirklichkeit und Imagination auf ungeheuerliche Weise einreißt.
    Unübertroffen in der Zauberei einer kristallinen, singenden Prosa und von überragendem Rang in der
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